Kann man sich bewusst sein, dass man nicht existiert?
Ist man dann das Nichts?
5 Antworten
Hallo kaempferdersonne,
Wenn man sich bewusst wird, dass man nicht existiert, dann existiert man, also ist man nicht Nichts...
LG
LovePitbulls
Wenn das Bewusstsein verschwunden ist bleibt nichts mehr übrig.
Sagen wir mal, das geht. Dann wäre in einer solchen Situation die Implikation "Ich bin mir bewusst, dass ich nicht existiere, also existiere ich auch tatsächlich nicht" möglich.
Dann wäre die äquivalente Kontraposition: "ich existiere tatsächlich, also bin ich mir nicht bewusst darüber, dass ich nicht existiere".
Wenn du also der Meinung bist, dass du gerade existierst, dann würde daraus folgen, dass du die Fähigkeit aus deiner Frage nicht haben kannst. Es "gäbe" also zwei Klassen an Dingen: Die, die existieren und sich deshalb nicht als inexistent sehen können - und die, die nicht existieren und dies auch erkennen.
Wenn wir aber annehmen, dass deine Frage nicht funktioniert, dann wäre die Aussage "Ich bin mir bewusst, dass ich nicht existiere, also existiere ich", was man wohl im Sinne von "Ich denke, also bin ich" interpretieren kann, richtig.
Der äquivalente Umkehrschluss hier wäre "Ich existiere nicht, also bin ich mir nicht bewusst darüber, dass ich nicht existiere". Das würde wohl der schnellen intuition entsprechen: Wenn man nicht existiert, kann man sich gar nicht erst bewusst sein, weil es nichts gibt, was bewusst werden kann. Oder: Ich existiere nicht, deswegen habe ich keine Möglichkeit diesen Umstand zu erkennen.
Beides hört sich eigentlich erstmal recht plausibel an. Der Unterschied liegt in dem Wahrheitsgehalt von "ich bin mir bewusst, dass ich nicht existiere". Die erste Version geht davon aus, dass das etwas, welches diese Aussage äußert, sich über ihren Zustand realistisch aufklären kann, während die zweite Variante das Bewusstwerden an sich schon als Bedingung für Existenz ansieht, egal was die Erkenntnis dahinter ist. Bei all dem Irrtum und subjektiven Einschätzungen, gehe ich bei Menschen eher von der zweiten Variation aus. Aber eine hypothetische Spezies, die immer perfekt einschätzen kann in welchem Rahmen sie gerade "ist", würde wohl auch den ersten Fall erlauben.
Eine spannende Frage – das ist Philosophie pur! Wenn man sich bewusst ist, dass man nicht existiert, bedeutet das ja paradoxerweise, dass da ein „Etwas“ ist, das dieses Bewusstsein hat. Denn „Nichts“ kann sich ja schwerlich über seine eigene Nichtexistenz Gedanken machen – das wäre, als würde ein Schatten versuchen, die Sonne zu sein. 😉😉😉
Nein, denn wenn Du nicht existieren würdest, dann könnte Dir nichts bewusst sein.
Du kannst aber existieren und Dir kann bewusst werden, dass Du für andere nicht zu existieren scheinst.
Und das finde ich persönlich viel schlimmer.
Du beweist sie gerade dadurch, dass Du mir antwortest. Dass Du darüber nachdenkst. Dass Du atmest. Dass Du spürst.
Wir Menschen assoziieren unsere Existenz mit unserem Leben. Am Leben sein.
Ein Stein existiert auch, lebt aber nicht. Fühlt nicht, atmet nicht.
Er ist, aber es ist ihm nicht bewusst.
Existiert dann der Stein nicht und auch nicht die welt weil sie sich nicht bewusst sind?
Hm...
Beiße dir mal kräftig in den Finger (Spr.26,5).
Existiert dann das nichts?