Sollte die EU Deutschland zum Atomkraft-Wiedereinstieg zwingen?

14 Antworten

Nein.

Und es ist auch gut, dass Deutschland aus der Atomkraft ausgestiegen ist. Denn:

  • Atomkraft ist mit Abstand die teuerste Stromquelle. Erneuerbare Energie ist deutlich günstiger. Wenn man alle kosten (also auch die Entsorgung von Atommüll und den späteren Abriss der Anlage mit kalkuliert, dann ist Atomstrom nur durch Staatshilfen bezahlbar).
  • Deutschland hat bisher kein Endlager. (Es gibt zwar Ideen, wie man Atommüll wiederverwenden könnte. Aber das gibt es noch nicht und es ist auch fraglich, ob das jemals wirtschaftlich machbar ist).
  • Atomstrom macht uns abhängig von anderen Ländern. Da wir kein eigenes Uran haben.
  • Atomstrom ist gar nicht so Umweltfreundlich. Es erzeugt zwar kein CO2. Dafür wird extrem viel Wärme in die Umwelt abgegeben, die ebenfalls problematisch ist.
  • Ein Atomkraftwerk lässt sich nicht einfach einschalten. Es dauert Jahre bis man Uran beschafft hat und ein Atomkraftwerk wieder betreiben kann. Es ist fraglich ob es bis dahin überhaupt noch gebraucht wird oder ob wir den Strom dann komplett mit erneuerbarer Energie decken können.
  • Solar- und Windkraft schafft ebenfalls Arbeitsplätze.
  • Atomkraftwerke lassen sich nicht einfach hoch oder runter fahren. Was wir für die Netzstabilität bräuchten ist aber genau das: Ein Stromerzeuger, der bei Bedarf hoch gefahren werden kann. Ansonsten müssen wir den Strom bei Überschuss zum Negativpreis ins Ausland verkaufen.

Nein, warum sollte sie und mit welchem Recht?

Energiepolitik ist nationale Angelegenheit und es tut gut das die EU hier keine Weisungsbefugnis hat.

Dann ist die Atomkraft weder Günstig noch Umweltfreundlich, soviel mal dazu. Weiter macht sie uns wieder Abhängig von anderen Ländern die sagen wir mal "kompliziert" sind.

Dann kommt hinzu, das bei allen abgeschatteten Deutschen Reaktoren der TÜV abgelaufen ist, oder sogar die Betriebserlaubnis erloschen ist. Diese müsste dann neu beantragt werden, was nach heutigem Recht erfolgen müsste. Ehrlich: Nicht einmal Antragsfähig aktuell.

Aber selbst wenn dies machbar wäre, so fehlen jetzt schon wichtige Teile und müssten erst einmal wieder eingebaut werden. Und vom Entsorgungsproblem des Atommülls haben wir noch nicht einmal gesprochen.

Ich persönlich favorisiere mittlerweile die De-Zentrale Stromversorgung, auch wenn ich früher ein großer Verfechter der Atomkraftwerke war. Aber das Risiko bleibt immer das auch mal eine "Panne" passiert, super Sache in einem dicht bevölkerten Land wie Deutschland, dazu kommt das Russland aktuell völlig unberechenbar ist und diese Kraftwerke ein super Ziel abgeben würden, und keiner weiß wohin mit dem Abfall. Völlig ungeklärt.

Das ist meine Meinung. Grüße

Die alten Konzepte waren nicht sonderlich günstig und haben viel radioaktiven Müll erzeugt. Aber die neuen Konzepte sind sehr vielversprechend.

https://de.wikipedia.org/wiki/Dual-Fluid-Reaktor

Größere Dual-Fluid-Modelle sollen über eine integrierte Recyclinganlage verfügen, die den Spaltstoff permanent vor Ort und im laufenden Betrieb aufbereitet. In beiden Fällen sollen nur Spaltprodukte übrigbleiben, die innerhalb von 300 Jahren auf eine Radiotoxizität unterhalb der von Natururan abklingen, ein geologisches Endlager nach den Maßstäben des Standortauswahlgesetzes sei deutlich leichter zu errichten. 
[...]
Zudem soll der Dual-Fluid-Reaktor auch Thorium nutzen können. Damit würden die Kernbrennstoffressourcen der Erde für tausende von Jahren ausreichen. 
[...]
Das Konzept eines Dual-Fluid-Reaktors wurde zunächst am Institut für Festkörper-Kernphysik, gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung der Forschung IFK mbH, in Berlin entwickelt. [...] Das Reaktordesign gewann die öffentliche Abstimmung für den Galileo-Wissenspreis bei den deutschen GreenTec Awards 2013, aber das Preisverleihungskomitee, das die Preise vergibt, änderte die Regeln, um alle nuklearen Designs auszuschließen, bevor der Gewinner bekannt gegeben wurde. Die Dual-Fluid-Teilnehmer haben daraufhin erfolgreich geklagt.
[...]
Im September 2023 verkündete das Unternehmen eine Einigung mit der Atomaufsicht Ruandas über den Bau und Betrieb eines Demonstrationsreaktors.[13] Der Demonstrator solle in zwei bis drei Jahren fertiggestellt sein und der Überprüfung von theoretischen Berechnungen und der Erforschung von Materialeigenschaften im Hinblick auf die Genehmigung eines großen Leistungsreaktors (Prototyp) dienen.[14] Für den Bau und die Betriebskosten des Demonstrators veranschlagt der geschäftsführende Vorstand von Dual Fluid Energy 100 Mio. Euro.

Es ist wirklich eine Schande, dass die deutsche Regierung derart ideologisch verpeilt ist, dass wir sogar schon von Ruanda technologisch überholt worden sind. Aber Zwang durch die EU ist auch nicht gut. Wir Deutschen müssen uns von innen gegen ideologischen Wahnsinn wehren.

Nein auf gar keinen Fall!!!

Mal abgesehen wär das gar nicht mehr möglich. Bevor der erste Spatenstich erfolgen kann, hättest Du 1000 Bürgerinitiativen und Umweltschutzverbände am Hals.

Und was die Kosten betrifft. An den beiden Kraftwerken in Frankreich und England sieht man wie teuer Atomkraft inzwischen ist. Da stehen Gestehungskosten von 12-15/Cent in der Bilanz. Das ist um den Faktor 2-3 teurer als bei Wind und Sonne.

In Deutschland wäre der Bau nicht nur inzischen fast unmöglich sondern vor allem noch teurer.

Und dann wäre da noch das Problem, dass wir den Strom garnicht bräuchten. Wir haben mehr als genug Erzeugungskapazitäten.

Zu dem ist der vermeintliche Vorteil eines Grundlastkraftwerkes gleichzeitig ein großer Nachteil bei AKW. Die kann man nicht beliebig oft hoch- und runterfahren. Die müssen 24/7 möglichst mit Volllast laufen. Auch dann, wenn wir den Strom nicht benötigen. Die Kosten laufen trotzdem weiter, auch wenn man nichts davon hat.

In Spanien haben wir gesehen, was bei einem Blackout passiert. Die abgeschalteten AKW haben bis zu einer Woche gebraucht, ehe die wieder einsatzbereit waren. Alle anderen Kraftwerke können innerhalb von Minuten bis Stunden wieder angefahren werden. Das geht bei AKW eben nicht.

Woher ich das weiß:Recherche

Wow. Nein, derartiger Totalitarismus, um bestimmte Branchenlobbys zu bedienen, ist absolut no-go, ganz prinzipiell, und passt auch nicht zur EU.