Wahlalter

21 (wie früher) 35%
18 (also so beibehalten) 32%
16 (wie bei der Europawahl) 17%
14 (wie bei Schutzalter und Strafmündigkeit) 10%
Andere Antwort. Bitte angeben! 5%
35 (Mindestalter um US-Präsident zu werden) 1%
25 0%
30 0%
40 (Mindestalter um Bundespräsident zu werden) 0%

88 Stimmen

14 Antworten

21 (wie früher)

Nach meiner Erfahrung sind selbst ältere Wahlberechtigte mitunter erschreckend uninformiert, aber 16 ist definitiv zu jung, um die Politik des Bundes und international wirklich zu durchschauen - sorry für die Pauschalierung.

Beim geltenden Recht zur Volljährigkeit (mit 18 Jahren) fehlt mir die Betrachtung gem. § 1 Abs. 2 Jugendgerichtsgesetz (JGG). Hier werden "Heranwachsende" definiert, die bis 21 noch nach dem Jugendrecht verurteilt werden können, danach nicht mehr. Daher kommt meine gewählte Einstufung/Antwort.

Ich sehe das aber explizit gem. Deiner Frage zur Bundestagswahl. Kommunalwahlen können und sollen auch mit 16 Jahren erlaubt sein. Hier kann man die Jugend besser und mit weniger Konsequenzen auf das Allgemeinleben an die Politik heranführen. Dazu gehört auch die Verbreitung und Motivation zum parteilosen (!) Engagement in einem JGR ( Bsp.: DV JGR – Interessenvertretung der Jugendgemeinderäte in Baden-Württemberg)

Woher ich das weiß:Hobby – Kommunalpolitik und Themen bis auf Landtagsebene

IanXY  22.05.2025, 12:08
Nach meiner Erfahrung sind selbst ältere Wahlberechtigte mitunter erschreckend uninformiert

Dir scheint ja selbst klar zu sein, dass das eine "Pauschalisierung" und komplett undifferenziert ist. Schau dir mal die Altersgruppen der Leute an, die sich ausschließlich über Telegram informieren und überall im Internet ihre Verschwörungstheorien verbreiten oder die Menschen, die jahrelang Nichtwähler waren, weil sie unser demokratisches System nicht anerkennen und jetzt AfD oder Heimat wählen um das System durch "Protestwahlen" zu torpedieren. Sind die informiert? Sind die verantwortungsvoll? Nein.

die bis 21 noch nach dem Jugendrecht verurteilt werden können

In jeder Diskussion, die ich über dieses Thema führe kommt immer das Strafrecht als Argument und ich verstehe es bis heute nicht. Was hat das Strafrecht mit politischer Partizipation zu tun? Warum "disqualifiziert" dich Anwendung von Jugendstrafrecht davon, deine politische Meinung einbringen dürfen?

Niemand wird in diesem Land für politische Verantwortungslosigkeit zur Rechenschaft gezogen (auch nicht Wahlberechtigte oder sogar Politiker selbst). Du kannst wählen, wen du möchtest und es hat keine rechtlichen Konsequenzen für dich.

oklein  23.05.2025, 19:10
@IanXY

Halten wir uns beide bitte an die Mehrheit (bei aller Pauschalisierung). 😊😉

Ein paar Beispiele aus meinem "Politikleben":

Ich stehe aber zu der Aussage. Wir hatten unlängst Kreistagswahlen. Beim Austragen der Flyer hatte ich mit locker über 100 Menschen allen Alters Kontakt. Kein einziger wusste, was der Kreistag macht. Ich lies alle schätzen, über welche finanziellen Mittel unser Kreistag verfügt. Es kamen Zahlen zwischen 10 und 70 Mio. Tatsächlich ist es ca. 1 Mrd. €. Aber alle hatten eine Meinung, wen sie wählen wollten - kannten aber keinen Kandidaten tatsächlich.

Bei der letzten Kommunalwahl haben wir alle exakt 250 Jungwähler (ab 16 Jahren) angeschrieben und um Info gebeten, was wir denn für sie tun könnten bzw. welche Themen im Ort (ca. 5.000 Seelen) interessant wären. Rückmeldungen konnten über alle gängigen Kanäle erfolgen. Es kam genau eine (1) Rückmeldung, der wissen wollte, was man gegen den Baudreck auf der Straße vor seinem Haus machen kann. Auch ein Verweis auf einen Jugendgemeinderat (kennst Du so etwas - bis aber schon zu alt dafür: Jugendgemeinderat – Wikipedia) brachte nichts.

Nochmals Kommunalwahl: wir hatten eine 17-jährige Schülerin bei uns auf die Liste bekommen und zwar an Platz 3. Alleine die Stimmen aller Jungwähler hätten gereicht, sie in den Gemeinderat zu wählen. Sie kam auf Platz 7 und ist jetzt Nachrückerin - SEHR bedauerlich.

Ich habe in 800m ein Kernkraftwerk. 4 Monate NACH der Abschaltung fanden noch Kundgebungen dagegen statt - dabei viele junge Leute, die das (Abschaltung) noch nicht einmal wussten.

Das mit dem Alter (18 oder 21) hatte ich zuerst mit 18 Jahren ausgewählt. Die 21 habe ich dann bewusst etwas provokant geändert. 😉🤣

Auf der anderen Seite freue ich mich immer riesig, wenn ich junge interessierte und engagierte Menschen kennenlerne (so wie Dich). Ich ermuntere immer, denn Politik ist die Gestaltung des Morgens und Übermorgens - und macht außerdem Spaß.

IanXY  24.05.2025, 14:19
@oklein

Danke für deine ausführliche Antwort und Erfahrung :)

Ich glaube, du spricht da ganz wichtige Punkte an.

Tatsächlich gibt es bei uns sogar einige sehr junge Menschen, die in der Kommunalpolitik tätig sind und sogar welche, die in den Kreistag eingezogen sind. Ich muss fairerweise aber dazusagen, dass ich in einer Großstadt wohne und vorher in einer ländlichen Region gelebt habe, wo das sehr anders war (eigentlich genauso, wie du es geschildert hast).

Ich fürchte aber, dass auch bei Erwachsenen heutzutage oft eine Gleichgültigkeit zu finden ist, wenn es um Kommunalpolitik geht. Einerseits werden die Probleme, die dort gelöst werden, von vielen im Vergleich zur Politik auf Bundesebene als "unwichtig" abgetan, andererseits berichten die Medien sehr einseitig über Politik und die politische Kommunikation auf Kommunalebene läuft oft nicht so gut, wie sie sollte. Ich glaube, dass das nicht nur speziell mit dem Alter zu tun hat.

Ich würde daher nicht unbedingt die Kommunalwahl als Präzedenzfall für die Bundestagswahl nehmen, dürfte man dort auch schon ab 16 wählen. Ich glaube viele junge Menschen sind in der Bundespolitik deutlich informierter und engagierter - das merkt man auch im Hinblick auf die Jugendorganisationen der Parteien.

Das mit dem Alter (18 oder 21) hatte ich zuerst mit 18 Jahren ausgewählt. Die 21 habe ich dann bewusst etwas provokant geändert. 😉🤣

Obwohl ich auch ein Wahlalter von 18 Jahren noch zu hoch finde, finde ich die Erhöhung auf 21 noch schlimmer. Ich z.B. durfte erst mit 20 das erste Mal den Bundestag wählen (und auch nur, weil es vorgezogene Wahlen gab). Man muss bedenken, dass es auch noch die Legislaturperiode von 4 Jahren gibt, die man knapp verpassen kann und im schlimmsten Fall mit einem Wahlalter von 21 erst mitte 20 das erste Mal wählen darf.

Auf der anderen Seite freue ich mich immer riesig, wenn ich junge interessierte und engagierte Menschen kennenlerne (so wie Dich). Ich ermuntere immer, denn Politik ist die Gestaltung des Morgens und Übermorgens - und macht außerdem Spaß.

Geht mir genauso! Trotz meines jungen Alters, freue ich mich immer sehr, wenn noch jüngere Leute als ich vorbeischauen. Wir alle haben eine unterschiedliche Lebensrealität und es braucht auch die Repräsentation von Schüler*innen in der Politik.

Gleichzeitig bin ich natürlich auch allen Älteren dankbar, die seit Jahren oder Jahrzehnten engagiert sind für ihre Stadt/Gemeinde und mit viel Leidenschaft und Expertise dabei sind.

Bernd1Stromberg  22.05.2025, 11:38

Der Logik nach müsstest du auch ein Höchstalter sowie eine Prüfung zur Erlangung des Wahlrechts einführen.

oklein  23.05.2025, 18:57
@Bernd1Stromberg

Welche Logik bzw. aus welchem Satz bildest du einen kausalen Zusammenhang? Der - relevante - Unterschied ist, dass ältere Menschen (nehmen wir mal mich mit 60 Jahren) 44 Jahre Erfahrungsvorsprung haben, sei es im Bereich Politik allgemein, Einschätzung von Quelle, Kompromissfindung, Schnittstellenbetrachtungen sowohl in Beruf als auch im Privatleben. DAS macht eine Kappungsgrenze nach oben nicht sinnvoll. Anders sähe es m.M.n. mit geistig Erkrankten (z.B. schwere Demenz) aus.

14 (wie bei Schutzalter und Strafmündigkeit)

Bin für 14

16 (wie bei der Europawahl)

16 fände ich gut um einfach das Politikinteresse bei jungen Menschen zu steigern. Damit würden Jugendliche auch etwas mehr Gehör verschafft werden

14 (wie bei Schutzalter und Strafmündigkeit)

14 finde ich angemessen. Wer sich für seine Handlungen verantworten muss und sexuell selbstbestimmt ist, sollte auch wählen dürfen.

18 (also so beibehalten)

18 ist meiner Meinung nach am angemessensten

Aber mit 14 wäre wirklich übertrieben früh das wird es vermutlich und hoffentlich nicht geben denn dann werden sehr viel die AFD Wählen außerdem finde ich Jugendliche für so etwas wie die Bundestagswahlen einfach nicht nicht so gut geeignet