Katholizismus und Homosexualität?

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Hi, hier ein paar Dinge, die ich gerne mit auf den Weg geben möchte, damit du dich in deiner Situation besser zurechtfinden kannst.

Einstellung der katholischen Kirche

Wenn man sich die ursprünglichen Lehren der katholischen Kirche betrachtet, dann lässt sich einerseits mehr oder weniger Homophobie erkennen und andererseits, dass dort zwischen "homosexuellen Neigungen" und "homosexuellen Handlungen" unterschieden wird.

  1. Homosexuelle Neigungen an sich werden nicht als Sünde betrachtet, sondern eher als etwas "Ungeordnetes", weil es das "Gleichgewicht" auseinanderbringen würde und nicht wie vorgesehen die Prinzipien der Fortpflanzung zwischen Mann und Frau beachten würde.
  2. Homosexuelle Handlungen (Geschlechtsverkehr, Liebe, etc.) werden hingegen als "sündhaft" bezeichnet und würden gegen die "natürliche Moral" und die "göttliche Ordnung" verstoßen.

➔ Auf gut Deutsch gesagt lehnen Christen, die die kirchliche Lehre wirklich streng auslegen, Homosexualität eigentlich ab und betrachten das nicht als etwas, dass akzeptabel ist. Denn welche homosexuelle Person gibt sich schon damit zufrieden, dass ihre Neigung akzeptiert wird, aber dass ihr verboten wird, diese auszuleben? Von daher halte ich die Einstellung konservativer Christen für intolerant.

➔ Es gibt auch liberale Christen und liberale Stimmen innerhalb der Kirche, die tolerant sind und die Lehren nicht streng auslegen. Diese haben sicherlich auch kein Problem mit Homosexualität.

Die Situation mit deinen Eltern

Wenn es wirklich stimmt, dass deine Eltern streng katholisch bzw. fromm (sehr gläubig) sind sowie die Lehren der Kirche streng auslegen, könnte das durchaus Probleme geben.
Ich kann leider keine Ferndiagnose stellen und auch nicht sehen, wie die Situation ist.

➔ Aber was ich sagen kann ist, dass deine Eltern kein Problem mit deiner Homosexualität haben würden bzw. sollten, wenn sie dich wirklich lieben. Wenn deine Eltern das Beste für dich wollen - wenn sie wollen, dass du glücklich wirst - und das du einfach du sein kannst - dann werden sie dich so akzeptieren, wie du bist. Jetzt solltest du dir diese Frage stellen: "Würden meine Eltern verstehen, dass mein Glück, meine Identität und die Art wie ich bin wichtiger sind als die Werte der Kirche?".

➔ Du solltest auf jeden Fall vorsichtig sein, bevor es irgendwelche negativen Konsequenzen hat, wenn du dich vor ihnen als homosexuell outen würdest.

Mein Tipp: sprich mit ihnen mal (nicht ganz so offensichtlich am besten) über Homosexualität. Wenn ihr über Politik redet oder das Thema gerade naheliegend ist, frage sie einfach mal so ungefähr, was sie davon halten oder wie sie dazu stehen. Oder frage sie, was die Kirche dazu sagt. Wenn dabei rauskommt, dass sie Homosexualität wirklich gar nicht akzeptieren, dann würde ich mir je nach Alter und je nachdem, ob du bei ihnen wohnst und von ihnen abhängig bist, definitiv noch Zeit lassen mit dem Outing. Leider Gottes gibt es kein Zurück mehr, wenn man einmal gesagt hat "Ich bin schwul".

➔ Wenn du merkst, dass sie (wirklich / ziemlich / eher) tolerant sind, dann würde ich bei deinem Outing keine wirklichen Bedenken anmelden. Aber bitte: überleg es dir wirklich gut, manche Leute in der katholischen Kirche sind wirklich noch in anderen Zeiten hängengeblieben. Politisch bin ich selbst eher konservativ, aber wenn es Überhand nimmt ist das sehr schädlich.

Meine Situation
  • Ich bin selbst ein römisch-katholischer Christ auf dem Papier und auch eigentlich gläubig, aber alles andere als streng oder fromm. Stattdessen betrachte ich das Ganze eher liberal und progressiv und denke, dass die Kirche sich in so vielen Dingen eigentlich ändern sollte (bspw. Umgang mit Homosexualität, Frauen, Kindesmissbrauch, Fanatismus, usw.).
  • Ich bin selbst recht jung und schwul und erkenne an, dass es in der Kirche durchaus einiges aufzuarbeiten gibt. Einige dieser erzkonservativen Strukturen müssen dringend aufgebrochen werden - stattdessen sollte die Kirche toleranter und vor allem wieder zeitgemäß sein.
  • Meine Eltern sind zwar auf dem Papier christlich, aber haben mit dem Glauben an sich nichts am Hut. Sie sind also nicht gläubig oder sonst was in irgendeiner Form. Ich denke, dass würde ein Outing in meinem Fall leichter machen als bspw. in deinem, aber wenn deine Eltern dich lieben, dann wird das schon klappen.
  • Ich kann deine Situation gut nachvollziehen und verstehe die Zwickmühle, in der du dich befindest. Du möchtest dich gerne outen, um einfach DU zu sein und deine Sexualität ausleben zu können. Das würde dich sicherlich glücklich machen und wäre ein wichtiger Schritt in der Selbstfindung. Andererseits denke ich, dass du die Beziehung mit deinen Eltern nicht gefährden willst, weil sie ja ziemlich streng katholisch sind und weil du Angst hast, dass sie dich nicht akzeptieren, wie du bist.

➔ Wenn du Hilfe, Ratschläge oder sonst was brauchst, oder einfach nur reden willst, kannst du mich einfach gerne anschreiben. Ich verstehe, dass du da in keiner einfachen Situation bist und das es vielleicht auch hilfreich wäre, Unterstützung in so einer Lage zu haben.


Inkognito-Nutzer   14.11.2024, 07:50

wow danke!!!

➡️Es ist kein Geheimniss dass das Evangelium die Homosexualität nicht gutheisst.

Lies dazu bitte Römer 1,18 -30 :

https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/roem1.html

Daher kann diese auch nicht von der Kirche Gutgeheissen werden.

  • Die Neigung zur Homosexualität ist allerdings laut katholischer Kirche noch keine Sünde ,sondern erstmal eine Versuchung ,der es zu widerstehen gilt .
  • Erst die Praktisch Ausgelebte Homosexualität ist eine Schwere Sünde .

https://www.vatican.va/archive/DEU0035/__P8B.HTM

Lg ⚘

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Katechistin Theologische H.Schule

docdespair  26.04.2025, 12:10

Na ja. Da steht was über Männer, die ihren natürlichen Verkehr mit Frauen haben und diesen verlassen... das sollen Schwule sein? Und was von unnatürlichem Verkehr steht auch was drin, Homosexualität ist damit nicht gemeint. Und eine schwere Sünde ist es nach der Bibel auch, wenn Frauen nach einem Krieg oder einer Vergewaltigung überleben, siehe Mose. Aber klar, deine Meinung und die des Vatikans gibt es und kann man so interpretieren, aber es ist halt im Christentum mehr als umstritten.

"An keiner Stelle verurteilt die Bibel Homosexualität!" - katholisch.de

Fürchten solltest du dich keineswegs vor Christen. Auch wenn Homosexualität als sündhaft beschrieben wird gilt:

Wir sind alle Sünder. Es sollte sich kein Christ über irgendeinen anderen Menschen erheben, sondern eine dienende Haltung annehmen. So solltest auch du herzlich Willkommen sein, die Kirche zu besuchen und an einer Messe teilzunehmen.

lg 🙏🏼

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 1.Joh.4:16 Gott ist Liebe.

!Triggerwarnung! Vertrete Meinung der Kirche!

Die Kirche sieht die Homosexualität als ein Ungleichgewicht im Menschen. Homosexuell sein als solches ist keine Sünde, es gibt auch genug Heilige der Kirche die Homosexuell waren, jedoch ihre Ungleichgewicht durch viel Gebet, Demut und Fasten überwunden haben, was auch tatsächlich ein Beweis dafür ist, dass es bloß ein Ungleichgewicht ist.

Die Auslegung jedoch dieser Homosexualität ist eine große schlimme Sünde, die in die Hölle führt. Wichtig. Nicht Homosexuell sein führt in die Hölle, sondern die Auslebung. Aber, auch wichtig dazu zu erwähnen, der Sex zwischen Frau und Mann vor der Ehe führt ebenfalls in die Hölle.

Falls du Glauben zu Gott hast, gib ihn bitte nicht auf. Ich bin orthodox und deshalb ist die folgende Person kein katholische Heiliger. Aber Seraphime Rose wird in der orthodoxen Kirche als Heiliger angesehen. Er war sein Lebenslang Homosexuell und hat selbst über diese Thema viel geschrieben. Er wurde Mönch und durch seine Askese wurde er von dieser Last entlastet. Er schreibt über diese Erfahrung und wie jeder Mensch das selbe Ziel erreichen kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin ein orthodoxer Christ

docdespair  26.04.2025, 12:14

Du nimmst den Mund ganz schön voll, wenn du hier den Eindruck erweckst, für die Kirche insgesamt zu sprechen. Tatsächlich gibt es eine Vielzahl von Kirchen, Gemeinschaften und Theologen, die Homosexualität längst differenzierter und würdevoller bewerten als du es hier darstellst. Deine Position wirkt rückwärtsgewandt und überheblich, als stünde dir allein zu, das endgültige Urteil im Namen des Glaubens zu sprechen.

Es zeugt von einem tiefen Missverständnis menschlicher Natur, Homosexualität pauschal als "Ungleichgewicht" zu deklarieren, das man durch Askese, Fasten und Demut überwinden müsse. Homosexualität ist keine Störung, sondern eine natürliche Veranlagung, die von Geburt an zum Menschen gehört. Der Versuch, sie mit krampfhaften Mitteln "loszuwerden", ist nicht nur wissenschaftlich fragwürdig, sondern auch ein erschreckendes Zeugnis für eine Ideologie, die eher auf Angst und Kontrolle als auf Nächstenliebe und Verständnis gründet.

Wenn du die Bibel als letzte Autorität anführst, solltest du nicht verschweigen, dass nach den mosaischen Gesetzen auch Frauen, die einen Krieg oder eine Vergewaltigung überlebten, als "unrein" oder "sündig" galten. Willst du wirklich ernsthaft eine Theologie vertreten, die Opfer zu Tätern erklärt? Wer aus der Bibel blind einzelne Stellen herausgreift, um seine persönliche Abneigung gegen bestimmte Menschen mit anderen Merkmalen als den eigenen zu legitimieren, missbraucht die Heilige Schrift für seine eigenen Zwecke.

Glaube bedeutet nicht, Menschen in Kategorien von "Last" oder "Ungleichgewicht" einzuordnen. Glaube sollte heilen, nicht erniedrigen. Vielleicht solltest du darüber nachdenken, ob dein Verständnis von Gott wirklich dem Wesen des Evangeliums entspricht – oder ob du lediglich eigene Vorurteile unter einem frommen Deckmantel präsentierst.

Ignatius1  11.11.2024, 14:37
Aber Seraphime Rose wird in der orthodoxen Kirche als Heiliger angesehen
  • Aber ich nehme doch wohl stark an ,dass diese "Heilige" das wohl nicht praktisch ausgelebt hat .

Welche Orthodoxe Kirche ist das denn?

PrivateUserx  11.11.2024, 16:52
@Ignatius1

Bin mir nicht sicher, ob er es vor seiner Taufe auslebte. Ist aber wahrscheinlich. Soweit ich weiß, entdeckte er die Orthodoxie während seines Studiums. Aber ich weiß es nicht. Er war Priestermönch in der Russisch-orthodoxen Kirche des Auslands kurz ROKA.

Ignatius1  11.11.2024, 17:26
@PrivateUserx

Wenn er das vor seiner Bekehrung tat,und vor seiner Berufung,dann werdeich nicht ihm vorhalten was Gott ihm in der Beichte vergeben hat .

PrivateUserx  11.11.2024, 19:03
@Ignatius1

Auf jeden Fall! Gegen ihn kann man nichts sagen, er hatte soviel Buße, dass Gott ihm am Ende diese Kreuz sogar wegnahm...

Ignatius1  10.11.2024, 19:53

In der orthodoxen Kirche ist die Homosexualität auch eine schwere Sünde .

PrivateUserx  11.11.2024, 12:37
@Ignatius1

Ja richtig. Ich meinte nur, dass ich orthodox bin, weil seine Familie katholisch ist und der Heilige nur von den orthodoxen verehrt wird.

docdespair  26.04.2025, 12:15
@Ignatius1

Da gibt es auch unterschiedliche Meinungen. Und Homosexualität ist ein Persönlichkeitsmerkmal. Und seltsam, wenn man als Person eine Sünde ist, warum hat dieser Gott dann offensichtlich vorgesehen, dass 10 % homo- oder bisexuell geboren werden in der ganzen Natur und dort Funktionen erfüllen?

PrivateUserx  27.04.2025, 14:10
@docdespair

! Triggerwarnung!

Homosexualität ist für uns Christen ein Ungleichgewicht der Natur, der nicht natürlich ist. Genau weil ihn so wenige Menschen haben, merkt man, dass es nicht natürlich sein kann. Immerhin funktioniert keine Fortpflanzung auf diese Art und Weise.

Wir Christen sehen natürlich zu Recht, dass wir nicht von den Affen abstammen, aber selbst wenn uns mal bei Tierwelt umsieht merkt man, dass Tiere gleiches Geschlechtes, z.B. bei den Affen, Sex nur Rein zur Lustbefriedigung ausüben.

Es kann rein Logisch nicht von der Natur bestimmt worden sein, dass Menschen Homosexuell werden, wie sollst soll eine Fortpflanzung funktioniere. Aber nicht nur das. Ein Kind braucht, biologisch und psychologisch schon längst wissenschaftlich bewiesen unbedingt einen Vater und eine Mutter. Fehlt eines der beiden in der Erziehung, sind negativen Konsequenzen die Folge. Das ist kein Unsinn was die Kirche von sich gibt, sondern die Wissenschaft würde das gleiche sagen...naja, würde.

docdespair  27.04.2025, 15:47
@PrivateUserx

Das wird ja immer absurder und du verbreitest mehrfach auch glatte Unwahrheiten. Dein Text ist voller Widersprüche und zeigt wenig Verständnis für Natur und Wissenschaft.

Nur weil Homosexualität seltener ist, wird sie nicht „unnatürlich“. Auch Albinismus oder Linkshändigkeit sind selten, aber trotzdem natürliche Varianten des Lebens.

Dein Argument, Sexualität diene ausschließlich der Fortpflanzung, ist längst widerlegt. In der Tierwelt – bei Bonobos, Delfinen oder Löwen – ist homosexuelles Verhalten normal und dient oft dem sozialen Zusammenhalt. Deine Behauptung, Tiere täten das „nur zur Lust“, ist schlicht falsch oder extrem verkürzt. Zudem verwechselst du sexuelle Orientierungen mit Geschlechtsverkehr. Und wenn man deiner Logik folgt, ist eher deine Homophobie gegen die Natur. Denn damit gehörst du zu einer kleinen Minderheit, die etwas gegen etwas ganz Normales in der Natur hat.

Außerdem verwechselst du Homosexualität noch mit Unfruchtbarkeit. Und Fortpflanzung funktioniert ja übrigens auch, wenn ein Teil der Lebewesen in der Natur in erster Linie andere Funktionen hat.

Auch deine Meinung, ein Kind brauche zwingend Vater und Mutter, hält keiner wissenschaftlichen Überprüfung stand. Etwa 1000 Studien zeigen klar: Entscheidend ist, ob Kinder Liebe, Fürsorge und Stabilität erfahren – nicht, welches Geschlecht die Eltern haben.

Besonders widersprüchlich wird es, wenn du auf Wissenschaft verweist, aber gleichzeitig die Evolution leugnest. Wer ernsthaft Wissenschaft für seine Argumente beanspruchen will, sollte sie nicht nach Belieben ignorieren.

Kurz gesagt: Deine Position basiert auf religiösen Dogmen, nicht auf Fakten oder Logik. Wer so argumentiert, verteidigt kein Naturgesetz, sondern bloß seine eigene Homophobie, die gegen die Natur ist.

PrivateUserx  27.04.2025, 16:34
@docdespair

Eine Analogie des menschlichen Verhaltens mit tierischen zu machen ist interessant.

bei Bonobos, Delfinen oder Löwen – ist homosexuelles Verhalten normal und dient oft dem sozialen Zusammenhalt.

Es ist festgestellt worden, dass Tiere wie z.B. Delfine regelmäßig weibliche Delfine vergewaltigen unter dem Einfluss vom Gift des Kugelfische, was bei Delfinen ähnliche Wirkungen aufweist, wie beim Menschen das LSD. Ist ja schön, auf was für Rückschlüsse man kommen kann, wenn man sich so anschaut wie sich Tiere verhalten, um dann analog das menschliche Verhalten rechtzufertigen :)

Ich glaube uns ist beide bewusst, dass ich nicht mehr eingehen muss, ob so ein Verhalten analog bei Menschen, die das leider getan haben, das Ergebnis eines "natürlichen Antriebes" war. Und nein ich stelle nicht Vergewaltigung und Homosexualität gleich. Und Homophob bin ich auch nicht. Ich habe überhaupt nichts gegen Menschen die sowas ausüben. Ich habe tatsächlich gegen keinen Menschen etwas. Gegen den Akt habe ich was, nicht den Menschen der dies ausübt. Das ist streng zu trennen!

Aber ja wir kommen auf keinen Nenner. Aber so einfach ist es nicht, denn auch gegen die Evolutionstheorie gibt es sehr gute wissenschaftliche Argumente die dagegen sprechen.

docdespair  27.04.2025, 16:54
@PrivateUserx

Deine Argumentation wirkt zunehmend wirr und zieht unsaubere Vergleiche. Nur weil im Tierreich auch gewaltsames Verhalten vorkommt, wird damit nicht automatisch jede Beobachtung aus der Tierwelt bedeutungslos. Du stellst selbst fest, dass Homosexualität bei Bonobos, Delfinen und Löwen dem sozialen Zusammenhalt dient – und genau darum ging es: Homosexualität ist ein natürlich vorkommendes Verhalten wie Heterosexualität, nicht etwa eine gewaltsame Entgleisung wie Vergewaltigung.

Dass du dann plötzlich von Delfinvergewaltigungen sprichst, um die Gültigkeit aller tierischen Beobachtungen infrage zu stellen, ist ein rhetorischer Taschenspielertrick – unsauber, unlogisch und durchschaubar. Es wurde nie behauptet, dass jedes Verhalten im Tierreich auf den Menschen übertragbar sei. Aber zu zeigen, dass homosexuelles Verhalten bei vielen Arten existiert, beweist sehr wohl, dass es kein „Widerspruch zur Natur“ ist, wie du es behauptest.

Dass du „gegen den Akt“ etwas hast, „nicht gegen den Menschen“, ändert übrigens nichts am Grundproblem: Diese künstliche Trennung dient oft als Feigenblatt, um Diskriminierung als moralisch legitim erscheinen zu lassen. Ablehnung bleibt Ablehnung, auch wenn du sie höflicher formulierst. Persönlichkeitsmerkmale kann man nicht von der Person trennen. Und was zwei Menschen einvernehmlich ohne Schäden für irgendwen machen, geht dich sowieso nichts an.

Und dein letzter Punkt – dass es angeblich „sehr gute wissenschaftliche Argumente gegen die Evolutionstheorie“ gebe – zeigt endgültig, dass du Wissenschaft nicht als objektiven Maßstab siehst, sondern nur dann zitierst, wenn sie dir in den Kram passt. Seriöse Wissenschaft stellt die Evolutionstheorie nicht mehr grundsätzlich infrage, sondern verfeinert sie immer weiter. Wer ernsthaft meint, sie widerlegen zu können, steht außerhalb des wissenschaftlichen Diskurses.

 Übertreiben die Schlagzeilen oder muss ich mich nun vor einem Outing vor meiner Familie fürchten?

Von welchen " Schlagzeilen " redest du überhaupt ? Wenn deine Eltern katholisch sind könntest du sie ja mal fragen was sie von Homosexualität halten.

Ob du dich vor einem Outing fürchten musst ist eine ziemlich seltsame Frage. Ich würde jetzt mal behaupten: Nein musst du nicht. Ich weiß allerdings nicht wie wichtig dir das ist dich zu outen und inwiefern du dafür Nachteile seitens deiner Eltern in Kauf nehmen musst.

Warte einfach die Reaktion deiner Eltern ab und überlege dir dann was für dich sinnvoller wäre, den Normalo zu mimen oder der zu sein der du bist und dazu zu stehen.

Den Zusammenhang in deiner Frage verstehe ich allerdings nicht so richtig. Möchtest du auch Katholik sein wie deine Eltern oder warum fragst du sowas ?

LG


Inkognito-Nutzer   10.11.2024, 20:01

ne ich möchte nd katholisch sein, ich hab nur angst, meinen eltern zb meine freundin vorzustellen.

danke für deine antwort!