Sind Schreibtischtäter akut gefährdet?

Anders... 69%
Ähnlich... 31%

13 Stimmen

9 Antworten

Anders...

Wurden Mathematiker nicht schon damals obsolet, als Taschenrechner erfunden wurden?

Achso!?


CarinaTheBoss 
Beitragsersteller
 14.12.2024, 13:31

Was bringt dir der Taschenrechner wenn du deine Rechenaufgaben nicht schnell erledigen kannst? Es geht um Produktivität. Das kannst du nur durch Programme. Es ist ein Mythos zu glauben, dass der Mathematiker nur rechnet. Außerdem seit Erfindung des TR großen wirtschaftlich Wachstum und danach mehr Nachfrage nach diesen Jobs.

RobertLiebling  14.12.2024, 14:09
@CarinaTheBoss

Programme gibt’s doch auch!?

In allen von dir genannten Bereichen kann die KI unterstützen. Selbstständig irgendwelche größeren Aufgaben durchführen kann sie zum aktuellen Zeitpunkt (und auf absehbare Zeit) noch nicht.

Das meinte ich auch mit dem Taschenrechnervergleich: man muss nicht nur in der Lage sein, Berechnungen durchzuführen. Man muss selbstverständlich auch wissen, wann welche Berechnung zielführend ist.

Anders...

Ich sehe es etwas differenzierter .

Es gibt eine Vielzahl von Job, die auf Routinetätigkeit aufbauen . Die kann und wird höchstwahrscheinlich irgendwann durch KI ersetzt werden können. Beispiele sind u.a. Archivierungstätigkeiten, Buchungsaufgaben oder das "einfache" Erstellen von Musterschreiben, Korrespondenz etc.

Im Klassischen Sinne betrifft das u.a. Berufsfelder wie Archivar, Buchhalter, Sekretärin, Mediengestallter, Redakteure bei den Medien usw. Diese Berufe werden über kurz und lang deutlich weniger werden.

Alles was jedoch mit persönlichen "Kundenkontakt" und "Verantwortung" zu tun hat, wird nur schwer durch KI ersetzt werden können.

Beim Ingenieur sehe ich es zum Beispiel nicht so. Ein Bauingenieur muss persönliche Gespräche mit dem Bauamt führen, Kunden beraten, Statikberechnungen erstellen usw. . Den wird es meiner Meinung nach noch "ewig" geben. KI-wird ihm ggf. etwas nervige Arbeit abnehmen können, wie u.a. Statik Berechnung , aber ersetzten wird sie den Beruf nicht.

In dem Zusammenhang sehe ich KI daher eher als "Unterstützung" , die Berufe dahingehend vereinfachen wird, das "nervige" Arbeit entfallen kann, was wiederum mehr Zeit für "Planung" und "Verantwortung" lässt.

Anders...

Das ist in etwa das selbe, als (ganz) damals die Maschinen in die Industrie Einzug gehalten haben, oder als Roboter in diese Maschinen integriert wurden. Jedes mal hieß es, die Maschinen würden die Arbeitsplätze zerstören.

Fakt ist aber, dass dies absolut nicht der Fall ist und auch wenn neue Technologien durchaus dazu führen können, dass einzelne Berufsfelder aussterben, so bedeutet dies aber i.d.R. auch, dass neue Berufsfelder entstehen.

Und da sowieso ständig von "Fachkräftemangel" gesprochen wird würde sowas ja mehr Probleme beheben als verursachen.

Neue Technologien haben schon immer gewisse Ängste und Panik geschürt, insbesondere wenn es darum geht das irgendjemandes Job gefährdet sein könnte. Der technologische Fortschritt und der Mensch gehen aber beide Hand in Hand in die Zukunft und auch wenn einiges, was wir heute kennen, aussterben wird, so wird vieles, wovon wir jetzt noch keine Ahnung haben, entstehen und neue Wege bereithalten.

Ich sehe dem ganzen eher gelassen und positiv entgegen. Wenn man Ängste und Sorgen deshalb haben möchte, dann nur, weil man jede wunderbare Technologie auch dafür nutzen kann, um zu töten - Thema Krieg und Kriegsführung, also militärische Nutzung.


CarinaTheBoss 
Beitragsersteller
 14.12.2024, 13:41

Das was kommen wird ist definitiv mit der industriellen Revolution zu vergleichen.

olfinger  14.12.2024, 13:52
@CarinaTheBoss

Um eine industrielle Revolution starten zu können sind heutige KI-Systeme nicht leistungsstark genug, auch wenn diese im Moment sehr "intelligent" wirken.

Diese Revolution, von der du sprichst, wird kommen, sobald Quantencomputer mehr und mehr in den Alltag rücken denn die Rechenleistung dieser Computer lassen selbst den stärksten Supercomputer der Welt wie ein Taschenrechner aussehen.

Quantencomputer werden alles, was wir heute als digitale Welt kennen umkrempeln, darunter ganz besonders die Finanzsysteme und daran ist die gesamte Wirtschaft und Industrie gekoppelt.

Heute Computersysteme sind nicht in der Lage richtige KI-Systeme zu bedienen, dass, was wir heute kennen, sind lediglich "Assistenten". Mit dem Einzug von Quantencomputer und der dann zur Verfügung stehenden Rechenleistung wird die Menschheit in der Lage sein KI-Systeme zu entwickeln, die tatsächlich eine Intelligenz darstellen.

Es ist jetzt aber einfach absolut nicht absehbar welche tatsächlichen Veränderungen das mit sich bringen wird, ich sehe dem aber dennoch sehr positiv entgegen da die Quantencomputer viele neue Wege eröffnen, vielleicht sogar in der Lage sind die uns bekannte Mathematik komplett neu zu gestalten.

Quantencomputer können viele Probleme lösen, aber sicherlich auch viele neue hervorrufen. Die Zukunft bleibt spannend.

flauski  14.12.2024, 14:04
@CarinaTheBoss

Das ist eine Evolution, die Definition von Revolution wird nicht erfüllt, denn der Prozess ist nicht abrupt, sondern er ist schleichend. Und so so ist es halt mit neuen Technologien, sie ersetzen alte.

Anders...

Das kommt ganz auf die Art der Tätigkeit an. Im Journalismusbereich könnten Jobs wegfallen.

Überall, wo Kreativität gefragt ist und individuelle Entscheidungen gefordert werden, kann KI nur unterstützen, aber nicht ersetzen.


CarinaTheBoss 
Beitragsersteller
 14.12.2024, 13:39

Genau das ist doch der Punkt, wie viele kreativen Entscheidungen beinhalten diese Jobs so? Wenn es nur wenige sind, hast du halt einen der die trifft und die KI x Sachen auf einmal machen lässt. Die steigende Produktivität des einzelnen führt zu Stellenabbau wenn die Nachfrage gleich bleibt. Und glaubst du ernsthaft, in den nächsten Jahren wird Deutschland eben bei jener Nachfrage Sprünge hinlegen? Wir sind am Boden.

Nofear20  14.12.2024, 13:44
@CarinaTheBoss

Natürlich wird KI zur Produktivitätssteigerung eingesetzt. Und die ist auch notwendig, wenn man sich die demografische Entwicklung anschaut. Man sollte sich aber auch keine Wunder erwarten. KI sind lediglich Programme, die auf Mustererkennung trainiert werden.

Für Verkaufsgespräche oder Verhandlungen mit Geschäftspartnern braucht es immer noch Menschen. Und ein Auto wird nicht mit KI repariert, sondern immer noch manuell. Also sollte man keine Panik verbreiten.

Anders...
All das zeigt, dass KI Systeme die Einzelperson produktiver macht, bei gleichbleibender Nachfrage führt das zu Stellenabbau.

Aus Softwareentwickler-Sicht:

Die Nachfrage ist nicht gleichbleibend ;)
Die Nachfrage ist seit Jahren deutlich höher, als das Angebot auf dem Arbeitsmarkt.
Und von denen, die es gibt, sind viele nicht gut genug, für das, was die Firmen brauchen.

Ja, KI macht mich produktiver, aber es nimmt mir meine Arbeit nicht ab.
Ich muss weniger langweilige oder nervtötende Aufgaben selber machen und ich kann KI nutzen, um mir Denkanstöße zu geben (und weiteres), aber ich muss immer noch aus eigener Erfahrung beurteilen können, ob die Antwort auch gut ist und was man daran noch anpassen muss.
Dazu kommen dann noch zwischenmenschliche Aufgaben dazu, wie z.B. die Arbeit mit Kunden. Oder die Suche nach sehr weit übergreifenden Fehlern, auch da ist KI eher schlecht, weil es dafür eine enorme Menge an Daten bräuchte.

Das Problem betrifft also hauptsächlich diejenigen, die sich auf eher wenig ausgebauten Fähigkeiten ausruhen und hoffen, damit langfristig durchzukommen. Die werden über kurz oder lang ihre Jobs verlieren. Außer sie gehen mit der Zeit, bauen ihr Wissen und ihre Erfahrungen aus und können dann eben damit punkten, auf einem Gebiet, auf dem KI bisher eher schlecht ist.

Ähnlich kann man das auch auf andere Berufe beziehen.
Das, was KI ersetzen kann, war auch bisher ein Problem für die Firmen, sie hatten bisher nur keine Möglichkeit, sie abzubauen bzw. sie haben es die letzten Jahren permanent versucht oder auch getan. Neu ist nur, dass KI jetzt massentauglich geworden ist und deshalb direkt alle an SkyNet denken und Panik schieben.