AfD verliert 6%: Warum verändert sich die politische Stimmung in Brandenburg?

Das Ergebnis basiert auf 33 Abstimmungen

Trend setzt sich fort wenn BSW einen Landesverband hat. 58%
AfD erholt sich wieder. 42%

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Trend setzt sich fort wenn BSW einen Landesverband hat.

Die AfD wurde von vielen gewählt weil sie halt einfach "gegen die etablierten Parteien" war / ist.

Das sind oftmals Wähler die nicht unbedingt mit der Position der AfD überein stimmen. Denen ging / geht es nur darum, dass sie eben NICHT die klassischen Parteien wählen. Also reine Protestwähler.

Nun haben eben viele gemerkt, dass die AfD zwar Wasser predigt aber Wein trinkt und deren Programm zwar viel verspricht aber wenig hält. Und da ist das BSW eben eine weitere Alternative bei der mal zwar gegen "das Establishment" sein kann aber eben nicht den braunen Sumpf wählen muss.

Es geht also eher darum: Hauptsache Protest, egal in welcher Richtung.

Trend setzt sich fort wenn BSW einen Landesverband hat.

Wagenknecht und AfD erklären zwar, gegensätzliche Positionen zu haben, haben aber gefühlt ziemlich ähnliche Aussagen zu vielen Themen. Was die neuen Umfragen aber auch ergeben: Wagenknecht spricht Wähler an, die ansprechbar für populistische Versprechen sind, zu Symphatie zu Diktaturen neigen, also die die bisher AfD gewählt haben. Die Ergebnisse der BSW Partei sind ja fast deckungsgleich mit den Verlusten der AfD. Im "bürgerlichen" Bereich gewinnt BSW keinen Blumentopf.

Aber wenn sie die Linke zur Splitterpartei gemacht hat, und der AfD Wähler abnimmt, dann finde ich das schonmal gut.

Interessant auch, dass BSW im Westen kaum die 5% Hürde erreicht, also ein auf wenige (kleine) Bundesländer beschränktes Phänomen ist.

AfD erholt sich wieder.

Umfragen sind oft sehr ungenau, vor allem wenn es um die Frage geht, ob jemand einer Partei wie die AfD wählt. Es ist bekannt, dass Leute oft falsche Angaben machen, weil sie sich nicht trauen, zu sagen, welche Partei sie wirklich wählen. Der Grund dafür ist die tägliche Negativberichterstattung / Anti-AfD-Propaganda der Medien, die die ganze AfD und alle ihre Wähler in die Rechtsradikalismusecke stellen will. Damit wird indirekt ein Druck auf die Befragten ausgeübt, sich "sozialkonform" zu äussern. Das Wahlverhalten und die eigenen Überzeugungen können aber ganz anders sein.

BSW wird ausserdem nicht nur bei der AfD ein paar Wähler abholen, sondern vermutlich aus dem ganzen Parteispektrum. Zunächst einmal ist BSW aber eine neue noch kleine Partei, die in den Kinderschuhen steckt, während die AfD nach zehn Jahren gross geworden, professionell organisiert ist und über stattliche finanzielle Mittel verfügen dürfte. Das BSW hat hier einen klaren Nachteil, abgesehen davon, dass es mit der Gallionsfigur Wagenknecht nicht ganz bei Null starten muss. Dennoch darf man BSW nicht überschätzen. Das, was BSW fordert, und was sie dann wirklich in der Praxis machen werden, sind zwei verschiedene Dinge. Ich sehe das BSW als einen Nachfolger der Linkspartei mit leicht verändertem, politischem Programm, während die Linkspartei langsam aus den Parlamenten verschwinden wird. Das Wählerpotenzial des BSW sehe ich in der Grössenordnung der Linkspartei vor ein paar Jahren, allenfalls mit minim mehr Wählern. Vor allem aber denke ich nicht, dass BSW ernsthaft etwas gegen die Zuwanderung unternehmen wird. Das verspricht das BSW zwar, doch wenn man schaut, wie die Leute dort ticken, und was deren Menschenbild ist, dann habe ich Zweifel. Diese Leute kommen aus einer politischen Ecke mit der Vorstellung einer idealen Welt, in welcher es überhaupt gar keine Grenzen gibt, und wo jeder Mensch sich dort frei niederlassen darf, wo es ihm am besten gefällt oder wo er die besten Aufstiegschancen hat (beruflich, sozial, Wohlstand etc.).

Trend setzt sich fort wenn BSW einen Landesverband hat.

Die Talfahrt dürfte weitergehen nehme ich an.

Die Hochwassermarke ist überschritten und die Welle rollt nun sachte zurück.

Die Reizthemen (Gendern, LGBT, Asyl, PC) ziehen nicht mehr so richtig bzw die anderen Parteien haben auch gelernt etwas gegenzusteuern.

Desweiteren dürften einige Wähler von dem immer radikalerem Kurs der Afd doch abgeschreckt werden, für Protestwähler ist die BSW dann die doch etwas harmlosere Alternative.

Trend setzt sich fort wenn BSW einen Landesverband hat.

Die AfD stößt ja rethorisch auch in eine legitime Lücke. Nur dass die AfD ihre politische Ziele nur suggeriert. In der Realität stimmt sie gegen ihre Wählerschaft und begünstigt reiche Schichten.

Die BSW dagegen dürfte sozial genau den Schichten etwas bringen, die sie wählen.

Beide bedienen sich ansonsten dem Rechtspopulismus, wenn auch auf andere Art.

Dass BSW daher eine massive Konkurrenz ist, sollte klar sein.