Wem folgen die Christen Jesus oder Paulus?
Jesus hat laut den Evangelien nicht explizit behauptet, eine völlig neue Religion oder Lehre zu bringen. Vielmehr stellte er sich selbst in die Tradition der jüdischer Propheten und betonte die Erfüllung der bereits existierenden Gebote und Prophezeiungen.
Paulus hingegen spielte eine zentrale Rolle dabei, das Christentum von seinen jüdischen Wurzeln zu lösen und als eigene Glaubensrichtung zu etablieren.
1. Die Botschaft Jesu
Jesus betonte, dass er gekommen sei, um das Gesetz (Tora) zu erfüllen, nicht aufzuheben:
“Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz oder die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.“(Matthäus 5:17)
Dies zeigt, dass er sich als Bestätiger der jüdischenLehre sah, nicht als Begründer einer neuen Religion.
Seine Lehren konzentrierten sich darauf, den Geist des Gesetzes zu betonen (z. B. Liebe, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit) und nicht nur die buchstabengetreue Einhaltung.
- Jesus lehrte in erster Linie die Kinder Israels:
„Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.“ (Matthäus 15:24)
Seine Lehren waren daher tief in der jüdischen Tradition verwurzelt, und er rief zur Rückkehr zu einem authentischen Glauben und zur Umkehr auf.
2. Die Rolle von Paulus
Paulus (ehemals Saulus) war ursprünglich ein Jude, der Christen verfolgte, bevor er sich zum Christentum bekehrte. Er behauptete, eine direkte Offenbarung von Jesus erhalten zu haben (Apostelgeschichte 9). Paulus spielte eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung des Christentums unter den Nichtjuden (Heiden) und führte einige neue Konzepte ein:
Abschaffung der Gesetzestreue: Paulus erklärte, dass die Befolgung des mosaischen Gesetzes, wie Beschneidung und Speisevorschriften, nicht notwendig sei, um gerettet zu werden. Stattdessen betonte er den Glauben an Jesus als Erlöser.
„Der Mensch wird gerechtfertigt durch den Glauben, unabhängig von den Werken des Gesetzes.“ (Römer 3:28)“
Dies war ein Bruch mit der jüdischen Tradition.
Jesus als göttliche Figur:
- Paulus betonte die Göttlichkeit Jesu und führte das Konzept der Erlösung durch seinen Tod und seine Auferstehung ein. Diese Sichtweise war in den Lehren Jesu selbst weniger klar hervorgehoben.
Mission zu den Heiden:
- Während Jesus sich hauptsächlich an die Juden wandte, war Paulus derjenige, der aktiv das Christentum unter Nichtjuden verbreitete. Dies führte dazu, dass sich das Christentum von seinen jüdischen Wurzeln entfernte.
3. Unterschiede zwischen Jesus und Paulus
Einige Unterschiede in der Botschaft von Jesus und Paulus lassen sich erkennen:
Jesus:
Lehrte Gehorsam gegenüber dem Gesetz und die Rückkehr zu Gott innerhalb der jüdischen Tradition.
Paulus:
Verlagerte den Fokus von den jüdischen Geboten hin zu einem universalen Glauben, der für alle Völker offen war, unabhängig von der Befolgung des Gesetzes.
Also Jesus betonte, dass er die Botschaft der Propheten bestätige und die jüdischen Gebote erfülle.
Paulus hingegen führte neue theologische Konzepte ein, wie die Rechtfertigung allein durch Glauben und die Abkehr vom mosaischen Gesetz, wodurch das Christentum schließlich zu einer eigenständigen Religion wurde.
Viele Gelehrte und Historiker sehen daher Paulus als die Schlüsselfigur, die das Christentum, wie wir es heute kennen, geformt hat.
Wem folgen die Christen in Wirklichkeit ???
Auf unsachliche Kommentare werde ich nicht reagieren.
Was willst Du als Muslim mit deinen ständigen Angriffen auf den christlichen Glauben?
Das ist kein Angriff. Das Problem bist du der sich durch jede Kleinigkeit anscheinend angegriffen fühlt. Wer nichts zu verbergen hat braucht sich nicht fürchten :)
16 Antworten
Jesus kam um das Gesetz zur erfüllen. Wenn das Gesetz erfüllt ist, ist es vervollkommnet und damit abgelöst. Jesus beendet also das Gesetz und gibt einen Neuen Bund. Diesen Bund führt Paulus aus und erklärt ihn. Da Dieser Neue Bund aber erst durch Kreuzigung und Auferstehung erschaffen wird, folgt Jesus zu seinen Lebzeiten dem Alten Bund. Trotzdem kündigt er den nennen Bund an und befiehlt seinen Jüngern diesen auch zu den Heiden zu tragen.
Paulus wurde von den anderen Aposteln anerkannt.
Der Apostel sandte seine Briefe an verschiedene Gemeinden, sie wurden aber von allen Christen als notwendig und wichtig anerkannt. Sie wurden bei Gebetsversammlungen gelesen, abgeschrieben und weitergegeben.
Die Briefe des Apostels Paulus wurden in der Zusammenstellung, wie wir sie heute kennen, von der Kirche schon am Ende des II. Jahrhunderts angenommen. Sie waren dem heiligen Ignatius von Antiochien, dem heiligen Polykarp von Smyrna und dem heiligen Klemens von Rom bekannt.
https://orthpedia.de/index.php/Briefe_des_Apostels_Paulus#
Wäre es so weit vom gepredigten Inhalt von Jesus entfernt, wie Du als Muslim suggerieren möchtest, wäre das mit Sicherheit nicht geschehen.
Was sagt Petrus über Paulus:
14 Darum, ihr Lieben, während ihr darauf wartet, seid bemüht, dass ihr vor ihm unbefleckt und untadelig im Frieden gefunden werdet, 15 und erachtet die Geduld unseres Herrn für eure Rettung, wie auch unser geliebter Bruder Paulus nach der Weisheit, die ihm gegeben ist, euch geschrieben hat. 2. Petrus 3,14 + 15
Du liegst an so vielen Stellen falsch.
Paulus erklärte, dass die Befolgung des mosaischen Gesetzes, wie Beschneidung und Speisevorschriften, nicht notwendig sei, um gerettet zu werden.
Das kommt von Jesus und nicht von Paulus.
In Matthäus 15,11 sagt Jesus den Satz: "Was zum Mund hineingeht, das macht den Menschen nicht unrein; sondern was aus dem Mund herauskommt, das macht den Menschen unrein."
https://fragen.evangelisch.de/frage/3105/warum-christen-schweinefleisch-essen-durfen
Jesus!
Aber Jesus und Paulus widersprechen sich nicht, sie ergänzen sich.
Denn auch Paulus folgte Jesus und hat dazu aufgerufen, Jesus zu folgen.
Dass die Schriften von Paulus auch zur Bibel gehören, bestätigt der Apostel Petrus eindringlich:
- "Und seht die Langmut unseres Herrn als [eure] Rettung an, wie auch unser geliebter Bruder Paulus euch geschrieben hat nach der ihm gegebenen Weisheit, so wie auch in allen Briefen, wo er von diesen Dingen spricht. In ihnen ist manches schwer zu verstehen, was die Unwissenden und Ungefestigten verdrehen, wie auch die übrigen Schriften, zu ihrem eigenen Verderben. Ihr aber, Geliebte, da ihr dies im Voraus wisst, so hütet euch, dass ihr nicht durch die Verführung der Frevler mit fortgerissen werdet und euren eigenen festen Stand verliert!" (2. Petrus 3,15-17).
Die Dreieinigkeit Gottes findet sich schon im Alten Testament, wie der messianische Jude Dr. Arnold Fruchtenbaum erklärt:
Und auch das Leiden Jesu wird bereits im Alten Testament beschrieben (z. B. in Jesaja 53) und eben auch, dass Jesus Gott ist (Jesaja 9,5; Sacharja 12,10 usw.).
Völlig richtig. Paulus wurde von den anderen Aposteln anerkannt. Siehe auch 2. Petrusbrief.
Deine Schlussfolgerung, dass es einen dogmatischen Unterschied zwischen der Lehre von Paulus und der von Jesus gäbe, ist aus christlicher Sicht nicht korrekt. Paulus steht in keinem Widerspruch zu Jesus. Es gibt sehr viele Stellen, wo Paulus die Gemeinden dazu aufruft, nach den Geboten von Jesus und auch der 10 Gebote zu leben. Ich denke, die Verwirrung liegt darin, dass Paulus sich auf die Lehre von der Vergebung von Jesus Christus bezieht und Jesus sozusagen, das Alte Testament und die Gebote Gottes hochgeschätzt hat, richtig? Aber aus christlicher Sicht stimmt das nicht, weil auch Jesus davon spricht, dass man nur durch ihn zum Vater komme, also auf seine Vergebung angewiesen sei. Und an anderen Stellen spricht Paulus von der Wichtigkeit, die Gebote von Jesus zu halten.
Das ist aus christlicher Sicht nicht richtig. Ich schick dir mal einige Verse dazu:
Mt 12,30 Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.
Johannes 4,13 Jeder, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen. Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr durstig sein. Das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm zu einer Quelle werden, die unaufhörlich fließt, bis ins ewige Leben .
Johannes 15, 5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.
Johannes 14, 6 Jesus spricht: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.Markus 12, 9 9 Was wird nun der Besitzer des Weinbergs tun? Er wird kommen und die Winzer vernichten und den Weinberg anderen geben.
Und viel mehr, ich könnte dir jetzt über 10 Verse zeigen, aber ich glaube das reicht :)
Interessant, dass das bei den Muslimen so ein Thema ist. Gibt einiges an Literatur dazu: Jesus oder Paulus: Der Ursprung des Christentums im Konflikt https://amzn.eu/d/6VBooqk
Ein anderes Thema was vielleicht auch für dich interessant ist, sind die apokryphen Evangelien. Die apokryphen Evangelien: Jesusüberlieferungen außerhalb der Bibel (Beck'sche Reihe) https://amzn.eu/d/cBGDdRT
Es gibt mehr Evangelien, die es nicht ins Neue Testament geschafft haben als es Evangelien gibt, die drinnen sind.
Wer entschieden hat, was da rein kommt und was nicht, waren natürlich Menschen.
Christen haben einen anderen Umgang mit der Bibel als Moslems mit dem Koran.
Chatgpt: "Die Bibel wird von Christen als inspiriertes Wort Gottes angesehen, aber sie haben eine andere Perspektive auf die Authentizität und Unveränderlichkeit der Schriften im Vergleich zum Koran. Muslime glauben, dass der Koran die endgültige und perfekte Offenbarung ist und dass er nicht verändert oder korrumpiert wurde.'
dass der Koran die endgültige und perfekte Offenbarung ist und dass er nicht verändert oder korrumpiert wurde.'
Was aber nicht der Wahrheit entspricht. Denn die Schriftsteller des Korans verwandten gerne apokryphen Evangelien: Jesusüberlieferungen. Diese stammten überwiegend aus Syrien.
Es gibt mehr Evangelien, die es nicht ins Neue Testament geschafft haben als es Evangelien gibt, die drinnen sind.
Wer entschieden hat, was da rein kommt und was nicht, waren natürlich Menschen.
Falsch, es wurde nie von oben herab bestimmt welche Evangelien echt sind. Die unglaubwürdigen waren einfach nicht allgemein anerkannt.
Jesus spricht hier nicht explizit von „Vergebung“ als einzigem Weg, sondern von der Notwendigkeit, ihn selbst als Mittler zwischen Mensch und Gott zu erkennen.
Jesus spricht davon, dass er der Weg zum Vater ist und Vergebung eine zentrale Rolle spielt. Aber die Reduktion seiner Botschaft auf „‚man komme nur durch seine Vergebung zu Gott“ wird dem Gesamtbild nicht gerecht. Jesu Lehre umfasst weit mehr, wie das Streben nach Gerechtigkeit, das Halten der Gebote und die Liebe zu Gott und den Menschen. Die Betonung allein auf Vergebung stammt stark aus der Theologie des Johannesevangeliums und wird später durch Paulus noch verstärkt.