Warum glaubt ihr nicht an Gott?
Ich bin als Muslim agnostisch geworden, weil die Religionen alle so widersprüchlich sind und es so viel Leid gibt, was das stärkste Argument gegen Theismus ist. Atheismus ist eigentlich sehr gut erforscht, nur wissen wir noch nicht, was vor dem Urknall war.
7 Stimmen
5 Antworten
Ich denke die Abstimmungsoption trifft es bei den Möglichen am ehesten.
Genauer gesagt…
Warum glaube ich nicht an Gott?… Zunächst mal, an welchen der mehrere tausend denkst du denn bei der Frage überhaupt? Oder generell an irgendeinen?
Grundlegend aber…
1. Wie alle Tiere, wurde auch ich als Atheist geboren, wurde aber auch nie von Eltern und/ oder Umfeld/ Gesellschaft in früher Kindheit missioniert. Ich durfte und konnte auch in dem Punkt meine nicht manipulierte (von klein auf „Es gibt Gott. Das ist die richtige Religion.“) Meinung bilden und mir meine eigene Weltanschauung aufbauen.
2. Ich bin ein auf Rationalität und Logik geprägter (so gut es geht) Realist der schon immer drauf bedacht war und ist wissenschaftlich faktenorientiert vorzugehen und daraus Schlüsse zu ziehen. Und auf dieser Basis, mit ausreichend Geistes- und Naturwissenschaften lässt eben genug erklären, bzgl Glaube in bspw religiösen, esoterischen etc Bereichen.
Weil wir heute wissen, dass wir nicht von Adam und Eva abstammen und so setzt sich das Ganze fort ...
Es ist heute davon auszugehen, dass es sich bei den heiligen Büchern um Erklärungsversuche handelt, wie die Welt beschaffen ist.
Mittlerweile ist das aber widerlegt. Darum greifen diese Bücher nicht mehr. Es ging damals auch nicht um Glauben wie heute. Sondern damals ist man davon ausgegangen, dass das, was da geschrieben steht, auch wissenschaftlich wahr ist. Heute sagt man halt, dass Religion Privatsache ist. Niemand würde z. B. behaupten, dass medizinische Forschung oder Entwicklung oder Versorgung Privatsache ist.
Das dürfte wohl das ultimative Argument gegen "den einen, wahren Glauben" sein: die schiere Anzahl der Religionen und Götter.
Die meisten religiösen Menschen sind mit einer bestimmten Religion aufgewachsen und haben diese zeitlebens nie hinterfragt. Wenn wir das aber mit völlig nüchternem Verstand tun, so stellen wir fest, dass alle Gottesreligionen und ihre Götter absolut austauschbar sind. Sie alle...
- ...können keinerlei Beweise für die Richtigkeit ihrer Behauptungen vorlegen.
- ...berufen sich auf uralte Bücher, Überlieferungen, Wunder und absurde Geschichten.
- ...legen "persönliche Erfahrungen" ihrer Anhänger als Argumente vor: Nahtoderfahrungen, Gottesbegegnungen, erhörte Gebete, angebliche Wunder, uvm.
- ...behaupten, dass jeder Mensch durch logisches Denken zwangsläufig zu genau ihrem Gott finden müsse.
Das ist bei den Christen so, bei den Muslimen, bei Hare Krishna und bei diversen Voodoo-Kulten. Alle diese Religionen sind absolut gleichwertig, weil keine einzige von ihnen in irgendeiner Form "richtiger" wäre als die anderen.
Und genau das ist für mich das stärkste Argument gegen die Behauptung, es gäbe "eine wahre Religion". Keine einzige sticht in irgendeiner Form besonders aus der Masse der Religionen hervor, so dass man als neutraler Beobachter stutzig werden könnte/müsste. Sie sind genau so austauschbar wie die Paar Socken, die wir alle (so hoffe ich zumindest!) täglich wechseln.
Ich glaube einfach nicht, dass es so war, wie es in den abrahamitischen Religionen gepredigt wird
Btw wissen wir nichtmals eindeutig, ob es den Urknall wirklich gab
Anhand von Büchern mit Geschichten und mündlich weitergegebenen Geschichten zu einem imaginären Gott sehe ich keinen Sinn daran ein einen Gott zu glauben.