Ab welchem Alter sollten die Menschen in Rente gehen dürfen?

12 Antworten

Für mich gilt ganz klar, dass man hier nicht starr das Lebensalter als Grundlage nehmen sollte, sondern den Beruf und die Beitragsjahre. Ich arbeite auf dem Bau. Wenn ich 45 Jahre gearbeitet und Rentenbeiträge gezahlt habe, sollte das ausreichen. In meiner Branche, sind die Meisten mit 60 Jahren körperlich am Ende. Aber die Meisten haben dann auch mit 15 oder 16 angefangen.

Solchen Leuten zu sagen, sie sollten bis 68 oder sogar 70 arbeiten, ist nicht nur weltfremd, sondern auch eine absolute Unverschämtheit. In einer gerechten Welt, gäbe es für solche Vorschläge erstmal eine ordentliche Schelle.

okieh56  13.02.2023, 20:26

Nach heutigem Stand kann jeder, der 35 Jahre eingezahlt hat, mit 63 Jahren in Rente gehen - allerdings mit Abschlägen - ohne Abschlag ab 65 mit einer Wartezeit von 45 Jahren.

In Zukunft werden die Altersgrenzen aufgrund der demographischen Entwicklung angehoben werden müssen. Die 60-jährigen sind heutzutage so fit wie früher die 40-jährigen. 35 Jahre arbeiten und dann 25 Jahre Rente beziehen kann nicht funktionieren, 45 Jahre arbeiten und 15 Jahre Rentenbezug schon eher.

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Rotfuchs716  13.02.2023, 20:44
@okieh56

woher die Annahme, dass heute die 60-jährigen so fit seien wie früher dei 40-jährigen? Scheint mir ziemlich an den Haaren herbei gezogen!

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okieh56  13.02.2023, 21:12
@Rotfuchs716

Du brauchst dir nur die Lebenserwartung anschauen.

Um 1900 war sie nur 45 (Männer) bzw. 48 Jahre (Frauen). Heute liegt sie bei 77 bzw. 80 Jahre und sie steigt ständig.

Ihm Fitness-Studio trifft man immer mehr über 70jährige.

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Rotfuchs716  13.02.2023, 21:13
@okieh56

Die Leute leben zwar länger, aber die meisten Menschen sind nur bis durchschnittlich 63 in guter Gesundheit laut Statistik!

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okieh56  13.02.2023, 21:21
@Rotfuchs716

Das stimmt. Aber die 63 haben früher nur wenige erreicht - heute werden viele über 90.

Arbeiten können die meisten auch mit einer chronischen Erkrankung - natürlich nur leidensgerecht. Es kann nicht jeder 20 oder mehr Jahre Rente beziehen - das funktioniert nicht.

Wenn die Berufstätigkeit durchschnittlich 45 Jahre beträgt, ist der Rentenbezug für durchschnittlich 15 Jahre finanzierbar. Aber die meisten kommen nicht auf 45 Jahre Beitragszahlung.

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Rotfuchs716  13.02.2023, 21:25
@okieh56

ein Problem bei der Rentenfinanzierung waren die Hartz Reformen. Seit 2005 werden für ALG 2 Empfänger von den Arbeitsagenturen nur noch Rentenbeiträge in Mindesthöhe abgeführt statt wie zuvor auf der Basis vom letztem Gehalt. Diese Reform sollte rûckgängig gemacht werden.

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okieh56  13.02.2023, 21:28
@Rotfuchs716

Du hast völlig recht. Die vorherige Arbeitslosenhilfe richtete sich wenigstens noch nach dem vorherigen Einkommen und es wurden auch Beiträge zur RV abgeführt.

Ab 2011 werden gar keine Beiträge mehr für ALG II - Empfänger abgeführt. So landen Langzeitarbeitslose zwangsläufig in der Grundsicherung bzw. bekommen neudeutsch „Bürgergeld“.

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Rotfuchs716  02.04.2023, 22:15
@okieh56

zu welcher Zeit wurden nur wenige 63? Die Rentenversicherung wurde ja erst seit Bismarck eingeführt. Zu Bismarck's Zeiten war Rente mit 65.

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Rotfuchs716  02.04.2023, 22:17
@okieh56

schon zu Goethe's Zeiten wurden die Leute deutlich älter als 45 oder 48.

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okieh56  02.04.2023, 23:41
@Rotfuchs716

Als die Altersrente 1891 eingeführt worden ist, galt sie nur für Arbeiter ab dem 70. Lebensjahr. 1913 wurde die Rente für Angestellte mit 65 Jahren eingeführt, 1923 auch für Arbeiter. ab 65.

Seinerzeit lag die Lebenserwartung unter 60 Jahre.

Aber selbstverständlich gab es auch damals Menschen, die sehr alt wurden. Aber waren Ausnahmen.

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Rotfuchs716  10.04.2023, 17:42
@okieh56

Dann müsste die Rentenversicherung zu der Zeit ziemlichen Überschuss erwirtschaftet haben wenn die meisten Leute vor dem Rentenalter starben. Wo ist dies Geld geblieben??

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okieh56  10.04.2023, 18:18
@Rotfuchs716

Das haben Leute verprasst, die längst nicht mehr leben ;-)

Die Beträge sind mit den heutigen nicht zu vergleichen. Bei einem Arbeitsentgelt von 800 Mark im Jahr bekam ein Arbeiter (nach mindestens 30 Arbeitsjahren) mit 70 Jahren rund 160 Mark Rente im Jahr. Das Rentenniveau war also sehr viel niedriger als heute.

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Dann brauchts immer noch ein Umdenken bei den Arbeitgebern. In dem Alter ist es schwer, nen Job zu finden. Bringt auch niemandem etwas, wenn die Leute dann statt Rente Arbeitslosengeld kriegen, oder in die Armut abrutschen.

Jeder sollte gehen wenn er will und dem entsprechend Rente bekommen !

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe eigene Erfahrungen gesammelt

65 bzw. jetzt 67 ist ein Alter, in dem man kaum noch einen Job bekommt. In vielen Berufen kann man auch gar nicht so lange arbeiten. Zum Beispiel in der Pflege. Wir brauchen die Arbeitskräfte, auch von außerhalb und auch, wenn die Rassisten dann einen Herzkasper bekommen.

Rotfuchs716  13.02.2023, 20:42

Pflege ist verdammt anstrengend. Sollte da nen Sonderregime für Rente geben.

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turnmami  14.02.2023, 17:53
@Rotfuchs716

Ist Bau nicht anstrengend? Oder anderes Handwerk? Für jeden Beruf dann eigene Rentenregelung? Gilt das für den Lehrberuf oder für den ausgeübten Beruf? WIE soll die RV jeden Beruf unterscheiden können?

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Rotfuchs716  14.02.2023, 18:43
@turnmami

Nicht für jede Berufsgruppe extra Rentenregime, aber für solche die körperlich besonders anstrengend sind! Sowas gibt es ja in anderen Ländern auch. Und Polizei und Militär haben überall Extrawurst bei der Rente.

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turnmami  14.02.2023, 18:45
@Rotfuchs716

Und wer entscheidet was körperlich anstrengend ist? Und was zählt? Der letzte Beruf, der Lehrberuf? Woher soll die RV den Beruf kennen? Das wäre ein einziges Verwaltungsmonster. Und würde nur noch mehr Klagen bringen

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Rotfuchs716  14.02.2023, 18:48
@turnmami

im Ausland gibt es einfach neben dem allgemeinem Rentenregime, Spezialrentenversicherungen die nur für eine bestimmte Berufsgruppe zuständig sind. Sowas sollte sich einrichten lassen.

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turnmami  14.02.2023, 18:49
@Rotfuchs716

Nein. Das wird vorm Buverf gericht scheitern. Gibt es für den Bergbau und das reicht

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Rotfuchs716  14.02.2023, 18:50
@turnmami

sicher nicht. Es gibt heute schon Sonderregelungen für Polizei und Militär zum Beispiel. Polizisten gehen spätestens mit 60 (statt 67) in Rente und Offiziere abhängig vom Dienstgrad und der Truppengattung ab 40).

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Rotfuchs716  14.02.2023, 18:53
@turnmami

doch. Dies hängt vom Bundesland ab. Einige Bundesländer wie zum Beispiel Hamburg verbeamten nicht alle.

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musso  14.02.2023, 18:57
@turnmami

gibt es auch für freie Berufe, Ärzte, Künstler usw. Beamte sind auch draußen.

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Stelle diese Frage mal in

Frankreich (gesetzliches Renteneintrittsalter 62 Jahre),

Griechenland (Allgemeine Voraussetzungen für eine vollständige Rentenzahlung sind eine 40-jährige Versicherungsdauer (12 000 Arbeitstage) und ein Mindestalter von 62 Jahren) oder

Italien (Regelaltersrente. Männer: 64 Jahre ab dem 1.7.1998, Frauen 59 Jahre ab dem 1.7.1998) !

Eine Anpassung an den individuellen Gesundheitszustand und körperlichen oder geistigen Leistungszustand wäre wohl sinnvoll.

Lisamarie2211  04.04.2023, 08:30

Absolut. Wenn man z.B. eine chronische Erkrankung aht und sichrelich nicht bis 67 arbeiten kann, bleibt einem in Deutshcland nur noch eine private Rentenversicherung oder ein Fonds

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