Warum hält man in Deutschland fest an Haupt real und Gymnasium Zweig in Deutschland

5 Antworten

Ich denke, die deutsche Mittelschicht hat große Angst vor einem sozialen Abstieg für die nächste Generation oder auch für die Enkel. Bei einem mehrgliedrigen Schulsystem lässt sich durch Geld und Einfluss mehr Einfluss gewinnen als in einem System, wie es beispielsweise in der DDR bestanden hatte.

Auch das Thema Erbe wird in Deutschland anderes gesehen als beispielsweise in den USA. Wo reiche Leute meist einen großen Teil ihres Vermögens an soziale Stiftungen übergeben.

Deutschland hält an gar nichts fest.

Manche Bundesländer tun sich schwer, den (schlechten) Ist-Zustand durch einen anderen zu ersetzen. Dazu ist es den Wählern zu wenig wichtig, das geändert zu haben.


Schulzefa 
Beitragsersteller
 23.05.2025, 18:10

Daher wählt man nach Fortschritt eine Partei die mindsten 2 Schritte zurück geht (cdu und afd)

Rat2010  23.05.2025, 18:14
@Schulzefa

Wie geschrieben sind de Schulen scheinbar nicht wichtig für die Wähler. Viele finden das System auch ok oder haben keine Kinder.

Ich finde es bezeichnend, dass nach meiner Einschätzung in München immer mehr Kinder in Privatschulen gehen. Vor allem weil das echte Ganztagesschulen sind.

Es gibt einen ewigen und sehr ideologisch geführten Richtungsstreit, ob ein mehrgliederiges oder ein eingliedriges Schulsystem besser wäre. Das ist ziemlich mühsam und unproduktiv.

Wenn wir versuchen, uns an Statistiken zu orientieren, dann ist Finnland als PISA-Gewinner Vorbild mit einem eingliedrigen System, im Vergleich der Bundesländer stehen tendenziell mehrgliedrige Systeme besser da.

Tatsächlich würde ich das eher als gesellschaftliche Frage sehen, was für ein Familienbild haben wir, welches wollen wir haben? Denn Finnland sieht es nicht so, dass Mütter sich per se um die Kinder zu kümmern hätten, was aber in Bundesländern mit mehrgliedrigen System eher so ist. Wieder nur eine Tendenz.

Der stärkste Widerstand gegen eine Änderung des mehrgliedrigen Schulsystem kommt dabei gerade aus dem Bildungsbürgertum. Ein Erklärungsansatz wäre, dass hier die Familien darin eingeübt sind, ihre Kinder neben der Schule in Schulsachen zu unterstützen. Einfach weil Bildung einen so hohen Stellenwert hat. Damit erreichen wir aber vor allem eins: Das sich das Bildungsbürgertum reproduziert. Chancengleichheit für alle (und damit auch relativ verschlechterte Chancen für Bildungsbürgerkinder) sähe anders aus. Heir besteht ein großer Änderungswiderstand, der auch zu nur noch teils sachlichen Diskussionen führt.

Wie wäre es denn "from the scratch" am besten?

Wäre es nicht wünschenswert, dass jedes Kind, jede:r Jugendliche die je beste Förderung unabhängig von irgendeiner "Klassifizierung" erhalten würde? Wenn jedes Kind etc. mit der ihm maximalen, aber seiner eigenen Geschwindigkeit sich entwickeln und weiterbilden kann? Das scheinen "die Finnen" ganz gut hinzukriegen mit offenen Unterrichtsformen, jahrgangsübergreifenden Lernen und extensiver Schülerbetreuung und schaffen guter Lernatmosphäre.

Wir werden das für uns aber nur verbessern oder ändern können, wenn wir uns davon lösen, dass Bildungsbügerkinder zuhause schulisch gut betreut werden und andere fast leer ausgehen. Und dann ist mir die Schulform fast egal, aber mit einer starken Tendenz zum finnischen Modell.

Pauschalisiere nicht ganz Deutschland. Hamburg hat die Stadtteilschulen, wo alle Schüler in einer Klasse gemeinsam lernen.

Natürliche Selektion. In anderen Ländern ist es noch härter, z.B. in Asien. Dort gibt es ein Abschlusssystem (Auslese), um studieren zu können. Nur die Schüler, welche diesen Abschlusstest bestmöglich bestehen, bekommen Zugang zu der angestrebten besseren Ausbildung. Nur so haben die Kinder eine berufliche Zukunftschance (Elitenbildung). Für alle Anderen bleiben nur einfache Arbeiten und eine Ächtung in der Gesellschaft. Hier zählt nur Erfolg, deshalb erkaufen sich einige Familien Studienplätze im Ausland für Ihre Kinder, damit diese einen Uni-Abschluss vorweisen können.