Warum ist Homosexualität eine Sünde?
In der Bibel ist Homosexualität eine Sünde (Wer etwas anderes sagt soll selber nachschauen), wieso? Warum darf man nicht lieben wen man will? Und wenn es ja angeblich eine Sünde ist, warum hat Gott dann Tiere mit homosexuellen Instinkten erschaffen?
6 Antworten
Einige Interpretationen der Bibel sehen die verbotenen Handlungen in Levitikus eher als eine Verurteilung von Vergewaltigung oder sexuellen Übergriffen, bei denen Macht und Gewalt eine Rolle spielen, anstatt von einvernehmlicher Sexualität. In dieser Sichtweise werden sexuelle Handlungen zwischen Männern, die mit Zwang oder Gewalt verbunden sind, als "abscheulich" angesehen, was mit der Ablehnung von Unrecht und Gewalt übereinstimmt. Einvernehmliche gleichgeschlechtliche Beziehungen werden in dieser Lesart nicht verurteilt.
Es ist überhaupt nicht sicher, dass die Bibel gegen homosexuelle Partnerschaften an sich ist. Ich bin nicht genug Bibelkundler, um das hier im Detail aufzurollen, aber es gibt Fachleute, welche die entsprechenden Stellen anders deuten. Man muß bedenken, dass es selbstgewählte und gleichberechtigte homosexuelle Partnerschaften, wie wir sie kennen, damals nicht gab. Sie hätten im damaligen Kontext keinen Sinn gehabt, weil Familie damals auch ökonomisch funktionieren mußte, als soziale Absicherung, Krankenversicherung und Rentenversicherung. Das funktionierte nur mit Kindern.
Oft wird Gen19 herangezogen. (Die Geschichte mit Sodom.) Aber lies da mal nach, geht es hier eigentlich um Homosexualität? Nein, es geht um eine beabsichtigte Massenvergewaltigung! Das die Bibel das als verwerflich und verabscheuungswürdig ansieht, sollte nicht verwundern.
An anderen Stellen ist von Sex mit Knaben die Rede. Wieder geht es nicht um Homosexualität. Es geht wahrscheinlich auch nicht um Sex mit Kindern, sondern um Sex als Machtinstrument. Dagegen ist die Bibel, und das mit Recht.
Was haben Japaner oder andere Völker damit zu tun, und was es da vor 2000 Jahren gab? Die gesellschaftliche Struktur mag dort eine völlig andere gewesen sein - keine Ahnung.
nun japaner und andere völker sind auch menschen. die regeln sind universell und durch alle zeiten gültig.
Nein. Die Geschichten der Bibel spielen in ganz konkreten gesellschaftlichen Situationen. Wenn wir sie also heute lesen, müssen wir diese Situationen in die Beurteilung mit einbeziehen.
die bibel ist ein buch der gleichnisse, diese sind übertragbar auf alle gesellschaftsformen und zeiten. zudem gibt es viel mehr erwähnungen im evangelium.
die bibel ist ein buch der gleichnisse, diese sind übertragbar auf alle gesellschaftsformen und zeiten.
Ah ja.
Was Jesus wohl damit meinte?:
27 Doch diese meine Feinde, die nicht wollten, dass ich über sie herrsche, bringt her und macht sie vor mir nieder.
https://www.bibleserver.com/LUT/Lukas19%2C27
Wie überträgt man das in die heutige Zeit?
Indem man den ganzen Text liest. Du hast hier einen Vers aus dem Zusammenhang gerissen. Dieser Vers ist Teil eines Gleichnisses. Der hier spricht, ist ein König, der zu seinen Untertanen wiederkehrt und weiß, dass sich einige gegen ihn erhoben haben. Gegen diese geht er vor, und Jesus wählt für ihn Worte, die die Menschen der damaligen Zeit, seine Zuhörer, auch verstehen.
Fantasievoll? Eher völlig logisch und nachvollziehbar. Und na ja. Von Beziehungen im heutigen Sinne konnte damals keine Rede sein. In Griechenland wurde nur akzeptiert, dass ein älterer Mann neben seiner Frau eine sexuelle Beziehung zu einem Jüngeren hatte. Das ist was ganz anderes.
Im ersten Römerbrief glaubt Paulus, dass gleichgeschlechtliche Handlung durch Gott ausgelöst wird: als eine Konsequenz von Unglauben. Was natürlich Unsinn ist.
24 Darum hat Gott sie in den Begierden ihrer Herzen dahingegeben in die Unreinheit, sodass sie ihre Leiber selbst entehren.
https://www.bibleserver.com/LUT/R%C3%B6mer1%2C24
Wegen des Römerbriefes glauben deshalb viele Christen, dass Homosexualität nur Ungläubige betrifft.
Das Konzept Homosexualität bzw sexuelle Orientierung stammt aus dem 19. Jahrhundert. Die Antike und somit alle Autoren der Bibel hatten davon keine Ahnung.
Es gab nur gleichgeschlechtliche Handlungen und die fielen unter Sodomie: Masturbation, Bestiality, Oralsex, Analsex, Blowjob, ... also jede sexuelle Handlung, die nicht ein Kind zeugen kann.
Die Trennung zwischen »homosexuell sein« und »homosexuelle Handlung« ist moderne Zeitgeist-Theologie. Davon wusste fast 2000 Jahre lang kein Kirchenvater und Theologe was.
Gleichgeschlechtliche Vergewaltigung
In der Antike war eine gleichgeschlechtliche Handlung oft eine Vergewaltigung. Und das ist auch heute so. Bis zu 90% der gleichgeschlechtlichen Vergewaltiger sind heterosexuell:
Again, this is despite evidence suggesting that approximately 90% of perpetrators identify as heterosexual
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8258646/
Bei der Geschichte um Lot geht es um Vergewaltigung:
4 Sie waren noch nicht schlafen gegangen, da umstellten die Männer der Stadt das Haus, die Männer von Sodom, Jung und Alt, alles Volk von weit und breit. 5 Sie riefen nach Lot und fragten ihn:
Wo sind die Männer, die heute Nacht zu dir gekommen sind? Bring sie zu uns heraus, wir wollen mit ihnen verkehren.
https://www.bibleserver.com/EU/1.Mose19%2C4-5
Penetriert sollten körperlich und sozial unterlegene Menschen werden, also Frauen. Aber nicht überlegene Männer, denn das stört das patriarchische Männerbild.
Die Penetration als gleichgeschlechtlicher genitaler Analverkehr zwischen Männern wurde insofern nicht als Ausdruck einer Liebesbeziehung angesehen, sondern als eine bisweilen mit Gewalt verbundene Machtdemonstration des „überlegenen“ penetrierenden Mannes gegenüber dem „unterlegenen“, die geschlechterstereotype Rolle der Frau einnehmenden penetrierten Mannes.
Die festen Rollenerwartungen bezüglich der „sozialen“ Geschlechter, was also die „natürliche Rolle“ des Mannes bzw. der Frau sei, bestimmen die Sichtweise der Antike auf das Phänomen
https://www.die-bibel.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/homosexualitaet-at
Eben. Das ergibt null Sinn. Und in der Bibel steht nirgendwo, dass es eine Sünde ist, dass man als homosexueller Mensch geboren wurde und so lebt, wie die Natur es offenbar veranlagt hat. Man kann interpretieren, dass gleichgeschlechtlicher Sex verurteilt wird. Diese Auslegung ist auch im Christentum umstritten. Aber dann muss man genauso interpretieren, dass es verurteilt wird, dass Frauen Kriege überleben oder man Kinder leben lässt. Beides veurteilt die Bibel. Und richtig... es ergibt keinen Sinn, dass dieser Gott Homosexuelle in der ganzen Natur vorsieht und mit Funktionen ausstattet, um sie dann genau dafür zu verdammen.
die bibel unterscheidet nicht zwischen homosexualität als identität und gleichgeschlechtlichem sex, weil es das konzept damals nicht gab. alle verse beziehen sich auf den sexuellen akt, nicht auf gefühle oder romantische beziehungen.
die bibel verurteilt nicht, dass jemand schwul oder lesbisch ist, sondern nur den geschlechtsverkehr zwischen gleichen geschlechtern.
ja weil liebe und sexualität zwei völlig verschiedene sachen sind. liebe impliziert nicht automatisch sexuelle anziehung.
Also darf ich einen Mann lieben und heiraten aber nicht mit ihm verkehren?
ja du darfst einen mann lieben, deinen vater, deinen besten freund, was auch immer. aber sexueller verkehr ist etwas völlig anderes und nunmal sünde.
Aber mit einer Frau dürfte ich dann verkehren (sofern Kriterien erfüllt)? Klingt falsch in meinen Ohren.
wenn es DEINE FRAU ist, ja. dagegen spricht nichts, im gegenteil.
ja, aber vor der ehe ist es eine sünde (unzucht).
1. korinther 7:2 „wegen der unzucht aber soll jeder mann seine eigene frau haben und jede frau ihren eigenen mann.“
Ich verstehe aber nicht warum es eine Sünde ist mit einem Mann zu schlafen. Zu sagen weil es nicht der Fortpflanzung dient finde ich kein Argument. Vielleicht ist es unnatürlich, aber das macht es doch nicht zu einer Sünde? Sünden sollten doch Böse taten sein und das sehe ich hier nicht.
Habe ja geschrieben sofern Kriterien efüllt sind.
Warum sollen Sünden böse Taten sein?
Nein. Sünden sind egoistische Taten. Und zwar welche, die dich an die Welt binden
Recherchiere mal die sieben Todsünden. Keine ist "böse", aber alle sind hinderlich auf deinem Wege zu Gott
Ich denke schon das die Todsünden böse sind, oder führen zumindest meist zu bösem. Es ist sowieso alles was wir tun sehr genau betrachtet egoistisch.
Nun, ich habe keine Definition von böse. Glaube, dass so etwas allerhöchstens Fehltritte von eigentlich guten Leuten sind
Ich denke im Grunde genommen aich nicht das es ,,Böse,, im Sittlichen Sinne gibt. Ich denke böse ist etwas das von seiner eigenen Moral abweicht.
das ist eine ziemlich phantsievolle interpretation. zumal es sehr wohl bei griechen, japanern und auch anderen völkern homosexuelle beziehungen mit beidseitigem einverständnis gab.