Frage an Katholiken: War der Ablasshandel aus eurer Sicht in Ordnung?
Oder gebt ihr zu das dass ein Fehler der Katholischen Kirche war?
Und findet ihr gut das Martin Luther den Ablasshandel abgeschaffen hat?
29 Stimmen
14 Antworten
"in Ordnung" - das ist so eine Sache. Aus der damaligen Sicht: es war ein Weg, um - zusätzlich zu Steuern - noch mehr Geld anzusammeln. Allerdings war das in einer ganz anderen Zeit als heute. Die Kirche war damals eine mächtige Organisation, die weltlichen Einfluss hatte. Für mich widerspricht sich das.
Im Namen der Kirche (hat NICHTS mit Glauben zu tun) sind damals - na ja - Sachen geschehen, die dem Sinn des Glaubens entgegenstehen.
Luther hat das sehr gut erkannt und darauf wirkungsvoll reagiert. Das wiederum finde ich gut.
Oder gebt ihr zu das dass ein Fehler
Nun, dieser wurde schon von der kath Kirche zeitnah verurteilt, der "Haupttäter " exkommuniziert.
Ich bin zwar keine Katholikin, aber antworte trotzdem.
Die Idee des Ablasshandels war gut. Man wollte den Menschen die Angst vorm Fegefeuer nehmen, indem man ihnen aufzeigte, dass sie etwas tun können. Das waren am Anfang sinnvolle Dinge wie Almosen, Gebete und Andachten.
Erst später wurde der Ablasshandel pervertiert und aus dem seelsorgerlichen Gedanken ein wirtschaftlicher gemacht. Nicht mehr das Seelenheil stand im Mittelpunkt, sondern die Finanzierung diverser Projekte wie die Dispense Albrechts oder die neue Peterskirche.
Der Ablasshandel war letztendlich der Versuch, aus der Angst der Menschen Kasse zu machen. Dar man gleichzeitig die Angst der Menschen vor Hölle und Fegefeuer geschürt hat, hat man sich gleich gänzlich moralisch entkernt.
Ein Paradebeispiel dafür, dass Kirche nicht dem Seelenheil der Menschen dient, sondern nur sich selbst.
Ändert ja nichts daran das die Kirche, der christliche Glauben, und jede religiöse Organisation letztenendes "sich selbst gedient" hat.
Natürlich gab und gibt es auch immer gläübige Menschen, selbst in der kirchlichen Hierarchie(wenn auch dort eher seltener) die tatsächlich im Sinne ihrer Religion und dem was sie darunter verstanden haben das beste für die Menschen wollten.
Im Querschnitt dürften die aber in der großen Minderheit gewesen sein.
Solltest Du daran irgendwelche Zweifel haben wäre z.B. Karlheinz Deschners 10-Bändiges Werk "Kriminalgeschichte des Christentums" ein erster Überblick.
Er gehört zu einer der größten Irritierungen und Täuschungen der Kirche.
Wir befinden uns nicht mehr im Mittelalter. Ich bin kein katholischer Christ. Kenne aber einige katholische Kirchgemeinden und Geistliche. Bei diesen stimmt deine Unterstellung eindeutig nicht.
Ganz oben (Bistum), da ist es leider zum Teil so. Da entspricht nicht dem Willen von Jesus.