Arbeit vs Vermögen - Gleichberechtigungswunsch ist doch kein Neid?
Warum wird bei einer Debatte um Gleichberechtigung und Ungleichbehandlung von Vermögen zu Arbeit immer die Neid Karte gezogen?
Oder warum wird Neid so negativ in diesem Kontext gesehen?
Es geht ja um Gleichberechtigung - LEISTUNG soll sich lohnen, was ja auch immer verlangt wird. (Vermögensveranlagung ist sehr wenig Leistung).
Würde ja auch umgekehrt um Neid beim "Wettbewerbsstandort" gehen.
(Land XLZ hat niedriger Steuern, mehr Förderungen, niedrigere Rechtliche Hürden/Anforderungen)
1 Antwort
Was ist an Neid bitte nicht negativ?
Vermögen hat man ja erarbeitet - oder der Vater oder so...
...und Vermögen ist doch die Voraussetzung für Investitionen etc.
Ohne Vermögen (anderer) keine Mietwohnung, keine Fabriken, keine Jobs, keine Forschung und und und...
Also woher und wozu der Neid?
Erster Denkfehler deinerseits: wie kommst du denn drauf, dass gewinne aus vermögen steuerfrei sind, schon mal was aus Quellensteuer gehört?
Da ich keine Milliardenanteile geerbt habe, fange ich mal ne Nummer kleiner an zu denken...
...was ich habe - und ggf. mal vererbe - habe ich alles von bereits voll versteuertem Geld gekauft, statt es sagen wir für Urlaube, Autos oder Stammtische auszugeben...
...wo ist der Unterschied zu dem was andere versoffen oder verspielt gaben?
Ne Nummer weiter gedacht: wenn erben künftig ohne Freibeträge versteuert werden müsste, wozu sollte jemand Häuser bauen, Firmen aufbauen, in die Zukunft investieren, an Geld, Arbeit, Visionen?
Wo sollten die Menschen wohnen, wenn niemand mehr eigene oder gar Mietshäuser baut? In staatlichen Plattenbauten? Hat ja schon mal prächtig gefunzt...
Wenn vererbtes Vermögen - durch Steuern etc. - "bestraft" und zerschlagen wird, hat nix Bestand, das für länger als sagen wir 20 oder 30 Jahre andauern sollte...
Wozu auch, sobald es die Kinder bekommen, geht die Hälfte an den Staat und man muss alles verkaufen...
... doch an wen?, für jeden anderen macht der Kauf auch nicht wirklich Sinn, daher werden bestenfalls Ramschpreise gezahlt...
Folge: Rückfall in einen Agrarstaat mit kleinen Hütten und Lehenmentalität = jeder rafft kurzfristig was zusammen, ohne auf Zukunft oder Nachhaltigkeit zu achten...
Das BIP schrumpft in sich zusammen, Löhne und Steuern sinken und sinken und sinken... Weil jeder nur noch von der Hand in den Mund lebt...
Voll der Fortschritt...
Gratulation.
1) Wie kommst du darauf das ich glaube das Gewinne aus Vermögen steuerfrei wären. Das habe ich nie behauptet.
2) Du solltest nochmal nachlesen worum es bei Quellsteuer wirklich geht - du verwendest sie hier klar falsch.
3) Kannst du bitte auch erklären was voll versteuertes Geld sein soll? Wieso würde ich nicht als Händler nicht einfach mit dem Selben Argument Steuern auf alles was ich Verkaufe abschaffen wollen.
4) Ich habe auch nicht verlangt den Freibetrag bei Erbe ab zu schaffen - den gibt es auch auf Einkommen. (Ich bin nicht in Deutschland und kann dir sagen, es gibt auch Länder ohne Erbschaftssteuer - doch auch wo sies gibt ist sie ungleich von Leistungseinkommen)
5) Beschäftige dich mit Erbschaftssteuer ein bisschen wenn du nur vereinfachte 100% Abgabe argument hast - es gibt auch heute schon (bei u.a. Zahlungsunfähigkeit, sogar in DE andere Optionen als eine "Zerschlagung")
6) Die Familienunternehmen (wobei ich es bei Deutschen noch ein Stück weit verstehe) sind als argument noch das beste - aber siehe oben auch zu losen.
7) Achtung mir geht es hier im die Ungleichbehandlung - insbesondere im Weltweiten Steuersystem.
8) Deine vereinfachungen und fatalistischen extrem Steuerungen halte ich dabei auch für schwache Argumente - wenn du dich nicht mit dem Thema beschäftigen willst (wir reden hier nicht über Kommunismus, das ist NICHT das Thema)
ad 1) OK, dann hab ich "Das Vermögen (und die gewinne daraus) nicht entsprechend dem Einkommen aus e.g. Arbeit gleich behandelt werden -> siehe Steuern." falsch verstanden?
ad 2) nope: die Quellensteuer für Kapitalerträge heißt zum Bleistift - wen wunderts - Kapitalertragssteuer, die auf Aufsichtsratsvergütungen Aufsichtsratsteuer usw.
ad 3) dass ich mein Haus von Geld gekauft, für das ich die volle Einkommenssteuer bezahlt habe. Warum sollte ich das Haus extra versteuern? Gummibärchen oder was anderes muss ich doch auch nicht extra versteuern!
Und MwSt zahle ich auf alles, egal ob Gummibärchen, Unternehmerleistungen oder Baumaterial... Beim Haus zudem noch Grunderwerbssteuer...
ad 4) OK, Freibetrag soll bleiben - und was änderst du dann? Für Kinder und Eheleute sind die sinnigerweise am größten. Und für Betriebsvermögen eben auch...
ad 5) na DU findest es doch ungerecht, dass Betriebe eben nicht (so stark) versteuert werden - vom einem Handwerksbetrieb kannst du aber halt sagen wir irgendwas zwischen nem 25-50% nicht einfach rausschneiden... Was macht ein Bäcker ohne Laden oder ein Schreiner ohne Holzlager?...
ad 6) Familienunternehmen sollen "zu losen" sein? Was soll das heißen? Die kommen in die Lotterie?!
ad 7) na WAS für eine Ungleichbehandlung denn? Du willst alles anders aber doch nix ändern?? Ich verstehe nicht worauf du raus willst!
ad 8) kein Kommunismus beruhigt mich schon mal, ganz ernsthaft!
Aber daher nochmal: was genau willst du denn dann ändern??
ad1: na gut, daher redet man ja darüber.
ad2: Nein - die Quellensteuer ist (vereinfacht gesagt) die Steuer die ein Quellenstaat schon ein-hebt (e.g. Irland wenn du in Deutschland Sitzt), und wenn das an erkannt ist, musst du nur noch die Differenz Zahlen. Aber die Quellensteuer ist hier gar nicht die Schlagende - sonder eben die Kapitalertragssteuer. Vergleiche diese Mal mit der Einkommenssteuer.
(Kann mir nicht vorstellen, dass DE das anders handhabt)
ad3: Es geht aber nicht um dich, wenn du es kaufst und nur in deinen Besitz über geht, sondern um deine Erben - die hier Leistungslos etwas bekommen.
(Hinweis warum ich das hier noch schlimmer sehe als Deutsche, in meinem Land gibt es GAR keine Erbschaftssteuer)
ad4: Der erste Punkt ist der Unterschied wie Einkommen durch eigene Leistung (sprich Arbeit, Zeit) und Leistungsloses Einkommen (vereinfacht gesprochen) (z.b.: Erbe und Kapitalerträge) Behandelt wird. (Der Zweite wäre dann wie man mit viel Vermögen auch einfach durch schulden kaufen kann, und das wieder Steuerlich bevorzugt wird).
ad5: Nein nicht der Betrieb - der Erbe (Leistungsloses Einkommen) ist zu besteuern.
ad6: zu lösen ;) -> gibt mehrere Modelle wie das angegangen wird.
(Je nach dem wie wir Betriebsvermögen bewerten, Freigrenzen setzten und mache Juristische Betriebsformen haben, trifft das gleich mal wenige und nur geringfügig EPU&KMU - wenn du dich damit noch nie beschäftigt hast (was dank der Neidkarte zu erwarten ist) dauert das durch zu kauen (was nur ein Aspekt ist) zu Lange - das werde ich hier nicht durchspielen))
ad7: Das merke ich - macht aber nichts.
ad8: Das freut mich - im puren Kommunismus, Zentral Steuerung etc sehe ich nun wirklich kein weiterkommen.
-> Ich habe keine Silver Bullet - ich glaube nicht das ich das Problem in meinem Keller gelöst habe. Aber ich will KEINE Bevorzugung von großen Vermögensanhäufungen (ich rede nicht von einem 2 stelligen Millionen Betrag) und Kapitaleinkommen, im Vergleich zu Leistungs-Einkommen.
Ok, ich habe folgendes verstanden:
- du bist nicht aus DE
- wir meinen im Prinzip das selbe = die Steuer (wie auch immer die wo jetzt heißt...)
- in DE beträgt der Steuersatz dabei mit Soli und je nach KiSt irgendwas zwischen 26 und 28%
- bei euch gar keine Erbschaftssteuer: naja dann wäre es schön hilfreich, sich darauf zu einigen, von welchem Land wir überhaupt reden ;o)
- mein Beiträge gelten/galten für DE
- also mit KapESt, mit Erbschaftssteuer, aber ohne Vermögenssteuer...
- was du immer mit der "Neidkarte" hast mir gegenüber verstehe ich nicht...
- Betrieb vs. Erbe: wie willst du denn ein Erbe versteuern (der muss also was bezahlen), wenn der Betrieb unangetastet bleiben soll? Woher soll der denn dann das Geld für die Steuerzahlungen nehmen?
U.a. ist Vermögen (Erben) schlicht Leistungsloses Einkommen - egal ob die Angestellten und Arbeiter der Eltern dafür gearbeitet haben oder ...
Und es geht hier um diesen unterschied. Das Vermögen (und die gewinne daraus) nicht entsprechend dem Einkommen aus e.g. Arbeit gleich behandelt werden -> siehe Steuern.
und wenn hier von Neid (eben negativ) gesprochen wird, wieso nicht bei den gegen gleichen anliegen von Vermögenden?