Warum lehrt man in der Schweiz immer noch Schreiben nach Gehör?
Hallo,
Ich möchte gerne wissen, warum ein Land, wie die Schweiz, noch veraltete Lernmethoden anwendet, welche kontraproduktiv sind bezüglich sprachlicher Entwicklung.
In fast allen Schweizer Kantonen (ausser Obwalden) wird Schreiben nach Gehör angewendet. Sprich, die Schüler dürfen die Wörter so schreiben, wie die hören und es gilt solange als richtig, wenn man weiss, was damit gemeint ist.
Diesbezüglich las ich einmal ein Kommentar:
Warum also halten Schweizer, nach wie vor an diese Lernmethode, wenn das doch eh kontraproduktiv ist und keinerlei Förderung zur deutsche Sprache ist?
5 Antworten
Die Diskussion kannst du einstellen. Deine Behauptung ist schlichtweg falsch. So wird nicht unterrichtet und es wurde auch vor 40 Jahren nicht getan.
Das Schreiben auf "Mundart" kommt zum Zuge, wenn man sich per Whatsapp schreibt oder sonstige Medien nutzt, um sich privat zu "unterhalten".
Ganz nebenbei: Allein die Rechtschreibung macht's noch nicht aus. Der grösste Graus ist es für mich, wenn rechthaberische und besserwisserische Sprach-Fetischisten dann selbst der Meining sind, sie müssten die meisten ihrer ohnehin mit falscher Prämisse gefütterten Sätze mit einem oder mehreren Ausrufezeichen beenden um damit eine Aussage theatralisch hervorzuheben, welche keinen brauchbaren, korrekten Inhaltswert besitzt.
Stilistisch dürfte man sowas schon gar nicht mehr bewerten.
Und lass mich mit einem Augenzwinkern darauf hinweisen, dass du selbst genügend Fehler in deiner eigenen Frage hast. Kann passieren und ist nicht schlimm, kommt aber schlecht, wenn es in der Frage selbst um Kritik an der Grammatik resp. Schreibstilen geht.
Gruss aus der Schweiz.
Der Fragesteller verwechselt die Lernmethode, Lesen durch Schreiben, mit dem privaten Gebrauch in Dialekt zu schreiben.
Was dabei stimmt, dass hier sich kaum einer an die Rechtschreibregeln für Dialekt hält, bzw. diese gar nicht kennt.
Die Methode Lesen durch Schreiben bezieht sich übrigens auf Schriftsprache, Dass diese Methode ein ziemlicher Reinfall war, hat man sehr schnell gemerkt. als Eltern hätte man dabei ehrlich gesagt in den Tisch beissen können…
Hallo,
Alemannisch hat keine feste Rechtschreibung.
Deswegge cha ma so schribbe wî ma' schwätzed due.
Zumol, "richtich" eh'a Hochduitsch isch un ki Alemannisch. Mir schwätzed alle -ig un -ich endige wî ë -ig. Also mäh wî "wirglig rächdig".
Das Problem liegt nicht darin, dass man schreibt wie man spricht, sondern darin, dass keine Schule hochdeutsche Aussprache lehrt. Die Fehlerquote ist erschreckend hoch, weil erschreckend wenige Menschen im DACH-Raum fähig sind, akzentfreies Deutsch zu sprechen.
Zu lehren, man solle so schreiben wie man spricht, während man nie lehrt wie man spricht, ist natürlich Bullshit.
LG
Keine Ahnung. Wie verbreitet das aber wirklich ist, weiss ich nicht. Ich persönlich kam nie mit diesem Modell in Kontakt. Obwohl ich in der Schweiz zur Schule ging. Und nein, nicht in Obwalden
Naja, wir haben auch schon genug Studien, dass es kontraproduktiv ist, um 8 (oder teils noch früher) morgens mit dem Unterricht zu starten, und machens trotzdem noch. Warum? Zum Teil wegen wirtschaftlicher Interessen (Gewöhnung an "normale" Arbeitszeiten), zum Teil wegen Lernresistenz von Entscheidungsträgern ("Hat uns damals auch nicht geschadet")
Quatsch: Ich zeige dir mal meine Diktate mit den Rotstifteinträgen.
Und nicht vergessen: So Dürfen wir SS schreiben und nicht das Doppel S das auf unseren Tastaturen nicht vorhanden ist.
Strasse, Busse Musse etc ist bei uns kein Fehler
Parkieren auch nicht! (Man spazt ja auch nicht)