An Atheisten: Religiöse Menschen sind geisteskrank?

27 Antworten

Nein. Grundsätzlich wissen wir lediglich, dass wir existieren und dass der Mensch sich täuschen lassen kann. Der Rest ist glaube. Wenn ein Mensch an Gott glaubt, damit niemanden schadet und dadurch glücklich ist, dann ist das doch eher zu respektieren.

Ich selbst habe mich dafür entschieden, nicht zu glauben, denn obwohl mich die Idee eines Gottes sehr reizt, habe ich es selbst mit viel Hilfe nicht geschafft. Viele finden ihr Glück in Gott und mein Glaube (der Atheismus) gibt mir mein Glück durch die Absurdität des Lebens und die damit einhergehende Freiheit.

Dabei ist es egal ob der Mensch eine zitrone als heilig erklärt und diese anbietet, die wiedergeburt beglaubt oder Jahwe als Vater sieht, vielen Menschen hilft der Glaube an eine höhere Macht und, wie gesagt, solange es keinem schadet, ist es doch wunderbar wenn menschen glücklich sind


DerEineHalt08  05.01.2025, 15:54

Selbst ich als Christ finde diese Ansicht super! Die Liebe zu den Menschen ist das höchste Gut, was wir füreinander haben.

Also ich bin Atheist und würde nein sagen. Es gibt sicher Leute die sind es, die gibt es aber auch unter Atheisten. Es ist sicher beruhigend, wenn man an etwas glaubt und somit gerade mit dem Tod ganz anders umgeht. Trotzdem gibt es einige die Treiben es auf die Spitze und wollen einen vom Glauben überzeugen oder gar aufzwingen. Sieht man ja in einigen Teilen der Welt. Das würde ich als krank bezeichnen.

Ich sags mal so: Es fehlt nicht viel.

Gesund sind Menschen mit einem ausgewogenen Verhältnis zwischen rationalem und irrationalem Denken un Handeln. Keines der beiden Extreme ist auf Dauer empfehlenswert. Wer an unsichtbare Fantasiefiguren glaubt, um die sich Jahrtausende alte Geschichten ranken, gibt seiner irrationalen Seite klar den Vorzug. Deswegen kann er zwar immer noch rationale Entscheidungen im Alltag treffen, aber sobald es um seinen Glauben geht, ist damit Schluss und er verweigert sich aktiv jedem rationalen Argument bei diesem Thema.

Es gibt übrigens durchaus plausible Vorstellungen über die Ursache für religöse Neigungen. Kurz zusammengefasst:

Ein Gen oder eine Genkombination, die dafür sorgt, dass Kinder instinktiv ihren Eltern und generell älteren Menschen gehorchen und sie als Vorbilder akzeptieren, wurde genetisch als vorteilhaft immer weitervererbt. Es verhindert, dass unerfahrene, unwissende und tollpatschige, aber neugierige Kinder die falschen Dinge essen, sich zu weit von den Eltern entfernen und gehorchen, wenn man sie von gefährlichen Orten wegruft. Im Lauf der Pubertät schwächt sich dieser Instinkt langsam ab. Kinder beginnen, an ihren Eltern und Erwachsenen allgemein zu zweifeln und glauben ihnen nicht mehr alles. Sie werden selbständig.

Nun sind aber Instinkte grundsätzlich verschieden stark ausgeprägt. Jemand, bei dem dieser spezielle Instinkt zu stark ausgeprägt ist und nicht nachlässt, glaubt blind selbst den größten Unsinn und lernt es nicht, zu zweifeln und Dinge analytisch zu betrachten und kritisch zu hinterfragen. Damit ist er anfälliger für Glaubensinhalte.


BlackyD961  05.01.2025, 15:54

Meine Schwester sagte mal, niemand kann sich sicher sein, dass es einen Gott gibt, aber trotzdem will sie an einen Gott glauben und tut es deshalb. Sie sagt es gebe ihr Hoffnung und Motivation. Ist das nicht eine rationale Anerkennung der Unwissenheit über die Existenz von einem Gott und ein dennoch sowohl rational als auch emotional guter Weg sein Glück zu finden?

Nectovelin  05.01.2025, 16:03
@BlackyD961

Schön für deine Schwester. Bestelle ihr bitte, dass sie sich irrt. Ich KANN mir sicher sein, dass es keinen Gott gibt.

BlackyD961  05.01.2025, 16:36
@Nectovelin

Hast du Beweise für deine These? Verstehe mich nicht falsch, ich glaube auch nicht, aber wenn du die Antwort kennen würdest, dann hast du sicher Antworten auf Fragen wie was war vorm Urknall. Genau wie die Wissenschaft hier nur Annäherungsversuche für Antworten hat, so haben es Religionen auch.

Nectovelin  05.01.2025, 16:40
@BlackyD961

Ich brauche nicht einen einzigen Beweis dafür, dass es keinen Gott gibt. Gläubige brauchen einen Beweis für seine Existenz. Aber es gibt keinen. Gläubige sind grundsätzlich unfähig, den Begriff „Beweis” zu vertsehen. Darum GLAUBEN sie, dass sie Beweise hätten.

Nichtexistenz muss und kann nicht bewiesen werden.. Das ist einfachste Logik und auch die verstehen Gläubige nicht.

Russells Teekanne lässt grüßen.

BlackyD961  05.01.2025, 18:38
@Nectovelin
Gläubige sind grundsätzlich unfähig, den Begriff „Beweis” zu vertsehen. Darum GLAUBEN sie, dass sie Beweise hätten.

Das ist ein Wiederspruch in sich. Glauben heißt Glauben, weil man glaubt und nicht weiß. Gäbe es Beweise, dann wäre es kein Glaube mehr, sondern Wissen. Und an Beweise glaubt man nicht, denn Beweise sind entweder definitiv oder nicht. Man kann an eine These oder Hypothese glauben, aber nicht an einen Beweis, wenn es einen gäbe, und den gibt's nicht, denn dann wäre es kein Glaube mehr, sondern wissen.

Ich brauche nicht einen einzigen Beweis dafür, dass es keinen Gott gibt.

Wenn spezifisch du keinen Beweis brauchst, dann ist das natürlich völlig okay. Wenn es aber für eine Sache keine Beweise gibt, dann kann man sie nicht wissen, sondern nur dran glauben. Denn wissen erfordert Evidenz, welche zu Beweisen führt.

Nichtexistenz muss und kann nicht bewiesen werden

Man kann sie Beweisen. Mathematisch wäre ein Beispiel Fermonts letzter Satz. Logisch gesehen kann man Ontologisch vorgehen, Widerspruchsbeweise vorlegen etc. Für widerspruchsbeweise gibt es übrigens zahlreiche Ansätze. Es gibt etliche Widersprüche in der Bibel, wobei gläubige dann immer sagen "naja Gottes Plan entzieht sich unserer Vorstellungskraft und deswegen verstehen wir den Widerspruch nicht", was ich persönlich für sehr dumm halte.

Das Problem ist, dass die Existenz eines Gottes nicht sehr weit hergeholt ist. Würde ich dir jetzt sagen, dass 1+1=3 ist, weil ich eine Zahl irgendwo versteckt habe, dann ist das weit hergeholt. Für existenzielle fragen hingegen, wie z.B. was war vor dem Urknall? Wie konnte etwas aus nichts entstehen und so weiter gibt es hingegen keine Antwort. Ich persönlich denke, dass wir Menschen lernen sollten einen guten Abstand zwischen "Wir wissen" und "wir wissen noch nicht, aber wir werden es irgendwann wissen" zu kennen, allerdings ist ein sehr großer Teil der Welt anderer Meinung und nicht alle gläubige sind dumm, siehe Einstein beispielsweise. Aus allen oben genannten Gründen denke ich auch, dass es keinen Gott gibt, aber wir können es nicht wissen

Omg, selbstverständlich nicht! Wenn man diese Frage ernsthaft so stellt (und nicht nur provozieren will?), bedeutet es, dass man schlicht noch keinerlei tiefgründigere Erfahrungen gemacht hat, die den Rahmen des konventionellen mechanistischen Weltbildes überschreiten und das man entsprechend auch die starken, erkenntnistheoretischen Begrenzungen der herkömmlichen wissenschaftlichen Methode (bei all ihrer Stärke und Wichtigkeit!) noch nicht richtig sieht.

Ich kann nur dazu raten mal gezielt spirituelle Erfahrungen anzustreben und ggf. auch mal sich mit Wissenschaftstheorie/Philosophie in Bezug auf Begrenztheit der Erkenntnisfähigkeit zu beschäftigen und auch Stärken der Demut zu erkennen etc., das sind die Pfade zur Weisheit.

PS: Aber man muss klair fairerweise sagen, dass es auch viele Leute gibt, die "blind glauben", das ist sehr stumpf von denen, die sind auch nicht weit gekommen bislang bzw. sogar weniger weit als diejenigen, die mit Ernsthaftigkeit zweifeln und die Stärken der Rationalität erkannt haben (was aber nur eine Seite der Wahrheit ist).

Nein selbstverständlich nicht. Ich denke das viele Menschen an einen Gott glauben, weil sie es nicht ertragen können, dass es kein Leben nach dem Tod geben könnte. Andere widerum sind darein geboren und sehen es als selbstverständlich an. Sie kennen es gar nicht anders. Und manche brauchen eine Art Ventil, was ihnen hilft weiter zu machen. Ansich ist Religion also erstmal nichts schlechtes, auch wenn die eigentlichen Probleme oft nicht gelöst sind. Kommt aber natürlich auch nochmal ganz auf die Lehren der jeweiligen Religion an.

LG