Welche Kameramarke würdet ihr eher empfehlen?
Ich kaufe mir bald eine Kamera für die Wildlife-Fotografie um Wölfe zu filmen und zu fotografieren. Momentan denke ich allerdings noch nach welche Kamera ich mir holen soll. Sony oder Canon? Bei der Sony wäre es die Sony Alpha 7 III bzw. 7 IV und bei der Canon die Canon EOS R6 Mark II. Welche würdet ihr nehmen?
10 Stimmen
8 Antworten
Ich bevorzuge Canon aber es ist völlig egal.
Keins der beiden Systeme macht bessere Bilder. Du entscheidest dich in erster Linie für die Objektivauswahl. Und bei Sony findest du ehrlich gesagt nicht viele günstige Zoomobjektive.
Zudem ist eine Vollformat nicht gerade optimal für Wildtierfotografie. Weil du damit weniger Reichweite hast als mit einer APS-C Kamera. Du brauchst also dann höhere Brennweiten und somit teuere Objektive als z.B. mit einer EOS R10 oder Sony A6400, bei denen ein 400mm Objektiv ausreicht.
Wenn das also deine erste richtige Kamera ist, dann solltest du erstmal kleiner einsteigen, statt Geld in die tollsten Vollformatkameras zu verpulvern und beim Objektiv heisst es dann "Geiz ist geil".
Bei Kameras mit Aps-C oder mft hast Du zwar einen kleineren Sensor. Aber mit lichtstarken Festbrennweiten kannst Du diesen Nachteil hinsichtlich Rauschen wieder ausgleichen. Vollformatobjektive sind richtig schwere Klopper..
Meinst du wegen dem Gewicht? Das macht mir herzlichst wenig aus. Aber ich werde mich auch nach APS-Cs umgucken bevor ich irgendetwas kaufe.
Die Zukunft sind spiegellose Kameras. Gibt es auch für Vollformat.. Du musst Dich vorher gründlich informieren. Wichtig sind vor allem die Objektive.
Ja, mit den Objektiven ist mir bekannt. Und die Canon EOS R6 Mark II ist ja auch spiegellos.
Für dein Vorhaben Wildtiere zu fotografieren, ist eine Vollformat wie gesagt nicht optimal. Für Portraits sieht es anders aus, aber wenn man Reichweite will, nimmt man APS-C.
Die Marke der Kamera ist eigentlich völlig egal. Alle großen Kamerahersteller bauen gute Geräte.
Für den anspruchsvollen Fotografen Nikon oder Canon.
(Nikon bietet das bessere Preisleistungsverhältnis.)
Wildlife-Fotografie um Wölfe zu filmen
Im Tierpark oder in freier Natur? Ersteres ist einfach, alles andere nicht. Wölfe sind in der Dämmerung oder bei Nacht aktiv, belastbare Angaben zur Fluchtdistanz konnte ich leider nicht finden, aber 100 Meter scheinen mir realistisch. Vielleicht noch mehr.
Du brauchst also einerseits möglichst APS-C oder Vollformat und ein Tele (so ab 300 mm aufwärts) , dabei solltest du auch nicht die atmosphärischen Bedingungen außer Acht lassen, denn Staub, Hitzeflimmern oder Dunst können dir Probleme bereiten, die du nicht mit einer Kamera ausgleichen kannst.
Einen wettergeschützten Body solltest du auch in Betracht ziehen, wenn du draußen bist. Wildlife findet kaum im eigenen Wohnzimmer statt. ;-)
Freie Wildbahn. Nee, keine Sorge, die Details und wie man sie findet und wo sie sind kenne ich und außerdem werde ich von den Wölfen sehr oft einfach ignoriert oder nicht bemerkt. An ein Teleobjektiv hab ich's ich schon gedacht. Dachte entweder an das Sigma 150-600mm mit Adapter oder das Canon RF 100-500mm bzw. 200-800mm.
keine Sorge
Jetzt habe ich sie nicht mehr. ;-)
Ich habe das 150-600mm von Tamron, allerdings an einer VF DSLR, auch hin und ab an APS-C. Ist ganz okay, aber Autofokus ist nicht der schnellste, was man bei dem Preis definitiv nicht erwarten sollte. Ich meine mich auch zu erinnern, dass diese 150-600er von Sigma oder auch Tamron an einer DSLM zum Pumpen des AF neigen könnten, den man mit einem Firmwareupdate beheben kann.
Adapter an sich ist kein Thema, der verlängert ja nur das Auflagemaß und hat keinerlei elektronische oder optische Einwirkungen.
Gefühlt würde ich vielleicht eher zu einem RF 100-500mm neigen, da ist die Offenblende bei vollem Rohr f/7.1, beim 800er geht sie auf 9. Das kannst nur du für deine vorkommenden Lichtverhältnisse beurteilen. Ich kenne beide Objektive überhaupt nicht, es gibt vielleicht ganz noch andere Argumente wie Schärfe etc. Ein Telekonverter könnte vielleicht nützlich sein, aber der kostet auch und nicht nur Geld. ;-)
Immerhin ist der Wolf kein kleiner quirliger Vogel. ;-)
Gegen eine R6 MII spricht nichts, wobei ich auch nur Canon und keine anderen Marken kenne. Das hat aber rein pragmatische Gründe, andere Mütter haben auch schöne Töchter. Nimm den Body, der dir gut in der Hand liegt und den du für dich gut bedienen kannst unabhängig von einer Marke.
Mach ich. Ich versuch das beste rauszuholen. Und ja natürlich ist der Wolf kein kleiner Vogel und ich habe Glück, dass ich weiß wo ich ihn finden kann und ohne aus der Nähe beobachten und fotografieren kann.
Hallo
"Vollformat" ist eine um 1905 für denn Halbton Rotations Zeitungsdruck definierte Bildqualität (für Ullsteins Berliner Illustrirte, mit damals 45x65cm Blattspiegel). 1905 brauchte man dafür mindestens 24x36mm Feinkorn Kinofilm. Das wurde damals das "Kleinbild" Format. Für Zeitungsdruck Vollformat von 1905 reichen inzwischen billige Webkameras mit 1/4" Sensoren oder Telefonkameras der späten 2000er. Eine Kleinbildkamera liefert deutlich mehr als nur "Vollformat" weil nicht jeder Kunde will nur A4 Prospektdruck oder Zeitungsdruckqualität für DIN A2 (0,4x 0,6 Meter). Das Mindestformat für Werbung sind die 1,2x1,8 Meter Citylights und/oder 0,8x1,2 Meter Fine Art/Galerieprints, dafür braucht man mindetens 2800x4200 Vollfarbpixel das liefert ein 16 bis 18MP RGGB Sensor.
Wildlifefotografie findet aber primär für Printmedien statt dafür reichen 1120x1680 bzw mit der üblichen Layoutreserve 2000x3000. Aber der Trend ist auch Sportreportage/Wildlife mit 45MP aufwärts zu machen weil sich bei 2 "gleichen" Bilder die Mehrqualität verkauft und man bei Profi Optiken denn Telekonverter erspart.
Aber "Sensorauflösung" in Megapixel ist nicht gleich Bildauflösung. RGGB Matrix Sensoren haben nur 60-75% Auflösung der Pixelanzahl, man kann aber mit Hardware und Software 100% rausholen bzw wenn man "Pech" hat auch über 100% (Moire/Rasterfrequenzmuster) Die Bildauflösung kommt im wesentlichen von der Optik vor dem Sensor.
Zuerst sollte man feststellen/festlegen was man an Optiken braucht. Also will man Wildtiere ansitzen (lange, schwere Teleoptik ab 2kg aufwärts) oder anpirschen (kleines kompaktes Teleobjektiv unter 2kg). Dann muss man sich die real verfügbaren Lichtwerte der Motive ansehen/ermitteln, im dichten Wald oder in der Dämmerungsgrenze ist man oft/schnell auf/unter Lichtwert 4 angekommen. Bei Mittags Tageslicht auf einem sandigen Stoppelacker hat man im Hochsommer Mitteleuropa bis zu Lichtwert 14. In letzterem Fall reicht eine Nikon Coolpix P1000 für 1000€ für verkaufbare Bilder. Bei Lichtwert 4 braucht man ein High ISO Sportreportage Monster mit einem f4 Telezoom in der 10000€ aufwärts Preisklasse
Ich würde für Wildlife zum einsteigen die bewährte National Geographic Basis Kombination für Praktikanten und/oder Biologen anraten. Das ist zur Zeit die OM1II (zZ um 2250€) mit MZuiko 100-400 IS (zZ um 1050€) und wenn dann 800mm KB zu kurz ist montiert man denn TC 1.4 oder TC 2 und kommt auf 1100 bzw 1600mm/KB. Das MZuiko 100-400 IS ist einer der besten Birding (BiF) Optiken in der Preisklasse bis 2000€ (etwas besser als das Lumix/Leica 100-400 OIS II, dass Lumix ist aber 4cm kompakter und 400 Gramm leichter) und wird mit den Telekonvertern eher zur Ansitzoptik. Aber mit 1600mm anpirschen ist schon "Sportlich" selbst mit Sync-IS muss man da den Ruhepuls unten halten bzw runterbekommen. Anpirschen ist was für "Jägertypen" die körperlich Fit sind. Der Vorteil ist je näher man an das Motiv rankommt um so besser werden die Bildergebnisse. Ansitzfotografie erzeugt selten dramatische also verkaufbare Bilder.
Es gibt dann noch die "Mehrleister" Optiken wie Zuiko Pro 150-400 IS TC 1.25 (zZ ab 7500€ wenn mal wieder Lieferbar) für Birding und MZuiko Pro 150-600 IS (zz ab 2250€) zum ansitzen.
Zur Zeit ist nur die Sony a9III bei BiF mit dem FE 600/4 GM OSS schneller/besser als die OM1II mit dem M.Zuiko Pro 300/4 IS. Aber sobald man das "lahme" Sony FE 200-600/5.6 G OSS montiert sind die mFT Zooms schneller (weil weniger Glasmasse bewegt werden muss). Sicher werden Canon und Nikon noch nachlegen bzw die R1 mit dem neuen RF 600/4L IS USM soll 10% schneller als die a9III Kombination sein während Sony mit der a1II auch nochmal "nachlegt".
Ansonsten mal durchrechnen:
- OM1II Neupreis um 2250€ Gewicht um 0,6 kg, High ISO Grenze bei RAW/ORF 40000
- MZuiko ED 100-400/5-6.3 IS (200-800/10-12.6 KB) Neupreis um 1050€ Gewicht um 1,3 kg
- MZuiko ED 150-600/5-6.3 IS (300-1200/10-12,6 KB) Neupreis um 2500€ Gewicht um 2,1 kg
- MZuiko ED 150-400/4,5 IS TC1.25 bzw 185-500/5.6 mit Telekonverter (300-800/9 KB bzw 375-1000/9 KB) Neupreis um 7500€ Gewicht um 1,8 kg
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- EOS R6II Neupreis um 2300€ Gewicht um 0,7 kg, High ISO Grenze bei RAW/CR2 102400
- RF 200-800/6.3-9 IS USM Neupreis um 2300€ Gewicht um 2,1 kg
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- A7IV Neupreis um 2200€ Gewicht um 0,7 kg, High ISO Grenze bei RAW 102400
- RF 400-800/6.3-8 G OSS SSM Neupreis um 3000€ Gewicht um 2,5 kg
Anonsten für wild lebende Wölfe braucht man mindestens 4000mm Kleinbild für "detailreiche" Bilder (4x6 Meter Objektfeld in 1km Distanz 6 Meter/5000 Linien ergibt 1,2mm/Pixel). es gibt aber immer wieder unwilde/zahme Wölfe bzw reisende Jungwölfe die unter Schussweite der Jäger "riskieren" bzw Kulturfolger werden. Wobei die Bildzeitung auch schon mal einfach erzeugbare Wolfshundebilder als wilde Wölfe verkauft bzw der Andreas Kieling hat ja auch mit Hybriden in seinem Wolfsfilm "abgekürzt". Das Problem ist Wölfe sind in Europa unsichtbar ausser man geht in Wolfsgehege oder Wolfschutzzonen auf Truppenübungsplätze.
Zum Wölfe beobachten/dokumentieren nutzt man 20 bis 30cm Newtons, Schmidt/Cassegrains/Matsukov oder Dobson Spiegeltele (Astrografen mit langem Auszug) weil je grösser die Eintrittspupille um so weniger Auflösungsverlust durch Luftschlieren und/oder Staub in der Luftstrecke.
Das Gewicht ist mir herzlichst egal. Ich habe Erfahrung sowohl im Ansitzen als auch im anpirschen. Auch beim Pirschen hab ich kein Problem ein schweres Objektiv zu tragen. Aber gut. Ich habe mich ja schon entschieden.
Also ist eine Vollformat nicht so gut?