Architekturrevolution jetzt?
Ich sehe immer wieder, wie vorallem in Westdeutschland schöne Altstädte mit Hässlichen Neubauten im Bauhaus stil zerstört und ruiniert werden, schöne nachhaltige Alleen werden durch breitere Strassen ersetzt, und niemand fühlt sich mehr Wohl in der Stadt. Warum baut man nur so Hässlich und Ineffizient ?
Meiner Meinung nach sollten wir zu den älteren Städtebildern zurückkehren, detailverliebtheit, viel Grün, kleinere Enge Gassen, dafür einen Ausbau von ÖPNV in der Innenstadt, Große Nachhaltige Parks, keine Betonhütten mehr. Mehr Gebäude für die Ewigkeit, als welche die nach 2-3 Jahren wieder Grundsaniert werden müssen.
EIne Stadt ist ein Lebensraum für Menschen und keine graue triste Fabrik zur Wohnraumbeschaffung.
Die Wohnungen in den Häusern kann man ja super Modern gestalten, aber ich finde von Außen würde sich doch jeder Wohler im alten Berlin, als im neuen Berlin fühlen.
Jetzt wo wir doch eh eine Wohnungs und Mietpreisnot in Berlin haben, können wir doch zu den alten Häusern zurückkehren, früher hatte Berlin viel mehr Einwohner und einen ganz anderen Charakter als heute.
Ich freue mich eure Meinung dazu zu hören und auf eine friedliche Diskussion.
LG
4 Antworten
Da sprichst du ein spannendes Thema an. Viele empfinden moderne Bauten tatsächlich als kalt und seelenlos, während historische Architektur oft mehr Atmosphäre schafft. Gleichzeitig spielen Kosten, Bauvorschriften und Zeitdruck eine große Rolle, weshalb heute meist praktisch und günstig gebaut wird. Ein Mix wäre wahrscheinlich das Beste: moderne Technik und Energieeffizienz innen, aber außen mehr Liebe zum Detail, Grünflächen und Gestaltung, die das Stadtbild schöner und lebenswerter macht.
Die billigen, seelenlosen Gebäude von früher sind halt leider schon alle eigestürzt, verrottet.
Je dichter die Besiedelung, desto effektiver muß Wohnraum geplant werden (Verdichtung) und desto höher gehen die Preise in attraktiven Altbauten.
Ich bezweifle, dass archtektonisch sich die Uhr zurück drehen lässt.
unsere Welt ist so nüchtern und pragmatisch geworden. Es fehlt der Raum und das Geld für eine sinnliche Verliebtheit, für verspielte Details etc. Und auch die Materialen sind meist nüchtern und kalt und pflegeleicht.
Insoweit hast du natürlich recht.
Aber eine einfache Rückkehr zum Alten ist auch nicht richtig. Keine Wiederholung wie in der Renaissance oder dem Neoklassizismus. Das ist dann eher albern und fühlt sich nicht richtig an. Außerdem welches "Alt" willst du wieder aufleben lassen?
Nein, wir brauchen eine neue Verspieltheit und neue Sinnlichkeit, die in unsere Zeit, unsere Umweltvorstellungen und unseren Grün- und Klimabedarf passt. Der Baustil muss was eigenes werden, aber weit weg von der sachlichen Nüchternheit.
Hundertwasser und z.B. Fassaden von Fischer-Art waren solche Ansätze, die ein anderes Aussehen, aber eben nicht als Wiederholung sondern als ein echtes Neues bedeuten könnten.
Mehr Gebäude für die Ewigkeit, als welche die nach 2-3 Jahren wieder Grundsaniert werden müssen.
Die Gebäude heute halten länger als die Gebäude früher. Wenn Du EIN altes Gebäude heute siehst, dann sind die ganzen Häuser die früher drum rum standen schon verschwunden. Du siehst also nur den Rest, die Anderen gibt es nicht mehr - warum auch immer. Auch heute werden wie früher noch haltbare Häuser gebaut - Diese sind halt immer etwas teurer.