Meinung des Tages: Sind Kaufhäuser noch zeitgemäß und wie könnte man sie am besten retten?

76 Antworten

Den Nerv der Zeit besser Treffen und die Kundschaft kennen.

Ich gehe gerne in ein Geschäft wenn ich mir Versandkosten und Zeit sparen kann.

Aber wenn physische Shops nicht in der Lage sind ein wenig online zu recherchieren was beliebte und hochwertige Artikel sind, sondern nur Ramsch verkaufen, den jeder nach dem Lesen von ein Paar Rezensionen beiseite legt, dann braucht man sich nicht wundern warum die Leute lieber online suchen.

Wollte mir neulich im Geschäft neue Küchenmesser kaufen. War ein alteingesessenes Fachgeschäft in einem Einkaufszentrum.

Angeboten wurden chinesische Nachbauten von japanischen Messern und typisches Ikea-Blech von denen online abgeraten wird.

Tja, online gesucht und zum günstigeren Preis hochwertige Markenmesser (Tojiro ) gekauft. Nur ein Beispiel dazu.

Angestellte sind nicht schuld, die Marktleitung und Management müssen das Sortiment danach auswählen, was die Leute haben wollen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich (68, Rentner) persönlich halte Kaufhäuser nicht mehr zeitgemäß. Und sie staatlich zu unterstützen gleich wie, einen Brunnen ohne Boden mit Wasser zu füllen.

Bei uns in Israel hat man auf das Problem schneller reagiert. Kaufhäuser gibt's kaum noch, wenn man Mal vom immer noch gut besuchten IKEA absieht. Viele einst kleine Shops stellten sich darauf ein, man kann jetzt bei diesen online zwischen sehr vielen Sachen entscheiden, von Festplatten bis Matratzen, die Auswahl ist enorm groß. Ggf auch noch Mal im Shop selber ansehen oder sich fachlich beraten lassen.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß man sich auch auf so ein Konzept in Deutschland schnell einstellen kann.

Kleine Tante-Emma-Läden, so beliebt sie auch bei uns Älteren waren, wurden doch auch nicht staatlich unterstützt, oder? Hier und da gibt es noch diese Supermarkvorläufer, aber in größeren Städten hätten diese wohl kaum eine Überlebenschance.

Ich denke, wir müssen mit der Zeit gehen, denn sonst laufen wir Gefahr, hinter allem hinterher zu laufen.

Woher ich das weiß:Recherche

Ob Kaufhäuser in sich noch ein lohnenswertes Geschäftsmodell sind mag ich nicht zu beurteilen. Ich persönlich war schon länger in keinem mehr, da werde ich nicht die Einzige sein.

Wofür ich kein Verständnis habe ist, dass solche Unternehmen staatlich ausgeholfen wird, vor allem, wenn es wie im Falle Galeria mehr als einmal passiert. Überall wird sich über Fachkräftemangel beschwert - statt öffentliches Geld in ein wiederholt gescheitertes Unternehmen (und vermutlich ordentliche Manager-Bonis) zu stecken und damit zu verschwenden, hätte ich damit lieber Weiterbildungsangebote für die Angestellten finanziert gesehen. Für kleine und mittelgroße Unternehmen gibt es auch keine Finanzierung im Falle der Scheiterung, das ist das Risiko der Selbstständigkeit.

Wenn die Unternehmen tatsächlich an den außer Kontrolle geratenen Mieten zu zu zerbrechen scheinen, sollte aus staatlicher Sicht eher mit Mietendeckeln gearbeitet werden.

Habe ich das aus der Frage richtig gelesen, dass das Unternehmen Signa sowohl im Besitz der Immobilien als auch (anteilig) der mietenden Kaufhausunternehmen ist? Sprich: die eigenen (Sub)Unternehmen kalkuliert durch selbst kontrollierte Maßnahmen in Form von Geldumherschiebung in die Insolvenz treiben um dann öffentliche Gelder zur "Rettung" entgegenzunehmen? Das wäre mal wieder eine Lachnummer pur, wenn sowas legal wäre und der Staat das Spiel mitspielt. Würde mich aber nicht überraschen.

Caxi1  31.01.2024, 17:24

Die Lachnummer ist nur, dass diese Unternehmen nach 2008 gerettet wurden. Die Trennung des Geschäfts ist nicht falsch hat aber hier nichts gebracht. Warum man das so macht und es hier gescheitert ist, würde hier zu weit führen.

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LilaInPink  01.02.2024, 07:47
@Caxi1
Warum man das so macht und es hier gescheitert ist, würde hier zu weit führen.

Würde mich interessieren, falls es nicht zu viel Mühe macht, das zusammenzufassen.

@Vegetarian75

Wie meinst? Was wäre daran besser?

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Vegetarian75  31.01.2024, 23:01

Ist ja besser man finanziert die grossen Techkonzerne,die euch eure Waren liefern!

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Ein Kaufhaus ist die Betriebsform eines Einzelhandelsgeschäfts, das Handelswaren aus einer oder wenigen bestimmten Warengruppe(n) in hoher Sortimentstiefe und Sortimentsbreite auf einer Verkaufsfläche von mindestens 1500 m² bietet.
[...]
Kaufhäuser weisen eine Verkaufsfläche zwischen 1500 m² und 3000 m² auf
[...]
Am stärksten verbreitet sind Kaufhäuser mit Textilien (z. B. C&A, H&M, SinnLeffers) und mit Elektrogeräten oder Elektronik.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kaufhaus

Ein Warenhaus ist ein großes, in der Regel mehrstöckiges Einzelhandelsgeschäft mit großer Verkaufsfläche, in dem Waren jeglicher Art zum Kauf angeboten werden.
[...]
Warenhäuser sind mit einer Verkaufsfläche von mindestens 3000 m² ausgestattet und verfügen über eine hohe Sortimentsbreite und Sortimentstiefe. Typisch für Warenhäuser ist ihr Angebot an Lebensmitteln (englisch food-Sektor) und anderen Waren (englisch non-food-Sektor)
https://de.wikipedia.org/wiki/Warenhaus

Kaufhäuser sind auf jeden Fall noch zeitgemäß, vor allem dann, wenn sie sich nicht nur auf den stationären Handel beschränken, sondern auch einen Online-Auftritt haben. Praktischerweise gibt es dort neben der Möglichkeit die Sachen einfach online zu bestellen auch eine Einsicht darüber, ob bestimmte Artikel vor Ort in einem Laden verfügbar sind. So kann man das vorher prüfen und muss nicht vollig umsonst durch die Gegend fahren.

Warenhäuser finde ich dagegen nicht mehr so zeitgemäß. Durch das breite Angebot muss sich um viele Dinge gleichzeitig gekümmert werden. Ich finde es einfacher, wenn man sich nur auf eine Warengruppe konzentrieren muss.

Für Waren- und Markenvielfalt, Dienstleistungsangebote, Gastronomie und Unterhaltung gibt es immer noch die größeren Einkaufszentren (Shopping Malls).

Häuser in denen man fast alles kaufen kann, sind noch nicht aus der Zeit gefallen. Diese fehlen mancher Orts tatsächlich und man wird gezwungen auch Kleinigkeiten online zu kaufen. Problematisch ist allerdings, wenn das Angebot eher im oberen Preissegment wie bei spezialisierten Fachgeschäften liegt, aber die Angebotsvielfalt deutlich kleiner ist. Ins Kaufhaus geht man oft, weil man alles an einem Ort finden will und wenn man Kompromisse gegenüber seiner Wunschvorstellung machen muss, sollte sich das dann aber durch moderaten bis niedrigen Preis ausgleichen. Kaufhäuser deren Preisspanne zwischen Discounter und Fachgeschäft liegt, dürften größere Chancen haben als Luxus-Kaufhäuser.

Losona  02.02.2024, 09:52

"Kaufhäuser deren Preisspanne zwischen Discounter und Fachgeschäft liegt, dürften größere Chancen haben als Luxus-Kaufhäuser." Ja, ich denke, das wäre ein guter Weg

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