Sollte die EU Deutschland zum Atomkraft-Wiedereinstieg zwingen?
Sollte die EU Deutschland vorschreiben, seine Atomkraftwerke wieder ans Netz zu bringen und neue -kraftwerke zu bauen, weil Atomkraft eine der günstigsten, zuverlässigsten und umweltfreundlichsten Energiequellen überhaupt ist, die zudem zahlreiche Arbeitsplätze schafft?
Ich sage: Definitiv.
15 Antworten
Günstig? Was für ein Unsinn.
Das Atomkraftwerk, was günstig im Bau und Betrieb ist, muss erst noch erfunden werden. Es war und ist eine der teuersten Formen zur Energieerzeugung. Der Endkunde sieht es nur nicht direkt, weil der Strom aus Atomkraft massiv subventioniert ist, damit er am Markt überhaupt wettbewerbsfähig sein kann. Und die Kosten die der Müll verursacht, sind da noch nichtmal mit inbegriffen.
Also nein. Die Staaten sollten weiterhin für sich selbst entscheiden. Vorzugsweise hin zu erneuerbaren Energien.
Nein.
Und es ist auch gut, dass Deutschland aus der Atomkraft ausgestiegen ist. Denn:
- Atomkraft ist mit Abstand die teuerste Stromquelle. Erneuerbare Energie ist deutlich günstiger. Wenn man alle kosten (also auch die Entsorgung von Atommüll und den späteren Abriss der Anlage mit kalkuliert, dann ist Atomstrom nur durch Staatshilfen bezahlbar).
- Deutschland hat bisher kein Endlager. (Es gibt zwar Ideen, wie man Atommüll wiederverwenden könnte. Aber das gibt es noch nicht und es ist auch fraglich, ob das jemals wirtschaftlich machbar ist).
- Atomstrom macht uns abhängig von anderen Ländern. Da wir kein eigenes Uran haben.
- Atomstrom ist gar nicht so Umweltfreundlich. Es erzeugt zwar kein CO2. Dafür wird extrem viel Wärme in die Umwelt abgegeben, die ebenfalls problematisch ist.
- Ein Atomkraftwerk lässt sich nicht einfach einschalten. Es dauert Jahre bis man Uran beschafft hat und ein Atomkraftwerk wieder betreiben kann. Es ist fraglich ob es bis dahin überhaupt noch gebraucht wird oder ob wir den Strom dann komplett mit erneuerbarer Energie decken können.
- Solar- und Windkraft schafft ebenfalls Arbeitsplätze.
- Atomkraftwerke lassen sich nicht einfach hoch oder runter fahren. Was wir für die Netzstabilität bräuchten ist aber genau das: Ein Stromerzeuger, der bei Bedarf hoch gefahren werden kann. Ansonsten müssen wir den Strom bei Überschuss zum Negativpreis ins Ausland verkaufen.
Atomkraft ist die teuerste Energie, die man haben kann. Es gab nie ein Atomkraftwerk, dass wirtschaftlich und ohne staatliche Subventionen gearbeitet hat. Auf der ganzen Welt nicht. Die Gewinne waren immer privatisiert. Die Kosten wurden immer vergesellschaftet.
Die Zuverlässigkeit kannst du in Frankreich beobachten. Im Sommer müssen dort immer häufiger Atomkraftwerke heruntergefahren und vom Netz genommen werden, weil die Flüsse die das Wasser für die Kühlung bereit stellen, zu warm sind. Das wird in Zukunft, durch die Klimaerwärmung nicht besser werden. Frankreich importiert dann im Sommer gerne Strom aus Deutschland.
Die Atomkraftwerke von denen du schreibst, befinden sich bereits im Rückbau. Sie wieder hochzufahren, wäre sehr schwierig, würde Jahre dauern und würde viele Milliarden kosten, die wir vielleicht besser in erneuerbare Energien und Speichertechnik investieren.
Umweltfreundlich ist jetzt auch kein Begriff, den man mit Atomkraftwerken verbinden kann. Der Müll der dabei anfällt, lässt die Umwelt, über Jahrtausende strahlen. Aber nicht vor Freude.
Due EU hat gar nicht die Möglichkeiten, Deutschland zu so etwas zu zwingen.
Könnte man. Aber mit welcher Mehrheit denn?
Und wenn Klimaschutz der Grund sein soll, dann doch bitte Zwang für erneuerbare (was im Prinzip ja auch schon gegeben ist).
Wenn der CO² Ausstoß noch als einziges Argument übrig bleibt, konzentriert man sich vielleicht besser auf andere Energieformen, die darüber hinaus noch Vorteile bieten.
Nein, warum sollte sie und mit welchem Recht?
Energiepolitik ist nationale Angelegenheit und es tut gut das die EU hier keine Weisungsbefugnis hat.
Dann ist die Atomkraft weder Günstig noch Umweltfreundlich, soviel mal dazu. Weiter macht sie uns wieder Abhängig von anderen Ländern die sagen wir mal "kompliziert" sind.
Dann kommt hinzu, das bei allen abgeschatteten Deutschen Reaktoren der TÜV abgelaufen ist, oder sogar die Betriebserlaubnis erloschen ist. Diese müsste dann neu beantragt werden, was nach heutigem Recht erfolgen müsste. Ehrlich: Nicht einmal Antragsfähig aktuell.
Aber selbst wenn dies machbar wäre, so fehlen jetzt schon wichtige Teile und müssten erst einmal wieder eingebaut werden. Und vom Entsorgungsproblem des Atommülls haben wir noch nicht einmal gesprochen.
Ich persönlich favorisiere mittlerweile die De-Zentrale Stromversorgung, auch wenn ich früher ein großer Verfechter der Atomkraftwerke war. Aber das Risiko bleibt immer das auch mal eine "Panne" passiert, super Sache in einem dicht bevölkerten Land wie Deutschland, dazu kommt das Russland aktuell völlig unberechenbar ist und diese Kraftwerke ein super Ziel abgeben würden, und keiner weiß wohin mit dem Abfall. Völlig ungeklärt.
Das ist meine Meinung. Grüße
Nein auf gar keinen Fall!!!
Mal abgesehen wär das gar nicht mehr möglich. Bevor der erste Spatenstich erfolgen kann, hättest Du 1000 Bürgerinitiativen und Umweltschutzverbände am Hals.
Und was die Kosten betrifft. An den beiden Kraftwerken in Frankreich und England sieht man wie teuer Atomkraft inzwischen ist. Da stehen Gestehungskosten von 12-15/Cent in der Bilanz. Das ist um den Faktor 2-3 teurer als bei Wind und Sonne.
In Deutschland wäre der Bau nicht nur inzischen fast unmöglich sondern vor allem noch teurer.
Und dann wäre da noch das Problem, dass wir den Strom garnicht bräuchten. Wir haben mehr als genug Erzeugungskapazitäten.
Zu dem ist der vermeintliche Vorteil eines Grundlastkraftwerkes gleichzeitig ein großer Nachteil bei AKW. Die kann man nicht beliebig oft hoch- und runterfahren. Die müssen 24/7 möglichst mit Volllast laufen. Auch dann, wenn wir den Strom nicht benötigen. Die Kosten laufen trotzdem weiter, auch wenn man nichts davon hat.
In Spanien haben wir gesehen, was bei einem Blackout passiert. Die abgeschalteten AKW haben bis zu einer Woche gebraucht, ehe die wieder einsatzbereit waren. Alle anderen Kraftwerke können innerhalb von Minuten bis Stunden wieder angefahren werden. Das geht bei AKW eben nicht.
Könnte man ja ändern, beispielsweise mit der Begründung des Klimaschutzes.