Warum waren Juden oft die Opfer und wieso sind sie es immer noch?
13 Stimmen
9 Antworten
weil in manchen Gesellschaften, besonders im Nahen Osten, von klein auf ein feindliches Bild vermittelt wird – zu Hause, in Schulen und in den Medien. Dort wird Hass gegen Juden systematisch gelehrt und verfestigt. Diese Erziehung prägt viele Menschen tief und sorgt dafür, dass Vorurteile und Feindseligkeiten weitergegeben werden. Das ist weniger eine Frage der Religion an sich, sondern mehr der radikalen und einseitigen Indoktrination, die in bestimmten Regionen und Medienlandschaften verbreitet wird.
”besonders im nahen Osten” kann aus der Antwort gestrichen werden. Auf der ganzen Welt gab und gibt es immer wieder Übergriffe und Pogrome auf Jüd*innen. Hier eine spezielle Religion oder Kultur verantwortlich zu machen ist geschichtlich nicht evidenzbasiert.
Ich denke, das es generell diverse Gründe für Verfolgungen und Ausgrenzungen gibt. Nicht nur Juden wurden und werden zu Opfern!
Teilweise ist es die Ablehnung der Religion - frag mal die Hugenotten. Auch sie waren eine bekannte Gruppe, die verfolgt wurden. Selbst Christen wurden mehrfach in der Geschichte verfolgt und umgebracht. Nicht nur durch Nero.
Teilweise Neid oder Furcht vor dem Ungekannten.
Teilweise Politik.
Teilweise die eigenen Vorteile, die sich durch Verfolgung, etc. ergeben.
Teilweise auch das jeweilige Verhalten der besagten Gruppe bzw. einiger aus der Gruppe. Und ja, das will niemand hören - speziell nicht beim Thema Juden. Wer aber objektiv an Themen herangeht, wird sich manchmal über das eine oder das andere Verhalten wundern.
Und es gibt noch einige weiteren Gründe.
Und das größte Problem:
Die Menschen lernen nichts!
Sie sind nicht willens oder fähig aus der Geschichte, den Erlebnissen zu lernen. Sich oder Gehörtes zu hinterfragen und ihre Ansichten, Vorurteile zu überdenken und ggfs. zu ändern.
Die Wurzeln des Antisemitismus lassen sich in der Konkurrenz zwischen frühem Christentum und Judentum finden. Der größte Vorwurf ist der, dass die Juden verantwortlich seien für die Kreuzigung Christi. Mit der Christianisierung Europas verbreiten sich judenfeindliche Vorurteile und Stereotype. Im Laufe des Mittelalters werden sie weiter ergänzt, bis es ab dem 13. Jahrhundert zu Verfolgungen und Austreibungen kommt. Gerade aus dem Nahen und Mittleren Osten kommen sehr viele mit ganz klaren antisemitischen Vorurteilen, und in dieser Gruppe hängt eine noch kleinere Minderheit dem radikalen Islamismus und seinem radikalen Antisemitismus an. Der Ursprung des Radikalen Islamismus liegt in der Gründung der „Muslimbruderschaft“ durch den ägyptischen Lehrer Hassan el-Banna im Jahr 1928. Eine ihrer ersten öffentlichen Aktionen waren antisemitische Ausschreitungen im April und Mai 1928. 1938 verbreitete die Bruderschaft die arabische Übersetzung von „Mein Kampf“. Die Ideologie der Bruderschaft basiert auf der Erkenntnis, dass trotz der Tatsache, dass die entwickelte muslimische Zivilisation des Mittelalters weit über der Europas gestanden hatte, die modernen, auf kapitalistischer Wirtschaft basierenden westlichen Mächte die muslimische Welt erobert, ausgenutzt und in den Augen der muslimischen Intelligenz – und nicht nur der Bruderschaft – unterdrückt und erniedrigt hätten…
Im radikalen islamistischen Verständnis des Jihad werden die Juden als Herrscher der westlichen Welt gesehen, als die Drahtzieher aller Feinde des Islam, die das Geld, die Kultur, die Medien und die Politik kontrollieren. Die Übereinstimmungen mit nationalsozialistischen Vorstellungen sind hier offensichtlich. Der Einfluss des Nazismus auf die Ideologie der Bruderschaft ist nachweisbar. Beide stimmen überein, dass die einzig mögliche „Lösung der Judenfrage“ die totale Vernichtung der Juden ist.
Die Juden haben es nur dadurch geschafft, zwei Jahrtausende der Diaspora, verstreut unter Manschen anderer religiöser und kultureller Prägung ihre Identität zu wahren, dass sie sich abgrenzten. Ihre Tradition des Lernens hob sie in ihrer Bildung von ihrer - damals überwiegend analphabetischen - Umgebung ab, ihr von der Obrigkeit erzwungener weitgehender Ausschluss von anderen Berufen und die daraus folgende Einschränkung auf den Geldhandel machten sie 'anders', zu einer abgeschlossenen und deshalb ihrer nicht-jüdischen Umgebung suspekt.
Diese und ähnliche Entwicklungen beförderten den Antisemitismus, machten sie auch in ihrer wehrlosen Situation zum Ziel von Ausschreitungen aller Arten.
eine Mischung aus allen vier Gründen, kann man unter die Überschrift Vorurteile schreiben...vielleicht einfaches Ziel noch als Extra-Punkt.