Sollte Afghanistan angegriffen und gepucht werden?

Wäre dagegen 85%
Wäre dafür 15%

26 Stimmen

10 Antworten

Wäre dagegen

aber du kannst ja gerne als freiwilliger Entwicklungshelfer dort dein Glück probieren.

Deutschland ist ja eh solch ein Angriffskrieg per Grundgesetz verboten und USA & Sowjetunion haben sich da auch schon die Zähne ziehen lassen.

Wäre dafür

ja genau, einpuchten.

Wäre dagegen

Die Engländer sind im 19. Jahrhundert gescheitert, die Sowjets im 20. Jahrhundert, die ISAF im 21. Jahrhundert.

Jetzt wären mal die Chinesen dran.


LauschixPro  20.07.2025, 08:02

Die hatten eindeutig die falsche Taktik und teils auch ein anderes Ziel als in der Frage hier

LauschixPro  20.07.2025, 09:21
@MrBlackAdder

Die USA haben mit einer rein militärisch gedachten Strategie angefangen: Taliban vertreiben, Regierung installieren, Wahlen abhalten – fertig. Aber so funktioniert nachhaltiger Wandel in einem Land wie Afghanistan nicht. Das Land hat keine stabile Verwaltungstradition, keine bürgerliche Gesellschaft, keine unabhängige Justiz, keine funktionierende Infrastruktur. Da reicht es nicht, alle paar Jahre eine Wahl durchzuführen und ein paar Schulen zu bauen. Das ist wie ein Haus auf Sand bauen.

Die richtige Taktik hätte viel mehr auf langfristige gesellschaftliche Durchdringung setzen müssen. Und zwar mit folgenden Schwerpunkten:

1. Langfristige Präsenz: Nicht 5, nicht 10, sondern mindestens 30 Jahre. Ohne Rückzugsperspektive. Der Westen hätte klar machen müssen: Wir bleiben, bis die Strukturen stehen – nicht, bis es innenpolitisch unbequem wird.

2. Schrittweise Modernisierung, nicht West-Isierung: Keine Demokratie nach westlichem Vorbild von Tag eins an. Stattdessen: Lokale Strukturen langsam reformieren, Bildung massiv aufbauen, Medien fördern, Infrastruktur verbessern – erst Stabilität, dann Demokratie. Das braucht Zeit.

3. Militärische Sicherung, aber kein Besatzungsdenken: Das US-Militär war oft wie ein Besatzungskörper unterwegs – das hat Entfremdung geschaffen. Besser wäre eine Strategie gewesen, bei der afghanische Kräfte früh und effektiv eingebunden und ausgebildet worden wären, aber mit echter Aufsicht.

4. Ehrlicher Kampf gegen Korruption: Die USA haben viel Geld ins Land gepumpt – aber das meiste ist in dunklen Kanälen versickert. Eine echte Reformstrategie hätte bedeutet: klare Regeln, echte Kontrolle, langfristiger Aufbau von Rechtsstaatlichkeit.

Und jetzt kommt der entscheidende Punkt: Das hätte vielleicht sogar funktioniert. Ja, es war langwierig, ja, es war mühsam – aber es gab Fortschritte. In den Städten wurden Frauenrechte gestärkt, Bildung nahm zu, Teile der Bevölkerung fingen an, sich ein anderes Leben vorzustellen. Es war langsam, aber es ging in die richtige Richtung.

Nur: Dann kam Trump. Und er hat den ganzen Einsatz abrupt beendet – mit dem Argument, dass Afghanistan ihn nicht interessiert. Damit war das ganze Projekt politisch tot. Biden hat es dann endgültig begraben. Und das, obwohl man an einem Punkt war, wo die Taktik – wenn man sie konsequent weiterverfolgt hätte – noch hätte funktionieren können.
Aber es war wie gesagt von Anfang an eine nicht gerade kluge Taktik

MrBlackAdder  20.07.2025, 09:24
@LauschixPro

Wir haben 20 Jahre Zeit gehabt, all das versucht, was du geschrieben hast und es hat NULL gebracht.

LauschixPro  20.07.2025, 22:58
@MrBlackAdder

Das stimmt so einfach nicht. Es wurde nicht all das versucht, was ich geschrieben habe – nicht mal annähernd.

Ja, die USA waren 20 Jahre in Afghanistan – aber das meiste davon war militärische Präsenz, nicht gesellschaftlicher Aufbau. Das Hauptaugenmerk lag über Jahre auf Anti-Terror-Missionen und taktischer Kriegsführung gegen die Taliban, nicht auf langfristiger, strategischer Entwicklung des Landes. In den ersten Jahren war das Ziel schlicht: „Al-Qaida vernichten“ – und danach hatte man eigentlich nie einen echten Masterplan, wie man Afghanistan strukturell stabilisiert.

Der Aufbau von Verwaltung, Justiz, Bildung, Zivilgesellschaft – all das wurde höchstens punktuell angegangen. Es gab riesige Korruption, auch weil man keine funktionierenden Kontrollmechanismen eingebaut hat. Das westliche Geld ist in dubiose Kanäle geflossen, aber niemand hat das ernsthaft verhindert. Die USA und ihre Verbündeten haben nicht wirklich in langfristige Institutionen investiert, sondern meistens einfach bestehende Clan-Strukturen weiterbezahlt oder sie für lokale Stabilität genutzt, ohne etwas daran zu verändern.

Und was die „20 Jahre“ angeht: Das klingt lang, ist aber in historischen Maßstäben lächerlich kurz, um ein Land dieser Komplexität komplett zu transformieren – vor allem, wenn man mittendrin immer wieder die Strategie ändert, die Truppen reduziert, Abkommen mit den Taliban schließt und dann auch noch plötzlich rausgeht.

Man darf nicht vergessen: In Deutschland hat der Wiederaufbau auch Jahrzehnte gedauert – mit massiver internationaler Unterstützung, aber auch mit einer Bevölkerung, die viel eher bereit war, ein modernes System zu akzeptieren. Afghanistan ist gesellschaftlich, kulturell und infrastrukturell in einer ganz anderen Lage.

Kurz gesagt: Die 20 Jahre wurden nicht konsequent und durchdacht genutzt. Es war ein politisches Herumeiern, kein ernsthafter Transformationsprozess. Deshalb hat es nicht funktioniert – nicht, weil der Ansatz an sich falsch war, sondern weil er halbherzig, korruptionsanfällig und viel zu früh aufgegeben wurde

MrBlackAdder  21.07.2025, 07:08
@LauschixPro

Du kannst niemanden helfen, der sich nicht helfen lassen will. Wer das nicht ertragen hat, hat das Land längst verlassen. Allein der Iran beherbergt schätzungsweise vier Millionen afghanische Migranten und Flüchtlinge.

MrBlackAdder  21.07.2025, 07:17
@LauschixPro
Man darf nicht vergessen: In Deutschland hat der Wiederaufbau auch Jahrzehnte gedauert – mit massiver internationaler Unterstützung,

Es gab einen ERP-Kredit der USA 1948. Ansonsten sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass die intakte Industriekapazität 1945 höher war als 1938.

LauschixPro  21.07.2025, 22:01
@MrBlackAdder

Tut mir leid aber das ist mir Herzlich egal ob die sich nicht helfen lassen wollen. Im Sinne der Menschheit toleriere ich nicht die Sachen die dort passieren, zudem will ich die Flüchtlinge auch nicht haben. Muss nicht an ihn liegen sondern kann auch an rechter Propaganda liegen, doch Fakt ist es ist ein Problem wenn sie da sind. Und sehr viele AfD Wähler beziehen sich oft auf genau diese Flüchtlinge

Wäre dagegen

Demokratie kann nicht aufgezwungen werden. Sie muss von den Menschen selbst gewollt und umgesetzt werden. Der Rest ergibt sich erst daraus.


LauschixPro  20.07.2025, 08:02

Deshalb müssen wir ihn das aufzwingen und auf lange Sicht zeigen.

Aber so wie die USA damals geht das nicht, zu kurz = zu ineffektiv

Wäre dafür

Man sollte ähnlich vorgehen wie mit Deutschland & Japan im zweiten Weltkrieg. Also das Land nach der Eroberung in Besatzungszonen zu unterteilen & eine kollektive Umerziehung durchzuführen.