Mitspracherecht bei der Entscheidung ob die Frau abtreiben darf - Väter wollen Rechte über das ungeborene Kind

22 Antworten

Ich mag keine Abtreibung, aber ich kann verstehen, dass sich Frauen in manchen Situationen dafür entscheiden.

Frauen und Männer sollten darüber sprechen, entscheiden soll die Frau


holzlandhexe  27.08.2025, 08:24

Tolle Einstellung für einen Mann, darauf kann man sich gut einigen! - Gruß Imke =)

Stellwerk  27.08.2025, 08:30
@holzlandhexe

Ich kann das auch nachvollziehen. Bin ne Frau und weiß nicht, ob ich eine Abtreibung übers Herz kriegen würde.

Aber ich trete entschieden für das Recht auf Abtreibung ein. Nur weil das Recht dazu gibt, muss man es ja nicht selber machen.

holzlandhexe  27.08.2025, 08:38
@Stellwerk

Ich persönlich würde ebenfalls wohl sicher nur bei schwerer medizinischer Indikation abtreiben. Wir liegen da sehr nahe beieinander. - Liebe Grüße, Imke =)

ps1980  27.08.2025, 09:40

Dem schließe ich mal vollinhaltlich an (M, 45, Vater einer zwar ungeplanten aber dafür wirklich wundervollen Tochter)

Abtreibung ist alleine Sache der schwangeren Person, der Erzeuger hat dort keinerlei Mitspracherecht. Seine Meinung kann er haben, die hat jedoch keine Relevanz.

Ansonsten sind Schwangerschaftsabbrüche richtig und wichtig, sie sollten legal sein. Niemand macht das, weils so spaßig ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe ein Kind.

Meiner Meinung nach ist Abtreibung kein Mord.

Abtreibung sollte definitiv legal sein.

Aber ich finde es sollte gewisse Hürden geben um eine Abtreibung machen zu können. Es sollte nicht möglich sein, eine Abtreibung unüberlegt und leichtfertig machen zu lassen. Eine schwangere sollte auf jeden Fall beraten werden, bevor sie abtreibt.
Sie sollte genau wissen, welche Möglichkeiten und Hilfen ihr zustehen, falls sie sich für das Kind entscheidet. Und sie sollte genau wissen welche Probleme und Risiken auf sie zu kommen, wenn sie sich für die Abtreibung entscheidet.

Ich als Mann und Vater finde zwar einerseits, dass es gut wäre, wenn der Vater auch ein Mitspracherecht hätte. Immerhin betrifft es auch sein Leben. Aber im wenn ich darüber nachdenke würde ich der werdenden Mutter mehr (bzw. damit das ganze) Entscheidungsrecht geben.
Denn: Ich finde nicht, dass der Vater das Recht haben sollte, eine Abtreibung zu verlangen, wenn die Frau das Kind haben will. Eine Abtreibung ist eine heftige Sache für den Körper und die Psyche der Frau und keineswegs einfach. Da sollte ein Mann niemals die Frau einfach dazu überreden können.
Und der Vater sollte auch nicht das Recht haben, dass die Frau ein Kind austragen muss, wenn sie es abtreiben will. Immerhin muss die Frau das Kind Monate lang austragen und am Ende zur Welt bringen.
Egal wie man sich entscheidet, die Entscheidung hat gravierende Auswirkungen auf den Körper der Mutter. Daher sollte die Mutter auch entscheiden dürfen.

Es wäre natürlich trotzdem schön, wenn die Entscheidung mit dem Vater gemeinsam getroffen wird, bzw. wenn zumindest seine Meinung dazu angehört wird.


annabg777  27.08.2025, 10:00

Also ich hab schon abgetrieben und es war keine heftige Sache. Klar wirds diese Frauen geben, aber es wird immer so dargestellt als wäre es ein krasser Eingriff bei dem Frauen psychisch extrem mitgenommen werden. Dem ist wirklich nicht so. Ich hab auch mit meinem Arzt darüber gesprochen. Die Mehrheit der Frauen die abtreiben sind übrigens Frauen die bereits Kinder haben und sich ein weiteres Kind nicht zumuten wollen. Frauen die einen Mann haben, beide wollen kein weiteres Kind. Ich hab abgetrieben und es war wirklich super easy, keine großen Schmerzen, keine Psycho Probleme. Ich hab sogar beim Arzt ein Mädchen getroffen die abgetrieben hat weil sie in den Griechenland Urlaub wollte und dort auch trinken wollte und später ein Kind kriegen wollte. Sie sagte mir, in Griechenland ist es unkomplizierter abzutreiben. Dieses Saga es wäre soooo schwierig für Frauen ist falsch. Für einzelne bestimmt, aber nicht für die Masse.

Stellwerk  27.08.2025, 10:15
@annabg777

"aber es wird immer so dargestellt als wäre es ein krasser Eingriff bei dem Frauen psychisch extrem mitgenommen werden. Dem ist wirklich nicht so."

Sämtliche Studien bestätigen Deine Aussage. Die psychische Belastung hängt vor allem von der Freiwilligkeit der Entscheidung ab oder von bestehenden Vorerkrankungen seelischer Natur.

annabg777  27.08.2025, 10:41
@Stellwerk

Eben, und dieses Narrativ wie schwer es doch wäre, wird immer weiter erzählt weil man damit Frauen und Mädchen Angst machen will, und das will man weil man gegen die Selbstbestimmung der Frau ist. Ich kann nicht sagen ich bin pro Selbstbestimmung aber so einen Eingriff der nur den Körper der Frau betrifft hinterfragen. Ich weiß das sagt man nur so als "Witz" aber würden Männer schwanger werden, wäre Abtreibung schon längst ein Menschenrecht.

ivenoidea  27.08.2025, 10:45
@annabg777

Ich denke, dass eine Abtreibung aber besonders dann psychisch kein großes Problem ist, wenn die Frau sich darüber Gedanken gemacht hat und es ihr eigener Wille ist.

Wenn man dazu genötigt oder gezwungen wird, sieht es sicherlich anders aus.

Ich wollte mit diesem Argument ja bekräftigen, warum der Mann kein Recht haben sollte, zu entscheiden ob die Frau abtreiben lässt oder nicht.

annabg777  27.08.2025, 10:52
@ivenoidea

Ja natürlich. Es ist ein unumkehrbarer Eingriff, klar ist das extrem belastend wenn man das nicht will. Aber es ist ebenso extrem schwer jemanden zu zwingen ein Kind auszutragen.

ivenoidea  27.08.2025, 11:08
@annabg777

Genau deshalb bin ich ja dafür, dass Abtreibung legal ist. Und das Männer kein Mitspracherecht haben - auch wenn es auch das Leben des Mannes betrifft. Aber dass es eben nicht leichtfertig gemacht werden darf, weil es unumkehrbar ist und weil man eben sicher sein sollte, dass die Frau, die sich für eine Abtreibung entscheidet, das auch aus Freiwilligkeit macht und nicht weil sie dazu gedrängt wird.

annabg777  27.08.2025, 11:10
@ivenoidea

Es betrifft in der Mehrheit Frauen mit Kindern. Paare die sich kein weiteres Kind leisten können oder keines wollen. Der Betrunkene One Night Stand der schwanger wurde ist nicht der Standard, oder Frauen denen es einfach egal ist, und die rumvögeln ohne sich Gedanken zu machen ebenso nicht. Ebenso ist die Vergewaltigte Frau die schwanger wurde nicht der Standard.

Wie steht ihr zu dem Thema Abtreibung?

Ich bin gegen Abtreibung, außer es gibt einen wirklich guten Grund dafür. Wie zum Beispiel, dass die Schwangere nicht schwanger sein möchte.

Ist Abtreibung Mord?

Nein. Unter den Straftaten gegen das Leben stehen im deutschen Strafgesetzbuch sowohl der Schwangerschaftsabbruch als auch Mord und Totschlag. Während ersteres ein Delikt ist, das nur gegenüber Ungeborenen verwirklicht werden kann, sind die beiden letztgenannten Delikte solche, die nur gegenüber Geborenen verwirklicht werden können.

Sollte Abtreibung erlaubt sein?

Schwierige Frage. Der hierzulande gefundene Kompromiss eines zwar rechtswidrigen, aber straffreien Schwangerschaftsabbruches innerhalb gewisser Fristen ist nunmal genau das: ein Kompromiss. Da sowohl Lebensschützer als auch Pro-Choice-Aktivisten mit diesem Kompromiss unzufrieden sind, ist es unzweifelhaft ein guter Kompromiss.

Ich persönlich würde mir tatsächlich wünschen, dass der Schwangerschaftsabbruch innerhalb der ersten 14 Schwangerschaftswochen nicht rechtswidrig wäre.

Wie stehst du dazu dass Väter Mitspracherecht oder Bestimmung über die Geburt /Abtreibung des Kindes haben wollen?

Natürlich sollte man im Idealfall als Paar, bzw. als ungewollte werdende Eltern, miteinander über die Entscheidung reden und diese so treffen, dass beide damit im reinen sind.

Denn ich kann schon auch nachvollziehen, dass es für Männer nur schwer zu ertragen ist, wenn ihr Kind, auf das sie sich eigentlich freuen würden, von der Frau abgetrieben wird.

Andererseits kann ich auch nachvollziehen, dass es Männer als unfair empfinden, wenn sie ungewollt Vater werden und dann auch noch Unterhalt zahlen müssen.

ABER: Das Ding ist, es gibt halt nicht "ein bisschen schwanger". Und zwischen Abbruch und Nicht-Abbruch gibt es keinen Kompromiss.

Auch wenn es für den Mann so aussehen mag: eine Abtreibung macht die Schwangerschaft nicht ungeschehen. Die Frau IST bereits schwanger, es wächst ein konkreter Embryo in ihr und an dieser Tatsache waren alle beide beteiligt.

Das konkrete Kind haben beide gezeugt und beide müssen dafür Verantwortung übernehmen. Nochmal: der Embryo EXISTIERT bereits und dafür sind beide verantwortlich, nicht nur die Frau.

Wie auch immer man Abtreibungen moralisch und ethisch beurteilen mag, an einer Tatsache kommt man nicht vorbei: es wurde ein Kind gezeugt und das wächst in der Schwangeren. Es hat in der 6. Woche bereits ein schlagendes Herz und in der 14. Woche (der letzten Woche, in der Abtreibungen hierzulande straffrei möglich sind) einen Mund, den es öffnen kann, Finger mit Fingernägeln dran und es kann nach der Nabelschnur greifen.

Eine Abtreibung macht die Schwangerschaft nicht ungeschehen, sie beendet sie. Und dieser konkrete Embryo wird niemals geboren werden.

Eine Abtreibung bedeutet nicht, dass die Frau sich der Verantwortung entzieht - auch da übernimmt sie ja Verantwortung für sich und für ihren Körper. Alle körperlichen und psychischen Folgen muss ebenso sie alleine tragen.

Da es nun eben keinen Kompromiss geben kann, muss man fragen, wer von der Entscheidung letztendlich schwerer betroffen ist, und diesem jenigen das letztliche Entscheidungsrecht überlassen. Und das ist nun mal die Frau, die schwanger ist, die neun Monate lang das Kind austragen muss und die alle körperlichen Folgen tragen muss (die im übrigen gravierend sein können), sowohl die Folgen einer Abtreibung als auch einer Schwangerschaft, inklusive Geburt.

Und in der Regel ist es die Frau, die dann das Kind am Hals hat und finanzielle Einbußen (niedrigere Rente usw.) und Nachteile im Job (Stichwort Teilzeitfalle) hinnehmen muss. Genau diesen Punkt hat auch das Bundesverfassungsgericht in seiner letzten Entscheidung zum Thema berücksichtigt.

Ein Mitspracherecht (im Sinne von Mitentscheidungsrecht) des werdenden Vaters kann es hier nicht geben, das liegt in der Natur der Sache. Denn wenn die Schwangere für ihre Entscheidung (egal, für welche) das "OK" des Erzeugers bräuchte, wäre es ja nicht mehr ihre Entscheidung, sondern die des werdenden Vaters. Also würde so die (neben dem Kind) hauptsächlich betroffene Person entmündigt, wenn sie entweder zu einer Abtreibung oder dem Austragen der ungewollten Schwangerschaft gezwungen würde, weil ihr Partner durch sein "nein" das so wollte.

Bezüglich Unterhalt: den zahlt die Frau ja auch, nur eben in Naturalien. Und im Gegensatz zum Kindsvater fragt bei ihr niemand nach Selbstbehalt oder wie viel sie bezahlen kann. Alleinerziehende haben nicht ohne Grund das höchste Armutsrisiko.

Ich verstehe nicht, aus welchen Gründen niemmand, nicht einmal die energischen Ärzte, die Abtreibungen durchführen, sich ausmalen, was genau da passiert!

Das, was aus der Gebärmutter herausgeschabt wird, auch Abradat genannt, ist bei ganz frühen Abtreibungedn nur ein Zellhaufen.

Bei späteren Abtreibungen, die ich hiermit in einen ganz anderen Kontext bringe, muss der Pathologe den "Erfolg" dokumentieren, und nach "Strukturen" suchen, die belegen, dass das, was drin sein soll, auch wirklich drin IST.

Ich bringe es nicht fertig, das beim Namen zu nennen. Einem Ungeborenen mit diversen Anlasgen von Organen und Extremitäten irgendwas davon abzureißen, ist eben NICHT NUR der Körper der Frau.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung