Wer ist im Recht (Moral)?

Ich hatte diese Diskussion vorhin mit einer Freundin.

Das Szenario war folgendes:

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In einem streng christlichen Staat, in dem auch die Regierung und die Kirche eng zusammenstehen, ist Homosexualität verboten.

Der Staat sagt: "Homosexualität ist unserer Meinung nach falsch, weil es unsere Religion so sagt."

Homosexuelle sagen: "Der Staat ist im Unrecht, da es niemandem schadet meine Sexualität auszuleben."

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Und dann ging es darum, dass ich sage, dass es an diesem Punkt keine Meinung mehr ist. Für mich ist es eine Meinung rechts oder links zu sein, oder blau oder rosa lieber zu mögen. Aber wenn ich das Leben einer anderen Person einschränke und Menschenrechte verletze, ist es keine Meinung mehr, bzw. diese Meinung ist falsch. Außerdem kann man nicht entscheiden, dass man homosexuell ist, jedoch schon, dass man an Gott glaubt. Ganz klar, hat eine Person nicht die Möglichkeit die Situation zu ändern, und die andere schon. Auch besteht das Christentum auf Freiwilligkeit und sollte niemanden einschränken, der sich gegen die Religion entscheidet, vorallem wenn er damit anderen nicht schadet.

Sie sagt aber, dass eine Meinung nicht falsch sein kann, und keiner von beiden recht hat. Weder die Person die nur ihre Sexualität ausleben will, noch der Staat der jemanden einschränkt. Dass beide Meinungen valide sind, und ich nur denke, dass es ein Menschenrecht ist seine Sexualität auszuleben und es falsch ist, das zu verbieten, weil es meine Meinung ist, die aber nicht richtig ist.

Für mich hört an einem Punkt einfach subjektive Meinung auf und objektive Moral entscheidet. Und moralisch richtig ist, dass jeder sich ausleben darf, solange er niemanden anderen dadurch einschränkt oder negativ beeinflusst.

Wie seht ihr das bzw. wer ist eurer Meinung nach im Recht?

PS: Für mich ist das ein sehr emotionales Thema, da ich queer bin und schon homophobie erfahren habe. Sie sagt selbst, sie ist hetero und dementsprechend versteht sie meiner Meinung nach das Ausmaß von soetwas nicht, da es für sie nie ein Problem sein wird, dass sie ihn manche Länder nicht reisen könnte, manche Menschen sie nicht so akzeptieren, wie sie geboren wurde, etc.

Es gibt ein eindeutiges richtig und falsch in der Situation. 83%
Es gibt kein eindeutiges richtig und falsch, aber eine Tendenz 11%
Es sind zwei Meinungen und keine ist richtig oder falsch 6%
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Was bedeutet das was Friedrich Nietzsche hier gesagt hat?
Wir sind uns unbekannt, wir Erkennenden, wir selbst uns selbst: das hat seinen guten Grund. Wir haben nie nach uns gesucht – wie sollte es geschehn, daß wir eines Tages uns fänden? Mit Recht hat man gesagt: »wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz«; unser Schatz ist, wo die Bienenkörbe unsrer Erkenntnis stehn. Wir sind immer dazu unterwegs, als geborne Flügeltiere und Honigsammler des Geistes, wir kümmern uns von Herzen eigentlich nur um eins – etwas »heimzubringen«. Was das Leben sonst, die sogenannten »Erlebnisse« angeht – wer von uns hat dafür auch nur Ernst genug? Oder Zeit genug? Bei solchen Sachen waren wir, fürchte ich, nie recht »bei der Sache«: wir haben eben unser Herz nicht dort – und nicht einmal unser Ohr! Vielmehr wie ein Göttlich-Zerstreuter und In-sich-Versenkter, dem die Glocke eben mit aller Macht ihre zwölf Schläge des Mittags ins Ohr gedröhnt hat, mit einem Male aufwacht und sich fragt »was hat es da eigentlich geschlagen?« so reiben auch wir uns mitunter hinterdrein die Ohren und fragen, ganz erstaunt, ganz betreten, »was haben wir da eigentlich erlebt?« mehr noch: »wer sind wir eigentlich?« und zählen nach, hinterdrein, wie gesagt, alle die zitternden zwölf Glockenschläge unsres Erlebnisses, unsres Lebens, unsres Seins – ach! und verzählen uns dabei ... Wir bleiben uns eben notwendig fremd, wir verstehn uns nicht, wir müssen uns verwechseln, für uns heißt der Satz in alle Ewigkeit »Jeder ist sich selbst der Fernste« – für uns sind wir keine »Erkennenden«...

Und was hat mit der Subjektivität und Objektivität der Wahrheit zu tun ?

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Kann mir jemand so einfach und ausführlich wie möglich erklären was hier Mark Aurel und Schönheit gemeint hat?
Ferner ist zu beachten, daß es selbst in den Erscheinungen, die sich in den Erzeugnissen der Natur finden, etwas Reizendes und Anziehendes gibt. So bekommt zum Beispiel manchmal das Brot beim Backen Risse, und diese Zwischenräume, die nicht in der Absicht des Bäckers liegen, haben doch eine gewisse Annehmlichkeit, eine besondere Anziehungskraft für den Appetit. So brechen auch die Feigen bei ihrer Reife auf, und den Oliven verleiht gerade der Zustand naher Fäulnis noch einen besonderen Reiz. Die zur Erde geneigten Ähren, die Augenbrauen des Löwen, der Schaum an der Schnauze des wilden Schweines und so viele andere Dinge haben an und für sich betrachtet nichts Schönes, und doch tragen sie zu ihrem Schmucke bei und machen uns Vergnügen, weil sie Zubehör ihres eigenen Wesens sind. Hat daher jemand Empfänglichkeit und ein tieferes Verständnis für alles, was im Weltganzen geschieht, so gibt es kaum etwas, was uns auch unter solchen Nebenumständen nicht als eine Art harmonischer Übereinstimmung mit dem großen Ganzen erschiene. Wir werden demnach den natürlichen Rachen wilder Tiere nicht mit minderem Vergnügen sehen als den von Malern und Bildhauern nachgeahmten. Solchem von der Weisheit unterstützten Blick wird ebensowenig die eigenartige Schönheit einer betagten Frau oder eines alten Mannes wie der jugendliche Liebreiz eines Knaben entgehen können. Und so gibt es noch viele Dinge, die nicht jedermann, sondern nur der angenehm findet, der für die Natur, und ihre Werke wahren Sinn hat.
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Philosophie Macht der Bilder?

Hallo, ich muss in Philosophie eine Standpunktrede zum unteren Text halten… das Problem ist, ich verstehe den Text und seine Kernaussagen (Vorspiel zum Ende hin) nicht wirklich. Kann mir das jemand erklären und vielleicht auch schlagwortartige Sätze als Beispiele nennen?

danke im Voraus!

Philosophie soll sich der Macht der Bilder stellen (Überschrift)

Wenn der moderne Mensch morgens aufwacht, hat er nicht gleich den kategorischen Imperativ vor Augen. Sein erster Blick gilt meist einem elektronischen Gerät. Er sieht, bevor er denkt: Bilder. Symbole. Icons. Der allseits vernetzte Mensch kämpft sich durch den Tag. Angebissene Apfel, einstürzende Wolkenkratzer, enthauptete Geiseln und Heidi Klum säumen seinen Weg… Seit das Internet als eine Art extension unserer selbst fungiert, ist es nahezu unmöglich, sich der Bilderflut zu entziehen. Die »Immersion« in die virtuelle Realität vollzieht sich unaufhörlich. 9/11, Fukushima, Charlie Hebdo, Germanwings ... haben wir da nicht etwas vergessen? Je schneller die Bilder wechseln, desto mühsamer wird es, zwischen Bild und Gegenstand, Leben und (Ab-)Bild, Schein und Wirklichkeit zu unterscheiden. Bilder überrollen uns, verweigern sich unseren Differenzierungsversuchen - sie sind mächtiger als Sprache. Der rhetorische Effekt eines IS Kriegstrailers haut das elaborierteste Argument um. Das minderwertigste Video unterbricht unseren Gedankenfluss mit links. Es bringt uns dazu, mitten im Lauf anzuhalten, zu verstummen, zu rezipieren, zu reagieren. Jetzt. Ist es wahr, was wir da sehen? »Man kann ein Bild in seiner scheinbaren Eindeutigkeit nicht dementieren«, sagt der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen. »Bilder konstituieren Wirklichkeit«, diagnostiziert der Kunsthistoriker Horst Bredekamp. Kann man über etwas reden, das sich nicht (nie hinreichend) in Worte fassen lässt? Philosophie soll sich fragen, was sie der Allgegenwart der Bilder entgegenzusetzen hat. Ob sie sie bekämpfen oder sich mit ihr versöhnen will. Kann es eine Philosophie des Bildes geben - und wenn ja, im Genitivus subjectivus oder objectivus? Philosophen sollen Platons Höhlengleichnis neu aufrollen. Braucht es überhaupt noch den mühsamen Aufstieg aus der Schattenwelt der Höhle, aus dem Gleichnis, dem Bild selbst, um die Wahrheit zu sichten? Oder kann man - nach dem iconic turn - gleich sitzen bleiben, weil die Schatten die neuen Ideen sind? Wenn die Worte versagen, hilft womöglich nur noch eins: :-)

[Rebekka Reinhard, Philosophin]

Ethik, Philosoph, Platon

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