Seid ihr Menschen mit anderen Meinungen gegenüber tolerant?

15 Antworten

Also ich gebe demjenigen Recht, mit dem ich einer Meinung bin, dabei ist mir total egal, von welcher Person es kommt. Ich teile bspw. als Rechter auch Vorschläge der Linken (Mietendeckel, Vermögensteuer), der Grünen (gegen Massentierhaltung) und eben auch anderen Parteien. Wenn es einzelne gute Punkte gibt, gebe ich es auch zu. Was nicht heißt, dass ich die ganze Partei dann toll finde.

Also ja, würde mir die andere Meinung anhörn, ob ich sie teile, steht auf einem anderen Blatt.

Bei anderen Meinungen ja. Dazu müssen es aber auch Meinungen sein. Und nein, Hass und Hetze sind keine Meinungen, Faktenresistenz auch nicht


Symbolietta  13.04.2025, 17:00

Wer bestimmt denn, was Hass und Hetze sind?

Symbolietta  13.04.2025, 17:09
@Nicki996

Aha. Fakten ohne Deutung gibt es nicht. Oder wie erklärst du manche Parolen bei den Palästina-Demos? Oder betrachten wir ein weniger aufgeladenes Thema: Biogas-Hype und dann die Überraschung: Das dient nicht der Biodiverdität….

Yasin862 
Beitragsersteller
 13.04.2025, 16:52

Hast du Beispiele für Hass und Hetze? Darunter versteht ja nicht jeder dasselbe.

Nicki996  13.04.2025, 16:54
@Yasin862

Jemand, der meint "Die Ausländer stechen hier alle ab" hetzt halt nur. Sowas ist besser bekannt als Rassismus. Wobei viele Rechte behaupten, dass das unter Meinungsfreiheit fällt, was es nicht tut

Yasin862 
Beitragsersteller
 13.04.2025, 16:58
@Nicki996

Diese Position wird aber oft falsch wiedergegeben. Wenn jemand sagt, neu Zugewanderte stechen Menschen pro Kopf häufiger ab als Menschen, die hier geboren sind, dann ist das nicht falsch. Viele werfen ihm dann vor, gesagt zu haben, alle Ausländer stechen alle ab. Eine Linken Politikerin hat mal einen CDUler angezeigt, obwohl er einen Fakt wiedergegeben hat, weil sie es als Hetze ansah.

Hierzulande ist das größte Problem, dass man gleich auf aggressive Weise beleidigt wird, wenn man etwas anders sieht. Ich wurde schon einmal als hirnamputiert bezeichnet, weil ich die bei uns in der Stadt beliebteste Eisdiele nicht besonders mag.

Ich denke, dass die Gesellschaft durch die Selbstverständlichkeit, dass alle ihre Meinung jederzeit abgegeben können, abgestumpft ist.

Früher haben sich die Leute einen kurzen Augenblick Zeit genommen und überlegt, wie sie etwas sachlich, neutral und respektvoll mit ihrem Mund formulieren. Heute passiert das gar nicht oder nur noch selten. Eine Meinung ist im Internet schnell getippt. Es wird einfach die eigene Meinung raus gehauen nach dem Motto: ,,Mir egal, was die Leute davon halten", aber denken keine 10sek. darüber nach, wie ihre Meinung bzw. Botschaft bei ihrem Gegenüber ankommt bzw. welche Reaktion diese auslöst.

Diesbezüglich habe ich zum Glück bzw. Pech schon genug Erfahrung gemacht und habe 2 Weisheiten: 1. Die eigene politische Meinung nicht einfach raus hauen, weil das fast immer provoziert. 2. Wenn man die politische Meinung unbedingt raus hauen will, dann bitte einen kurzen Augenblick die Worte sammeln.

Das ist in etwa so, als wenn eine Freundin nicht gut aussieht und man einfach direkt die Meinung raus haut: ,,Du siehst heute ganz schrecklich aus. Hast du dich noch nicht im Spiegel gesehen, wie schlimm das ist?". Oder aber man formuliert es nett und sagt: ,,Dein Look gefällt mir heute nicht. Magst du nicht vielleicht XY anziehen?"

Obwohl es die selbe Botschaft ist, wirken sie anders. Ähnliches Prinzip bei der politischen Meinung.

Kurzgesagt: Die Leute sind respektlos.

Verstärkt wird das ganze traurigerweise durch das Internet... Was die Leute teilweise in den Kommentaren schreiben, ist widerlich. Egal ob von Rechts oder Links. Als wäre da so eine digitale Wand, wenn sich die Leute im Internet streiten. Und selbstverständlich will niemand nachgeben, weil es ihr gutes Recht ist, ihre Meinung zu vertreten, auch wenn es dem anderen nicht passt.

Was mich persönlich am meisten stört ist nicht die politische Orientierung oder Meinung, sondern das ,,drum herum", wenn es beleidigend oder respektlos ist oder jemand eine andere Meinung nicht toleriert. Mit solchen Menschen diskutiere ich äußerst ungerne über Politik, weil das i.d.R. zu nichts führt, außer dass beide Parteien genervt den Raum verlassen.

Wenn ich merke, dass mein Gegenüber nicht tolerant und respektvoll diskutieren kann, beende ich den Streit. Mein Geheimtipp ist nämlich der:

Schweigen hat bei manchen Menschen mehr Wirkung, wenn sie merken, dass ihre Meinung nicht gehört wird. Das regt nämlich wirklich zum Nachdenken an und tut richtig weh. Durch diskutieren gibt man der anderen Meinung überhaupt erst die Chance zu existieren, oder?

Solange die besagte "Meinung" nicht die Rechte Dritter einschränkt oder aus reiner Intoleranz besteht, toleriere ich andere Meinungen. D.h. aber nicht, dass ich sie nicht kritisiere bzw. kritisieren darf.