Wie bewerten Lehrer eher?
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Außer bei Mathe, Physik und Informatik, wo es tatsächlich ein handfestes „richtig oder falsch“ gibt, sind Benotungen immer subjektiv. Vor allem in Fächern wie Sport, Deutsch und Kunst fällt es extrem auf, wenn die Noten sich bei einem anderen Lehrer deutlich nach oben oder unten verändern, obwohl ein Schüler sicherlich kaum seine Leistung so plötzlich von einer 2 auf eine 4 (oder umgekehrt) verändert haben kann.
In den Sprachen legen zum Beispiel die einen Lehrer bei der Vergabe ihrer Zensuren mehr Wert auf Rechtschreibung, andere weniger. Auch das ist letztlich subjektiv.
Bei mir ist es total seltsam, als erstes habe ich in Sport eine zwei bekommen und dann auf einmal eine drei. Gründe sind da meistens „Mehr mitmachen oder einbringen.“ Ich denke mir meistens, das ist absoluter Blödsinn. Wer einem Ball hinterher rennen möchte und Freude am Spielen mit anderen hat, der kann das doch in seiner Freizeit machen.
Da sie auch Menschen sind eher subjektiv. Aber gerade bei schriftlichen Leistungen eher weniger.
Eine Bewertung ist immer subjektiv. Es gibt bei Klassenarbeiten ja in aller Regel auch nur den Erwartungshorizont des Lehrers der sie erstellt hat.
Solange sich der Lehrer aber bei jedem Svhüler gleich strikt an diesen hält und ggf. Auch nochmal jemand drübergeschaut und ihn abgenickt hat, sehe ich aber offen gestanden kein massiv großes Problem bei der ganzen Sache.
Auch das tun Lehre nicht, gibt schon genug Studien die zeigen das allein der Name des Schülers Auswirkungen auf die Note hat.
Es gibt keine objektive Meinung und Bewertung. ALLES ist subjektiv.
Es ist eben ein Versuch möglichst vergleichbar zu bewerten.
ich rede jetzt nicht von sympathie die natürlich auch eine Rolle spielt. Aber allein das Wording wie etwas geschrieben wird kann eine andere Bewertung haben weil es einen einfach besser gefällt.
auch dann wird es nicht klappen. ist falsch gleich falsch? gibts nur ne note eins und sechs? lasse ich berechnungen ohne rechenweg zu? oder alternative Rechnungen? Wie stark geht die mündliche note ein und welche Note kriegst du da überhaupt?
es mag leichter sein vergleichbare Zensuren zu genereiren aber es bleibt weiterhin subjektiv
Unsere Deutschlehrerin im Abi hat damals sogar ganz offen zugegeben, dass sie nicht objektiv bewerten kann. Sie versucht es natürlich so gut es geht und so offen wie mögich, aber es schwingt immer irgendeine Subjektivität dabei.
Es gibt Studien die belegen, daß z.b. die exakt gleiche Klausur mit exakt gleichem Inhalt von verschiedenen Lehrern besser, bewertet wird, wenn..
- die Schrift schöner ist
- ein weiblicher Name drauf steht
- ein deutschklingender Namen drauf steht
Die Studie wurde mit Lehrern durchgeführt, die die Schüler nicht kennen.
Aber auch wenn man die Schüler kennt, schwingt immer Subjektitiät bei, bspw.
- wenn einem der Schüler sympatisch ist
- wenn man von vornerein schon weiß, daß der Schüler eher gute Leistungen erzielt, geht man natürlich mit einer ganz anderen Erwartungshaltung an die Bewertung als bei einem, der nur am struggeln ist.
Unsere PoWi-Lehrer hat damals auch gesagt "Es fällt mir schwerer, Schülern die ich mag, eine schlechte Note zu geben".
Dazu kommt, daß Lehrer ja auch gerne mal die Notengebung als Chance zur Rache nutzen. "Wenn ihr jetzt weiterhin so laut seid, wird sich das in euer Notenspiegelung wiedergeben".
Als ich mich mit meiner Englischlehrerin angelegt hab, weil sie - warum auch immer - Barack Obama als "Black Swine" betitelt hat, bin ich von 13 Punkten auf 08 Punkte und im Anschluss auf 03 Punkte runterkatapultiert. Plötzlich war mein Englisch nicht mehr gut genug, voller Grammatik- und Formfehler. Und das obwohl sie, bevor ich es mir bei ihr verscherzt hab, immer durch die Bank 13 Punkte bei ihr bekam. An mangelnder Sprachbegabung kann es nicht liegen (Französisch im selben Jahr 13 Punkte). Als mein Klassenlehrer das Zeugnis austeilte und sah daß dort
Französisch: 13 Punkte
und in der Zeile direkt darunter
Englisch: 03 Punkte
stand, meinte er nur: "Das passt jetzt nicht so zusammen, aber wir wissen alle woran das liegt".
Unsere Mathe- und Sachkundelehrerin in der Grundschule war damals die Taufpathin von einem Mitschüler. Er kannte sie schon seit er ein kleines Baby war. Es war allen klar, daß er von ihr einen ordentlichen Bonus aufgedrückt bekam. Jede Stunde beendete sie damit daß sie sich von uns verabschiedete und ihm (er saß direkt vor der Tür), auf den Kopf streichelte.
ich gebe zu - ich war damals mit meinen 6 - 7 Lenzen ziemlich neidisch auf den Mitschüler, der jede Stunde von unserer Lehrerin auf den Kopf gestreichelt wurde.
Weiß heute gar nicht mehr warum ich so eifersüchtig war, daß eine 60-jährige, eigentlich "fremde" Person mir den Kopf streichelt, aber war halt damals so.
Ich kann mich noch gut an eine Szene erinnern.
Wir hatten damals so ein Buch mit Ein-Mal-Eins aufgaben und hatten im Unterricht gerade das Ein-Mal-Eins mit der Sechs durchgenommen. (1 * 6 = 6, 2 * 6 = 12, 3 * 6 = 18, 4 * 6 = 24, 5 * 6 = 30, 6 * 6 = 36). Wir sollten die Aufgaben durchrechnen und uns dann bei der Lehrerin am Pult anstellen, so dass sie diese kontrolliert.
Da ich relativ schnell fertig war, fing ich schon an die Ein-Mal-Eins-Aufgaben mit der Sieben und der Acht zu machen.
Als die Lehrerin mein Heft gesehen hat, schrie sie mich mit hochroten Kopf an.
"Warum ist denn da alles ausgefüllt. DU SOLLTST DOCH IN DIESEM BUCH NICHT VORARBEITEN!!!!!!!!! VERDAMMT NOCHMAL!!!!!!!".
Als dann paar Minuten später ihr Taufpathe dran war, schaute sie in sein Heft und sagte nur
"Huch, du hast ja schon alles bearbeitet? Hast du langeweile gehabt? Bist ja wieder schön fleißig gewesen, mein Lieber" und streichelte ihn dabei über den Kopf.
Und da kann mir keiner erklären, Lehrer würden subjektiv bewerten.
Ich würde schon sagen, dass es bei Mathe, Physik und Informatik eine objektive Bewertung gibt. Entweder ist eine Berechnung oder eine Programmierung richtig oder falsch.
Aber auch nur da, bei allen anderen Fächern gilt das nicht.