Verursacherprinzip: Sollten Produkte (Zigaretten, Alkohol, ungesundes Essen) mit Abgaben belastet werden, um Krankenkassen zu entlasten?
Viele Zivilisationskrankheiten (Diabetes, Herz-/Kreislauferkrankungen, Sucht, ...) werden durch bestimmte Produkte verursacht und erzeugen damit hohe Kosten im Gesundheitssystem, die die Krankenversicherungskosten in die Höhe treiben.
Sollten Verursacher und Inverkehrbringer dieser Produkte mit höheren Kosten belegt werden, die diesen Bereich der Krankheitskosten verursachen, um den Beitragszahler der Krankenversicherungen zu entlasten?
16 Antworten
Auf Tabak und Alkohol werden ja bereits separate Konsumsteuern erhoben.
Bei ungesunden Lebensmitteln kann man das grundsätzlich auch gerne tun aber dann bitte um kleine Einkommen zu entlasten bei gesunden Lebensmitteln/Grundnahrungsmitteln (Brot, Obst, Gemüse etc.) zum Ausgleich die Mehrwertsteuer ermäßigen.
Lebensmittel sind nämlich nicht gänzlich mit den anderen aufgezählten Dingen vergleichbar.
Tabak und Alkohol sind reine Genussmittel, auf die der Mensch durchaus verzichten kann, auf Lebensmittel kann er nicht verzichten und entsprechend, wäre eine Verteuerung qua Steuern eine ziemlich unsoziale Maßnahme.
Über eine Beeinflussung der Preise, dahingehend, dass billige, ungesunde Lebensmittel teurer werden und Gesunde dafür billiger, so dass am Ende für das gleiche Geld gesünder gekauft wird, kann man aber gerne reden, da wäre ich dabei.
Das Problem bei Nahrungsmitteln, das ich sehe, ist einfach, dass ziemlich mistige Lebensmittel zu billig, und vernünftige im vergleich zu teuer sind.
Ich habe selbst lange genug im Studium jeden Euro 2 mal umdrehen müssen und da wird dann ganz natürlich das 3er-pack Pizza für 3 Euro vom Discounter gekauft, obwohl das natürlich ungesund ist, aber es ist halt immerhin Mittagessen für 3 volle Tage.
Und die Inflation in den letzten Jahren hat das natürlich gerade für kleine Einkommen nicht einfacher gemacht, bei der gesunden Ernährung zu bleiben, zumal ja auch die Energiekosten angestiegen sind, was es sicher grundsätzlich attraktiver ein paar Min die Mikrowelle anzustellen, als eine Stunde zu kochen.
Ich denke für eine gesündere Ernährung der Bevölkerung könnte man mit einer vernünftigen Preispolitik einiges machen.
Es ist einfach nicht richtig, dass Fertigpizzen, Fritten, Kroketten, diverse Sorten Chips usw. billiger zu haben sind, als eine vernünftige Malzeit.
Nein, das geht zu weit.
Gesund lebende Menschen leben länger und belasten die Krankenkassen und die Rentenversicherung länger. Das gleicht sich in etwa aus.
Ich hab da leider nicht so viel Ahnung von, deswegen sorry wenn da jetzt irgendwas unlogisch ist.
Ich finde die Idee gut, hab auch schon mal drüber nach gedacht. Es würde die Krankenkasse wie gesagt entlasten, evtl. noch mehr Geld für den Staat einbringen und gesündere Produkte attraktiver machen und so wahrscheinlich viele in ihrem Lebensstil auf Dauer umformen.
Es könnte aber auch, vor allem kleinere Unternehmen, belasten. Es würde wahrscheinlich auch für Schwarzmärkte sorgen. Mehr Nachteile fallen mir eig nicht ein.
Also ich fände es toll und gegen die Probleme könnte man evtl. sogar einfacher vorgehen als die Krankheiten.
Schwarzmärkte für ungesunde Lebensmittel? Das halte ich für ein wenig sehr phantasievoll. Selbst wenn man nen Paket Aufback-Fritten, Fertigpizza, Chips oder sonstwas mit ner 100%igen Steuer auf ungesunden Fraß belegen würde (völlig utopisch realiter könnte man wahrscheinlich so 20% +/- anpeilen) wäre das immernoch für eine hand voll Euro zu haben.
Da entstünde kein Schwarzmarkt, weil bei weitem zu kleine Gewinnmarge.
Und die Produzenten von sowas sind in der Regel große Ketten, keine Kleinbetriebe, die können das wegstecken.
Wie gesagt, ich hab da nicht sooo viel Ahnung von, hielt es aber für möglich. Ich verstehe aber deine Argumentation.
Der Staat hat aus meiner Sicht überhaupt kein Einnahmen-, sondern ein erhebliches Ausgabenproblem. Mir geht es nicht darum, dass die Einnahmen erhöht werden müssen, sondern die Verteilungs- und Aufkommensgerechtigkeit.
Wie gesagt habe ich nicht sooo viel Ahnung von dem Thema. Aber könnte es nicht sein, dass der Staat mehr Geld bekommt, weil die Produkte einfach teurer werden?
Berichtige mich gerne, ich lerne gern dazu :)
Sicher doch, das ist eine gute Idee.
LG :)
Das Problem am Industrieessen sind vor allem die hohen Zucker- und Salzmengen, die der Verbraucher gezwungenermaßen zu sich nehmen muss, wenn er sich darüber nicht bewusst ist. Die daraus folgenden gesundheitlichen Leiden werden damit oft nicht in Verbindung gebracht.
Nahrungsmittel sind mit einem niedrigeren Umsatzssteuersatz (7%) versehen, wenn man diese zuhause verzehrt. Allerdings sehe ich da noch Potential nach unten.