Warum sind die Werke von Paulus für Christen wichtig und warum sind diese Bestandteil der Bibel?
Guten Morgen.
Ich hätte eine Verständnisfrage bezüglich dem Christentum bzw. der christlichen Theologie. Als Atheist der sich für den Glaubensinhalt der verschiedenen Religionen interessiert, verstehe ich nicht ganz warum die Schriften von Paulus, zum Beispiel die Korintherbriefe, für Christen so wichtig sind und auch nicht, warum diese eigentlich Bestandteil der Bibel sind und religiöse Vorschriften an diesen abgeleitete werden.
Paulus war laut christlicher Theologie nichts weiter als ein Missionar und kein Prophet, und im Gegensatz zu den Verfassern der Evangelien auch kein Wegbegleiter Jesu. Sein wissen über Gott und Jesus hat dieser Mann also bestenfalls aus zweiter Hand.
Damit hier nichts falsch aufgefasst wird, mir geht es hier nicht um unterschwellige Kritik am Christentum oder an der Bibel, sondern um eine Reine Verständnisfrage. Antworten wie: "Die Bibel ist sowieso nur ein Märchenbuch" sind also nicht hilfreich und ich bitte darum diese zu unterlassen.
20 Antworten
Warum sind die Werke von Paulus für Christen wichtig
Er hat die Abgrenzung des Christentums zum Judentum, deren Gesetze herausgestellt und damit das Christentum auch für die Menschen, welche nicht in der Schrift involviert waren geöffnet. Die meisten ersten Christen waren ja auch noch Juden und glaubten, daß nur Solche auch Christ sein könnten. Lies auch hier:
https://www.bibleserver.com/LUT/Apostelgeschichte15
Auch hat er als erster die "theologische Aufbereitung" der Christlichen Botschaft begonnen.
Jeder kann das für sich interpretieren. Die Biebel hält die Erfahrungen der Menschen bis vor 3000 Jahren schriftlich fest. Es ist aber auch ein Bericht über die weitergabe des Glaubens oder wenn du es anders ausdrücken willst den heiligen Geist. Paulus hat erst Christen verfolgt und dann hat er begonnen zu glauben. Anders als die Evolutionstheorie die das ziel in der weitergabe von Erbgut genen sieht, ist halt in den Religionen wichtig den Geist / Glauben / bewußtsein weiter zu geben. Es geht in der Bibel nicht um die Personen, sondern was sie getan haben. In Paulus sieht man eine ganz tolle wandlung. Es bestätigt den glauben an das gute in den Menschen und nicht das böse mit gleichem zu vergelten. Immerhin hat er viele christen getötet. Die christen bzw. der glauben wurde hier bestätigt das es auch anders geht bzw. leiden sinn macht. Viele christen haben sehr unter ihm gelitten und haben sich kreuzigen lassen und waren nicht mehr sicher. Und dann schaffen sie es mit ihrem Opfer, den man dazu zu bewegen, etwas sehr gewaltiges zu tun. Er geht mit dem glauben nach rom wo es richtig gefährlich für christen ist. In die höhle des löwen und vertritt dort den glauben. Er war entscheidend für die verbreitung des glaubens global gesehen für die damalge welt. Ist ein beispiel dafür das der Mensch gut ist und das es immer einen weg zurück gibt. (also von wegen einmal böse, dann kriegst du keine chance mehr gut zu werden zu dürfen bzw. angenommen zu werden.)
Verstand, wissen, glaube, heiliger geist, ... ob nun aus zweiter hand oder selber neu erfunden spielt keine rolle. Jesus hat es im Prinzip auch nur aus zweiter hand aus dem Judentum oder Gott als nciht person. Die Bibel erzählt dir wie der glaube durch viele hände/köpfe ging.
Paulus war Apostel, und zwar nicht im Sinne der 12 Apostel (der zwölfte war nach dem Selbstmord von Judas Iskariot der ausgeloste Matthias), sondern in dem Sinn, dass es bis heute Apostel und Propheten gibt, wenn Gott jemanden beruft. Nur er war mehr: Er war der Apostel für die Völker ausserhalb Israels. Er reiste quer durch die Länder, egal ob sie ihn verfolgten, steinigten, auspeitschten. Seine Schriften wurde auch autoritisiert durch einen der 12 Apostel:
www.bibleserver.com/text/ELB/2.Petrus3,15-16
..und stimmen überein mit der Gesamtaussage des neuen und des alten Testaments.
Er gab kaum "religöse Vorschriften" weiter, sondern legte dar, dass ein Mensch NUR durch den Glauben an Jesus Christus mit Gott in Ordnung kommen kann. Nicht durch Selbstauspeitschen, Gute-Werke tun (obwohl er gute Werke lehrte), nicht durch Meditieren oder Ehelosigkeit, nicht durch Kreuzschwenken oder viel-Beten, sondern nur durch Glauben an das blutige Opfer Jesu am Kreuz - für Dich!
Paulus kommt in der Bibel mit zwei Namen vor: in der Apostelgeschichte (des Evangelisten Lukas) heißt er zunächst Saulus. Nach seiner Bekehrung nannte er sich dann Paulus. Als Saulus hat er Christen verfolgt und gesteinigt. Saulus wurde nach Aussage der Apostelgeschichte von Gott direkt bekehrt:
Saule, Saule, quid me persequeris? [...] Ego sum Jesus, quem tu persequeris, sed surge et ingredere civitatem et dicetur tibi, quid te oporteat facere. (Act 8,4ff.)
Saulus, Saulus, warum verfolgst du mich? [...] Ich bin Jesus, den du verfolgst, aber steh auf und geh in die Gemeinde und man wird dir sagen, was du dort zu tun hast.
Paulus wurde von Jesus Christus selbst berufen, ihm nachzufolgen. Das war bei dem Kreis der Zwölf auch der Fall. Diesen Kreis der Zwölf bezeichnet man als Apostel. Paulus zählte nicht zu diesen zwölf Aposteln; er wird auch "Völkerapostel" genannt. Seine Aufgabe bestand vor allem, für den Glauben zu kämpfen. Deshalb stellt man ihn oft mit einem Schwert dar. Allerdings ist mit diesem "Kämpfen" nicht der Kampf mit dem Schwert gemeint, sondern die Evangelisierung, also die Verkündigung des Evangeliums an alle Völker. Das Wissen über den Glauben hat (nach christl. Überlieferung) Paulus hauptsächlich durch den Hl. Geist selbst und auch durch die Augenzeugen des Handelns Jesu erhalten. Eine große Rolle spielte da sicher auch Lukas, der Arzt. Er war ein Begleiter des Apostels Paulus und schrieb das Lukasevangelium und die Apostelgeschichte, wo z.B. ein Reisebericht enthalten war.
Mit dem Verständnis dessen kann man eventuell an die Frage herangehen: Paulus hat - wie alle anderen Apostel auch - das Evangelium in die Völker getragen. Er hatte damit bei weitem am meisten Erfolg. So ist es auch wichtig, dass Paulus mit diesen Menschen in Kontakt bleibt. Vor allem kommen da dann natürlich auch Fragen auf, wie man mit gewissen Situationen als Christ umgehen soll. Damals gab es weder Kirchenrecht, noch Katechismus. Selbst die Evangelien (sofern sie denn schon verfasst waren) waren noch nicht so sehr verbreitet. Die einzige Quelle für solche Fragen war bis dahin die Septuaginta, also die griechische Übersetzung des Tanachs, des hebräischen Alten Testeamentes. (Die nichtjüdischen Völker konnten natürlich kein Hebräisch und Griechisch war damals die dominierende Sprache.) So muss Paulus mit diesen Gemeinden in Kontakt bleiben, allein schon deswegen, um den neuen Glauben von äußeren Einflüssen zu schützen. Paulus konnte aber nicht mal so eben mit dem Flugzeug in diese Gemeinden reisen. Er war dann auch irgendwann in Rom gefangen und die einzige Möglichkeit des Kontaktes war deshalb damals der Brief. Paulus schrieb also fleißig an die von ihm gegründeten Gemeinden und beantwortete Fragen und kritisierte Fehlverhalten.
Diese Briefe, bzw. Weisungen wurden dann in den Gemeinden vorgelesen. Sie enthalten schließlich auch Anreden an bestimmte Mitglieder der Gemeinde. Da man damals auch noch nicht viel mehr hatte bewahrte man diese Briefe auf wie Schätze. Man vervielfältigte sie und verteilte sie an andere Gemeinden. Über die Zeit hinweg wurden sie somit in den christlichen Gemeinden aufbewahrt und in den Gottesdiensten verlesen. Als die Apostel nicht mehr lebten, musste man ja von irgendwoher die Glaubensinhalte beziehen. Da waren die Briefe des Paulus ganz nützlich und wurden somit immer weiter verbreitet.
Bei der Kanonisierung der hl. Schrift spielte das dann eine ganz wichtige Rolle. Erstes Kriterium war da, dass eine Schrift eine weite Verbreitung unter den Gemeinden hat und in den Gottesdiensten verlesen wird. Somit sind dann die Briefe zu sehr wichtigen Dokumenten des Christentums geworden.
" Nach seiner Bekehrung nannte er sich dann Paulus". Stimmt nicht. Es ist ein Märchen: Vom Saulus zu Paulus. "Saulus aber, der auch Paulus heißt, voll heiligen Geistes, sah ihn an 10 und sprach: O du Kind des Teufels, voll aller List und aller Schalkheit, und Feind aller Gerechtigkeit, du hörst nicht auf, abzuwenden die rechten Wege des HERRN; " Apostelg. 13,9
Warum will man Saulus oder Paulus in den Himmel erheben? Warum glaubt man seiner Lehre mehr, als der Lehre von Jesus? Die Jesuslehre sagt eben: "Es soll sich NIEMAND Rabbi, Meister, (Prediger, Apostel, Papst, Bischof, etc). nennen lassen. Paulus jedoch hat sich den Platz, den Jesus gehört, ergattert. Würde er sich mehr mit Jesus beschäftigt haben, wüsste er davon. Aber, es ist eben schmeichelhaft, sich als Apostel zu präsentieren, damit man seine Nachfolgschaft bekommt.
Heute glauben die Christen mehr an Saulus/Paulus statt an Jesus. Das ist die ganze Tragik.
Paulus war in zweierlei Hinsicht von unglaublicher Bedeutung:
Zum Einen hat er das Evangelium in die Denkformen des hellenistischen (also nichtjüdischen) Kulturkreises übersetzt.
Zum Anderen hat er geklärt, dass das Angenommen-Werden durch Gott nicht von Leistungen wie das Befolgen des jüdischen Gesetzes (was sowieso nie vollkommen gelingt) abhängig ist, sondern dass der Tod Jesu am Kreuz die Sündenschuld getilgt hat, Gott uns als seine Kinder annimmt und in seine Gemeinschaft führt (Rechtfertigungslehre).
Christen gehen davon aus, das Paulus in seinem Wirken durch den Heiligen Geist (also Gott) geleitet wurde. Das lässt sich natürlich nicht beweisen.
Im übrigen gab es auch sehr viele andere Strömungen, die sich mehr oder weniger auf Jesus beriefen, die aber nicht zu dem von Paulus mitgeprägten Christentum gehören.
Christen gehen davon aus, das Paulus in seinem Wirken durch den Heiligen Geist (also Gott) geleitet wurde. Das lässt sich natürlich nicht beweisen.
Würde ein solches Wirken Paulus dann aber nicht zum Propheten machen und somit der Christlichen Lehre von Jeus als letztem Propheten widersprechen?
Jesus war nicht der letzte Prophet, nur der größte. Johannes schließt seine Bibelbücher im Jahr 99 ab, indem er sagt, dass er der letzte Prophet Gottes und der Bibel ist!
Zu diesem Zeitpunkt waren der Apostel Paulus und Petrus, die beide Prophezeiten bereits durch ein Todesurteil der Römischen Staatskirche und dessen Papst umgebracht worden. und auch Johannes starb wohl durch diese Verfolgung!
Das würde die Bedeutung von Paulus in der christlichen natürlich erklären, auch wenn es überhaupt nicht mit dem übereinstimmt was ich bisher von anderen Christen vernahm.
Danke.
Ja das ist leider so.
Ich hab am Ende meiner Bibel eine genaue Aufstellung aller Bibelbücher, deren Schreiber, dem Ort der Niederschrift, die umfassende Zeit der nieder geschriebenen Texte und die Vollendung der Niederschrift.
Gut ich bin aber hier eine Ausnahme. Den ich habe verschiedene Bibeln und eine sehr gute Studienbibel sowie benutze ich die Online Hilfe der weltweit meist genutzten Biblischen Website und deren Publikationen!
Paulus kann durchaus als Prophet bezeichnet werden. Der Begriff ist ja kein auf einen bestimmten Personenkreis beschränkter Titel, sondern beinhaltet eine Funktion: den Willen Gottes in Wort und zeichenhaftem Handeln zu verkünden, so dass sich andere daran orientieren können.
In früchchristlicher Zeit gab es viele Wanderpropheten, die auch so bezeichnet wurden.
Er war ja kein Prophet...
ob seine Deutung die von Gott gewollte ist.
um etwas richtig zu sehen, muß man kein Prophet sein.
Jesus hat ja zum Erkennen seiner Wahrheit den Geist verheißen.
Und daß Paulus davon erfüllt war ist wohl unumstritten.
Die Propheten haben auch nicht die Botschaft Jesu verkündet, dies haben Jesu Jünger und Apostel getan.
Gottes Wille (Deutung ! ) kommt für Christen allein durch Jesus, Propheten sind out.
"Jesus hat ja zum Erkennen seiner Wahrheit den Geist verheißen.
Und daß Paulus davon erfüllt war ist wohl unumstritten."
Wer sagt denn, Paulus wäre vom Geist erfüllt gewesen? Das sagt doch bloß Paulus selbst, der Geist sagt es nicht!
Paulus ist sehr wohl und zu recht umstritten!
Warum wird Paulus Deutung aber als richtig erachtet, Paulus war im Prinzip doch nur ein Mensch der das Was er von Jesu und seiner Lehre gehört hat auf seine Art interpretiert hat.
Er war ja kein Prophet also hatte er keinen Zugang zu Gott und konnte also nicht wissen ob seine Deutung die von Gott gewollte ist.
Warum wird seien Deutung der Botschaft Jesu also als richtig erachtet.