Ärgert es euch Eltern auch, dass das Kind so lange in der Kita bleiben muss?

Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen

Andere Anmerkung/ Meinung/ Wissen usw :) 60%
Mein/e Kind/er ist nicht so lange in der Kita, weil.. 30%
Mein/e Kind/er ist/sind genauso lang in der Kita, weil.. 10%

20 Antworten

Ich bin selbst Erzieherin und war sehr früh wieder arbeiten. Aber meine Zwerge wurden bis 3/4 Jahre nicht fremdbetreut sondern von der Oma bei uns zu Hause. Ich war auch nur 30 stunden arbeiten. Also sie dann Kindergarten alter hatten, Und zu „alt“ für die Oma wurden, bin ich auf 20‘stunden runter gegangen und habe nur noch 4 Tage gearbeitet und die Kinder direkt vor der Arbeit hin gebracht und direkt danach wieder abgeholt.
wir sind im August ausgewandert und die Kinder sind nun 1,5 Jahre, 4 und 5,5 Jahre alt. Da sie hier aber die Sprache lernen müssen habe ich mich dafür entschieden die zwei großen Vollzeit in die Kita zu geben. Das heißt von 8-13 Uhr VorSchule für meine große und danach Bis 16.30 Uhr in den „Kindergarten“ und der mittlere ist von 8-16.30 im Kindergarten. Manchmal habe ich wirklich ein schlechtes Gewissen, aber sie würden sich nächstes Jahr wenn sie In die Schule kommen wirklich schwer tun mit der Sprache. Bis jetzt finden sie es aber okay. Sie gehen gerne in die Einrichtung und freuen sich auch wenn ich sie abhole. Nach Über 2 Wochen Ferien Waren sie jetzt wirklich froh wieder gehen zu dürfen und sind glücklich darüber.
ich sehe das im Kindergarten und der Vorschule viel mit den Kindern gemacht wird. Sie lernen viel und basteln und erleben einiges.
mich hätte ein schlechteres Gewissen wenn sie weinend in die Einrichtung gehen würden oder sich nicht wohl fühlen würden.
mein kleiner geht wirklich nur so lange in die Kita wie ich arbeite, also von 8-13 Uhr aber der spricht auch noch nicht wirklich, da hat er es leichter und wächst so gleich 3 sprachig auf

Andere Anmerkung/ Meinung/ Wissen usw :)

Mein Kind ist zwar auch schon immer in der Vollzeitbetreuung in Kita und Schule angemeldet gewesen aber es ärgert mich nicht wirklich. Meine Frau arbeitet mit einer 3/4 - Stelle, in Nähe der Schule und holt unseren Sohn auch schon mal etwas früher ab, meistens aber erst zwischen 15.30 und 16 Uhr. Meistens meckert unser Sohn aber, wenn er früher abgeholt wird, denn die Betreuung im Ganztag ist bei uns wirklich super und dort wird viel gemacht wie Wald-AG, Musikgruppen usw.. Er hat dort viele Freunde und fühlt sich mega wohl. Generell würde ich sagen, dass die Qualität der Betreuung da auch eine große Rolle spielt. Und die Zeit, die uns als Eltern mit ihm bleibt, versuchen wir halt auch intensiv zu nutzen. Wir spielen viel gemeinsam oder sind auch viel draußen unterwegs. Ich habe mehrere Jahre beim Jugendamt gearbeitet und viele Eltern kennengelernt, die arbeitslos waren und sich dennoch null mit ihren Kindern beschäftigt haben, höchstens gemeinsam vor dem Fernseher oder Computer gesessen haben. Deswegen denke ich auch hier, dass es da eher auch auf qualitative wie auf quantitative Aspekte ankommt. Ich würde aber insofern zustimmen, dass Arbeit nicht so schlecht bezahlt werden darf (Stichwort höherer Mindestlohn), so dass breite Bevölkerungsschichten wirklich immer auf vollen Doppelverdienst angewiesen sind.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Sozialarbeiter / städtischer Kita-Bereichsleiter
xFlashVsArrowx 
Fragesteller
 09.01.2020, 09:29

Danke für die Antwort :) die Ansicht kann ich als Erzieherin nur teilen. Es gibt aber durchaus auch Einrichtungen, die nicht so qualitativ sind. Leider. Aber ja, die Arbeitslosen Eltern, die mit ihren Kindern trotzdem nichts unternehmen, kenne ich. Viele denken, sie müssten etwas teures Unternehmen. Dabei freut sich ein Kind schon total über einen Spaziergang und Matsch oder Sand 🤷

3
DerJoergi  09.01.2020, 09:31
@xFlashVsArrowx

Du hast natürlich auch vollkommen recht, dass viele Betreuungseinrichtungen qualitativ wirklich schlecht sind.

1
Mein/e Kind/er ist nicht so lange in der Kita, weil..

Also unser Sohn geht 7 Std. in die Kita von 8 bis 15 Uhr... bei uns ist nur mein Mann Berufstätig. Ich Pflege zwar meine Eltern aber mein Sohn könnte immer mitkommen.

Er geht nicht in die Kita weil er muss, sondern weil er will und die 7 Std. sind ihm manchmal auch zu wenig. Die Kita ist mega toll, mein Mann Arbeitet Vollzeit und als Nebentätigkeit in der Kita aus Spaß an der Freude. Er geht sehr gerne dort hin was mich glücklich macht, denn er ist nicht so das er Freunde einlädt oder so, er speilt gerne mit den Kids in der Kita und das wars dann für ihn auch. Eher ein eigenbrödler.

Wir haben aber auch sehr viel Spiel. Ich könnte meinen Sohn auch erst um 9 Uhr bringen oder schon um 12 Uhr wieder abholen, so wie wir wollen. Er muss auch gar nicht gehen wenn er mal keine Lust hat. Und sollte mal was sein dann darf er auch länger bleiben. Also das ist schon super so wie es ist.

Wenn wir Ihn abholen und er will noch ne weil bleiben, dann dürfen wir auch noch ne weile bleiben. Also alles sehr locker und flexibel.

Grundsätzlich finde ich das wenn man Kinder in die Welt setzt auch die Zeit für sie haben muss. Heute ist es immer schwieriger mit nur einem Vollzeitjob zu überleben und es gibt wirklich gute Kitas.

Ein Kind zu bekommen weil es von einem Erwartet wird ist natürlich gar keine Option. Aber zu sagen man soll keine Kinder bekommen weil man Arbeiten muss um sich dieses Glück finanzieren zu können ist genauso bescheuert.

Kinder sind Luxus und jeder der sich das leisten will muss es irgendwie hinbekommen. Egal ob man sich dazu entscheidet finanziell schlechter dazustehen oder ob man sich entscheidet seine Kinder früher und länger in die Kita zu schicken.

Aus diesem und anderen Gründen habe ich keine Kinder.
Ich bin, mit Wegezeit von 7:30 bis ca. 18:00 aus dem Haus. Männes Arbeitszeit bewegt sich im großen und ganzen auch in diesem Fenster.

Wir sind auf zwei volle Gehälter angewiesen und ein Kind könnten wir uns mit weniger nicht leisten. Mehr Zeit fürs Kind heißt im Umkehrschluss kein Geld fürs Kind. Ein Teufelkreis.
Mit Kind würde ein zweites, größeres Auto dazukommen müssen und eine größere Wohnung oder sogar ein kleines Haus. Die Kita Zeiten sind da noch das kleinste Übel.

Wenn ich meine Freundin ansehe. Sie bringt den jungen um 5 Uhr morgens in die Betreuung und holt ihn gegen 15 oder 16 Uhr wieder ab. Das ist doch kein Familienleben. Weder für Mutter noch Kind.

Freude83  09.01.2020, 09:37

So wie die wird es nicht wenigen gehen.

Aber weil das so ist, muss man doch mal feststellen, dass in diesem System etwas gewaltig nicht stimmt. Man geht mit zwei Personen Vollzeit arbeiten und hat aber kein Geld für ein Kind.

Das ist kein Angriff auf dich, nicht falsch verstehen, es geht ja vielen so. Aber man muss sich doch mal überlegen, warum es in unserer so ist, dass viele vor lauter Arbeit und finanziellen Belastungen weder Zeit noch Geld haben für Kinder, die im Leben doch so wichtig sind.

3
Jekanadar  09.01.2020, 09:48
@Freude83

Das Thema Kind ist gesundheitlich eh für uns abgehakt, aber ich gebe Dir vollkommen recht.
Kinder sind ein Luxusgut geworden. Das darf nicht sein, aber wenn alles nur noch günsitg/billig sein soll, müssen irgendwo Abstriche gemacht werden. Die Familie trifft es dann zuerst.

2
Andere Anmerkung/ Meinung/ Wissen usw :)

Was mich ärgert sind Leute, die offenbar nicht merken, dass sie Vorteile haben, von denen andere nur träumen können.

Wir leben in einem System, dass es Menschen ermöglicht, Kinder zu haben UND arbeiten zu gehen. Du wirst nicht vor die Wahl gestellt, ob du eine Ausbildung machen willst oder Kinder bekommen möchtest, du kannst beides gleichzeitig haben.

Was bitte gibt es daran zu meckern? Ich versteh es nicht.

Wer mehr Zeit mit seinen Kindern verbringen möchte, muss sich dann halt überlegen, wann er sie bekommt. Z.B. dann, wenn seine Ausbildung abgeschlossen ist, er bereits im Berufsleben steht, das finanzielle Auskommen gesichert ist oder der Partner ebenfalls zeitweise daheim bleiben kann.

Du hast ein Kind bekommen, bevor du eine abgeschlossene Ausbildung hast. Nun hast du die Möglichkeit, dass dein Kind betreut wird und du die Ausbildung abschließen kannst, aber ganz offenbar taugt dir das auch nicht.

Dass wir unser Leben nicht nur mit Dingen verbringen können, die uns Spaß machen, ist völlig normal. Jedes Lebewesen muss etwas leisten, um sich am Leben zu erhalten. Und unser heutiges System gewährleistet viel mehr Rechte für den Arbeitnehmer, sehr viel mehr Wahlmöglichkeiten, was man machen möchte und sehr viel mehr Freizeit als je zuvor. Heute muss man viel weniger funktionieren als je zuvor, noch nie gab es so ein solides Auffangnetz, das verhindert, dass man ohne Dach über dem Kopf verhungert, wenn man entweder nicht arbeiten kann oder arbeiten will. Und dann kommen die ums Eck, die jammern, dass das Leben nicht ein einiges Zuckerschlecken ist...

xFlashVsArrowx 
Fragesteller
 09.01.2020, 14:09

Danke für deine Antwort :) die Frage war eigentlich weniger auf mich bezogen, ich bin glücklich mit meinem Leben und man bekommt das auf jeden Fall alles unter einen Hut :) nur so geht es nicht jedem. Da ich als Erzieherin schon oft diese Aussagen gehört hab, die oben beschrieben sind (zu wenig Zeit, zu viel Arbeit), kam diese Frage auf. Ich finde es zwar schade, dass man von morgens bis abends arbeitet, aber das Geld muss halt irgendwo herkommen. Ich arbeite als Erzieherin auch später nicht untragbar lange, darum geht's mir gar nicht. war einfach eine Umfrage und natürlich hast auch du vollkommen recht mit deiner Antwort/Meinung :)

2