Sind psychische Krankheiten ansteckend? Beispielsw. wenn jemand krank ist, kann sein gesundes Umfeld auch psychisch krank werden durch seine Worte und Taten?

Nein 76%
Ja 24%

17 Stimmen

6 Antworten

Nein

Also "ansteckend" im Sinne von dem wie es normalerweise verstanden wird bei bakteriellen oder viralen Infektionen ist das jetzt nicht. Deswegen die Antwort "nein".

Aber der Betroffene kann durch seine Erkrankung sein Umfeld belasten, wodurch Andere dann entsprechend ein höheres Risiko haben, auch psychisch zu erkranken, da es ja in dem Sinne ein zusätzlicher Belastungsfaktor ist zu den sowieso schon bestehenden Belastungsfaktoren.

Das ist quasi genauso "ansteckend", wie wenn du ins Fitnessstudio gehst und Hornhaut an den Fingern vom Gewichte stemmen kriegst. Ein Kumpel von dir, will dann auch ins Fitnessstudio gehen weil du ja auch gehst und hat 2 Wochen später genauso wie du auch Hornhaut an den Fingern. Dann hat er sich in dem Sinne ja auch bei dir "angesteckt" und ihr habt beide die Fingerhornhautkrankheit.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Traumazentrierte Fachberatung nach DeGPT, Akutpsychiatrie

Empath288  02.08.2025, 14:40

Sehr gut erklärt ,man kann Co abhängig werden bei einer Begegnung

fentanylgirl 
Beitragsersteller
 02.08.2025, 12:24

Danke, das ist wirklich eine sehr gute Antwort die du da geschrieben hast und das Beispiel ist auch sehr gut gewählt und verständlich. :D Man merkt dass du ein Profi bist.

Ja, das ist auf gewisse Weise möglich und passiert oft, und zwar vor allem in Partnerschaften. Man nennt das Co-Abhängigkeit (auch wenn es gar nicht um eine Abhängigkeit geht, es ist einfach der Begriff). Wenn der eine Partner depressiv ist, passiert es leicht, dass der andere im Laufe der Jahre ebenfalls depressiv wird. Oder dass jemand Alkoholiker ist und der Partner irgendwann mitsäuft, weil er die Belastung sonst nicht mehr erträgt.

Sogar gravierende psychische Erkrankungen können „ansteckend“ sein. Es gibt Leute, die einen Verfolgungswahn (Psychose) haben und z.B. glauben, der Nachbar wolle ihnen schaden oder sie mit irgendeinem Gerät „verstrahlen“. Nicht selten glaubt die Ehefrau oder der Ehemann früher oder später dann auch, dass da wirklich was dran ist. Das Sprichwort „Steter Tropfen hölt den Stein“ scheint also manchmal zuzutreffen.

Das muss natürlich nicht so sein, es kann aber passieren. Auch Angehörige von psychisch Kranken sollten sich daher Hilfe suchen, damit sie nicht so allein sind mit dem Problem und schließlich aus lauter Überlastung auch in eine Depression rutschen. Denn auch wenn sie sich nicht „anstecken“, ist die Belastung im Alltag oft sehr groß. Es gibt Anlaufstellen und Selbsthilfegruppen für Angehörige von psychisch Kranken, so etwas ist wirklich hilfreich.

LG

Nein

Ansteckend in dem Sinne nicht, also nicht so, dass man automatisch auch krank werden muss, wenn man nur lange genug bei der Person ist. Außerdem muss es ja auch nicht dieselbe Erkrankung sein, die man entwickelt.

Aber ja, die Belastung kann einen auch krank machen.

Ja

Angenommen, du befindest dich DAUERHAFT in einem Umfeld voller psychisch-gestörter Leute, die durch Worte und vor allem StrafTATEN bspw Messerstechereien bei dir eine PTBS Posttraumatische Belastungs Störung auslösen.

Nehmen wir an, du befindest dich dauerhaft in einem Umfeld, wo alle ständig Spaß haben, glücklich sind und froh sind, wenn du dabei bist, kann das genauso ansteckend sein. Lachen ist ansteckend, Müdigkeit auch.

Ja

Eigentlich nicht, also nicht wie bei Krankheiten, die durch Viren und Bakterien verursacht werden.

Aber wenn man jemandem im Umfeld hat, der sich beispielsweise selbst verletzt, dann kann das bei bereits vorhandener psychischer Labilität dazu führen, dass man das Verhalten selbst übernimmt. Essstörungen sind ebenfalls so eine Sache, oder Panikattacken.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Berufs- und Lebenserfahrung, gesunder Menschenverstand