Was sind die Nachteile?

10 Antworten

In einer funktionierenden Großfamilie ist das bestimmt ein Glücksfall. Viele Erfahrungen sammeln, und immer das Gefühl der Geborgenheit.

Leider kanns auch anders laufen. Kinder bekommen, möglichst früh in die 'Aufbewahrungsanstalt', und am Wochenende kommt dann der Babysitter. Man will eben so weiterleben, als hätte man keine Kinder. Da würd' ich mich als Kind abgeschoben fühlen.

Der Nachteil wäre, dass es dich von deiner Mutter bzw deinen Eltern entfremdet hat, weil deine Großeltern die Bezugspersonen waren/sind. Außerdem sind 8 Stunden in einer Kita schon sehr lange und können auch von der Bezugsperson entfremden. Leider sind viele Eltern gezwungen, wenn sie schon Kinder haben, dass diese dann in Einrichtungen gegeben werden müssen, weil sonst das Geld fehlt.

Falls du die Vorteile auch noch wissen willst: wenigstens HAT sich jemand gekümmert und du warst nicht immer dir selber überlassen. Du hattest jemanden aus der Familie, der dich umsorgt hat. Für deine Eltern war es beruhigend, dass sie sich ums Geldverdienen kümmern konnten, damit es möglichst an nichts fehlt.

Ich denke, dass die innige Beziehung zwischen Eltern und Kindern verlorengeht, bzw. dann eben nicht mehr so innig ist.

Ich spreche aus eigener Erfahrung. Meine Mutter war fast immer zuhause - allenfalls hat sie vormittags gearbeitet wenn ich in der Schule war. Dadurch hatte ich ein sehr inniges Vertrauensverhältnis zu ihr. Mein Vater war fast nie zuhause. Manchmal (vor allem als ich noch kleiner war) war er auch Wochenweise außer Haus. Zu ihm hatte ich zeitlebens kein gutes Verhältnis. Ich kannte diesen Mann auch kaum.

Später - kurz vor meinem Schulabschluss - hatte mein Vater dann einen Arbeitsunfall und er war dann gezwungen ab diesem Zeitpunkt nurmehr im Home-Office zu arbeiten. In dieser Zeit haben mein Vater und ich uns am allermeisten gestritten. Es war furchtbar. Wenig später bin ich dann in eine andere Stadt gezogen um zu studieren - und um meine Ruhe vor meinem Vater zu haben.

Noch ein paar Monate später haben meine Eltern dann ein damals 7-jähriges Mädchen - die Tochter einer verstorbenen Freundin meiner Mutter - bei sich aufgenommen. Dieses Mädchen hatte zuvor bei ihrer Tante und ihrem Onkel leben müssen, doch der Onkel war ein Tyrann und außerdem hat er sie sexuell missbraucht. Bei meinen Eltern ist sie dann aufgeblüht und ihr Verhältnis zu meinem Vater (der ja nun auch immer zuhause im Homeoffice war) war ungleich besser als meines. Sie hat meinen Vater geradezu vergöttert - und umgekehrt er sie ebenfalls. Es war richtig schön das zu sehen, auch wenn es manchmal wehgetan hat, dass ich nie ein solches Verhältnis zu ihm haben konnte.

Heute bin ich selbst Vater einer Tochter. Sie ist 6 und sie ist mein ein und alles. Ihre Mutter ist leider bei ihrer Geburt gestorben, also bin ich alleinerziehend (erst seit ein paar Monaten habe ich nun wieder eine feste Freundin, aber die Aufgabe meine Tochter zu erziehen behalte ich weiterhin größtenteils mir selbst vor). Ich arbeite seit kurz nach ihrer Geburt nun auch dauerhaft im Homeoffice und verbringe so viel Zeit wie nur irgend möglich mit ihr. Und ich genieße das innige Vertrauensverhältnis zwischen ihr und mir sehr. Ich bezweifle, dass wir ein so inniges Verhältnis zueinander haben könnten, wenn ich sie nur 2 oder 3 Stunden am Tag sehen könnte - oder sogar noch weniger.

Mir ist aber natürlich auch bewusst, dass es für viele Familien gar keine andere Möglichkeit gibt, als dass beide Elternteile Vollzeit arbeiten und ihre Kinder in eine Betreuung geben. Aber für das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern ist das meiner Meinung nach sehr schade.

Alles, was für irgendwas gut ist, ist gleichzeitig für irgendwas nicht so gut!

Es gibt keine perfekten Eltern und gäbe es die, wäre es ein riesiges Problem!

Ausnahmslos alle Kinder erhalten frühkindliche Konditionierungen, die später daran "schuld sind", wenn irgendwas nicht nach den eigenen Vorstellungen verläuft. Spätestens dann ist es Zeit, sich um die Heilung des inneren Kindes zu kümmern. Ich empfehle Stefanie Stahl. Findet man bei Amazon, YT, Spotify, ...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe 2 Kinder beim Aufwachsen begleitet

Ich sehe das als Vorteil. Erstens konnte deine Mutter Geld verdienen und dir ging es dadurch besser, ihr konntet euch mehr leisten und zweitens, bist du bei Oma, Opa, anderen Verwandten auch gut aufgehoben, vor allem bei Omas, die lieben ihre Enkelkinder sehr.