Altes Testament unwichtig?

13 Antworten

Altes Testament ist nicht unwichtig, sondern

veraltet. Im alten Testament gelten einige Gesetze, die nicht unbedingt von Gott selbst wirklich erfordert wurden. Ein Beispiel dafür ist in Matthäus 19:7-9 zu lesen:

"Sie entgegneten ihm: „Warum hat denn Mose geboten (5. Mos. 24,1), der Frau einen Scheidebrief auszustellen und sie dann zu entlassen?” Er antwortete ihnen: „Mose hat euch (nur) mit Rücksicht auf eure Herzenshärte gestattet, eure Frauen zu entlassen (oder: euch von euren Frauen zu scheiden); aber von Anfang an ist es nicht so gewesen. Ich sage euch aber: Wer sich von seiner Frau scheidet — außer wegen Unzucht — und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch;"

Dieses Gesetz ist offensichtlich ungerecht, und das betont auch Jesus selbst, indem er klar stell, dass einige Gesetze wurden von den Menschen gewollt. Und das erklärt teilweise, warum das AT so grausam auffällt.

Andere Gesetze waren nur eine Vorbereitung auf das neue höhere Gesetz. Du kannst die Vertiefungen von Jesus in Matthäus 5 herauslesen und bemerken, wie das neue Gesetz der Kern der Lehre der Vater enthält. Was ist denn den Kern der Gottes Geboten? Die Liebe, und das hat genau Jesus aufgeklärt, indem er (Matthäus 22:37-39) auf einen Mann antwortete, der ihm nach dem wichtigsten Gebot im Gesetz fragte:

"Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken. Dies ist das Hauptgebot, das obenan steht. Ein zweites aber steht ihm gleich: ‘Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!’ In (oder: an) diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.”

Also, wie von Jesus und seine Apostel offen gesagt, ist das neue Gesetz höhere als das alte, weil sie um Liebe geht. Das neue Gesetz kümmert sich um den Kern der Dinge, das alte nur um die Oberfläche der Rituale. Moses Gesetzt war nur eine Vorbereitung für das, was später durch Jesus kommen würde. Das ist klar und deutlich in vielen Stellen der NT ausgedrückt.

Ich bin seit vielen Jahren Christin und lese und lerne immer wieder die Heilige Schriften

Nein, auch aus dem Alten Testament können wir als Christen viel lernen!

Es geht aber um die richtige Einordnung der jeweiligen Stellen. Wenn Josua z. B. dazu aufruft, das Land Kanaan einzunehmen, dann bedeutet das nicht, dass wir Christen dies tun sollen. Ganz im Gegenteil war das ein einmaliges geschichtliches Ereignis für das Volk Israel, ins verheißene Land zu ziehen.

So ist es auch bei dem Gesetz des Mose. Das Gesetz des Mose wurde dem Volk Israel gegeben und nicht uns Christen.

Beim Fußball gelten die Fußballregeln und nicht die Handballregeln oder die vom Basketball. In Deutschland gilt das deutsche Gesetz, in den USA das Gesetz der USA usw.

So ist es auch in der Bibel: Das Gesetz des Mose wurde dem Volk Israel gegeben, Jesus hat dieses Gesetz erfüllt (Matthäus 5,17) und zu seinem Ende bzw. Endziel gebracht (Römer 10,4). Christen stehen also nicht unter dem Gesetz des Mose (Galater 3,23-26).

Aber das Gesetz des Mose ist nur ein kleiner Teil im Alten Testament. Es gibt so viele andere spannende Dinge zu entdecken (siehe Kommentar)...

chrisbyrd  17.01.2024, 10:45

Das Alte und Neue Testament bilden eine Einheit und sind deshalb miteinander verbunden. Bei der Bibel handelt es sich also um ein Buch, das aus 66 einzelnen Büchern besteht (die 39 Bücher das AT und die 27 Bücher des NT). Deshalb sollte man keine Wertung vornehmen.

Das Alte Testament etabliert Prinzipien, die im Neuen Testament veranschaulicht werden. Das Alte Testament enthält viele Prophezeiungen die im Neuen Testament erfüllt werden. Das Alte Testament liefert Geschichte über ein Volk, während das Neue Testament sich auf die Person fokussiert. Das Alte Testament zeigt den Zorn Gottes gegen Sünde (mit kurzem Blick auf Seine Gnade); das Neue Testament zeigt die Gnade Gottes gegenüber Sündern (mit kurzem Blick auf Seinen Zorn).

Das Alte Testament sagt einen Messias voraus (Jesaja 53), und das Neue Testament offenbart wer der Messias ist (Johannes 4,25-26). Das Alte Testament zeigt Gottes Gesetz auf, das Neue zeigt wie Jesus, der Messias, das Gesetz erfüllt (Matthäus 5,17; Hebräer 10,9). Im Alten Testament handelt Gott meist mit Seinem auserwählten Volk, den Juden; im Neuen geht es hauptsächlich um Gottes Umgang mit Seiner Gemeinde (Matthäus 16,18).

Das Alte Testament sah das Paradies für Adam verloren; das Neue zeigt, wie das Paradies wiedergewonnen wurde durch den zweiten Adam (Christus). Das Alte Testament verkündet, dass der Mensch durch seine Sünde von Gott getrennt wurde (1. Moseund das Neue Testament verkündet, dass die Beziehung zwischen Mensch und Gott wieder hergestellt werden kann (Römer 3; 6). 

Das Alte Testament legt also die Basis für das Kommen des Messias nieder, der sich Selbst geopfert hat für die Sünden der Welt (1. Johannes 2,2). Das Neue Testament zeichnet den Dienst von Jesus Christus auf und schaut zurück, auf was Er getan hat und wie wir darauf reagieren müssen. Beide Testamente eröffnen den gleichen heiligen, barmherzigen und gerechten Gott, der Sünde verdammt und sich wünscht Sünder zu retten durch das Sühnopfer. In beiden Testamenten eröffnet sich Gott selbst für uns und zeigt uns, wie wir zu Ihm kommen können durch unseren Glauben (1. Mose 15,6; Epheser 2,8).

0

Während die Schriften des Alten Testaments die Geschichte des Volkes Israel als Gottes erwähltes Bundesvolk darstellen, zeugen die Schriften des Neuen Testaments von Jesus Christus und seinem Wirken bis hin zur Entstehung der ersten christlichen Gemeinden.

Im neuen Testament wird aus meinem Verständnis nichts aus dem alten Testament aufgehoben.

Für die Christen ist das alte Testament somit auch wichtig.

Im Alten Testament ist vieles nur angedeutet, nur als Schatten vorgestellt. Z.B. wird der Christus angekündigt, aber in Bildern oder in versteckten Hinweisen. Nehmen wir z.B. mal die Opfer im 3.Mose. Um Gott zu nahen, müsste man verschiedene Opfer zum Tempel bringen.

Im Neuen Testament werden dann vieler solcher Andeutungen klar aufgedeckt. Um beim Beispiel "Opfer" zu bleiben: Der Christus wird geboren und stirbt für unsere Sünden. Das ist das eigentliche vollkommene Opfer.

Das AT weißt somit aufs NT hin. Durchs beide Seiten kann ich viele Dinge besser verstehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wie Kritisch soll dein Beitrag denn so sein?

wollte daher wissen welches Testament am wichtigsten ist und wieso viele Sachen aufgehoben wurden

Für die allermeisten wenn nicht sogar alle Christen ist das neue Testament wichtiger, hauptsächlich weil der Gott im neuen Testament eine komplett andere Persönlichkeit hat.

Der Gott im AT ist böse grausam rachsüchtig, eifersüchtig und brutal, also extrem menschlich und kein Gott den man gerne anbetet.

Im neuen AT hingegen wird Gott als Allgütig dargestellt, ein Gott der bereit ist sein liebstes für die Menschen zu opfern (immer wieder lustig, das es heißt er war ja ach so großzügig weil er seinen Sohn für die Vergebung der Menschheit geopfert hat, dabei vergessen irgendwie immer alle, das ein allmächtiger Gott auch einfach so, ohne Menschenopfer hätte vergeben können...)

Johanmiller  16.01.2024, 18:26
Der Gott im AT ist böse grausam rachsüchtig, eifersüchtig und brutal, also extrem menschlich und kein Gott den man gerne anbetet.

Nichts vom AT verstanden.

(immer wieder lustig, das es heißt er war ja ach so großzügig weil er seinen Sohn für die Vergebung der Menschheit geopfert hat, dabei vergessen irgendwie immer alle, das ein allmächtiger Gott auch einfach so, ohne Menschenopfer hätte vergeben können...)

Es geht auch nicht um Vergebung, sondern um den tiefen Graben den der Sündenfall verursacht hat. Den kann nur ein Gott-Mensch aufheben. Zudem hat Gott das ganze menschliche Leben durchgemacht, von der Geburt bis zum Tod, hat gelebt wie ein Mensch. Durch seinen Tod hat er alles Leid und den Schmerz in seine Göttlichkeit aufgenommen, das wäre ohne die Menschwerdung nicht gegangen.

1
MaxSchnellsch  16.01.2024, 21:12

In letzterem muss ich dir widersprechen.

Gott hat laut NT (du hast dich im zweiten Absatz wohl vertippt) Jesus zu uns geschickt, damit er das Wort Gottes verkündet bzw. aktualisiert oder erweitert. Geopfert hat sich Jesus Christus selber. Da selbst Pontius Pilatus zugibt, keinen Grund zu sehen, ihn zu verurteilen, und ihn nur verurteilt damit die Meute zufrieden ist, könnte man Jesus an der Stelle auch als den klassischen Sündenbock ansehen.

0
Deamonia  17.01.2024, 10:31
@MaxSchnellsch

Nein, ich habe mich keineswegs vertippt, ein allwissender Gott wusste natürlich was passieren würde, und auch Christen sprechen immer davon, das er seinen Sohn "hergab".

0