Frage an Christen und Juden: Kann sowas von Gott kommen?

Ja, die kommen von Gott 75%
Nein, das kommt nicht von Gott (bin Gläubig) 25%

12 Stimmen

7 Antworten

Die Bibel berichtet nicht, dass ein Kind tatsächlich gesteinigt wurde wegen Ungehorsam gegen die Eltern – auch nicht nach dem Gesetz in 5. Mose 21,18–21.

Was sagt die Bibel?

5. Mose 21,18–21 enthält ein Gesetz für den Extremfall: ein Sohn ist dauerhaft widerspenstig, zügellos, trinkt, isst übermäßig, hört nicht auf Warnungen der Eltern.

Es heißt, die Eltern müssten ihn zu den Ältesten bringen – also eine gerichtliche Klärung, nicht private Strafe.

Dann soll die Gemeinde urteilen – und im Fall von echter, öffentlicher Bosheit steinigungsvollstrecken.

Aber:

Die Bibel erwähnt keinen einzigen konkreten Fall, wo dieses Gesetz tatsächlich ausgeführt wurde.

Warum nicht?

Jüdische Überlieferung (z. B. im Talmud) legt nahe, dass dieses Gesetz so streng formuliert war, dass es praktisch nie anwendbar war.

Die Rabbiner sagten:

„Es hat niemals einen solchen Fall gegeben, und es wird auch keinen geben.“ (Talmud, Sanhedrin 71a)

Fazit:

Es gab ein Gesetz zur Steinigung eines extrem rebellischen Sohnes, aber:

Es wurde nie ausgeführt.

Es diente eher als abschreckende Warnung.

Jesus ersetzt später das Strafgesetz durch Gnade, Umkehr und Barmherzigkeit.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Seit Jahren lese und studiere ich die Bibel

Pfefferprinz  22.05.2025, 17:02
5. Mose 21,18–21 enthält ein Gesetz für den Extremfall: ein Sohn ist dauerhaft widerspenstig, zügellos, trinkt, isst übermäßig, hört nicht auf Warnungen der Eltern.

Das trifft 1:1 auf den Fragesteller zu.

Rudi0948  22.05.2025, 18:37

Auch die 10 Gebote können nicht von allen Menschen eingehalten werden. Gott hat sie geschaffen, obwohl er weiß, das KEINER sie einhalten kann. Dadurch wird jedem klar, das er auf Vergebung, Gnade und Barmherzigkeit angewiesen ist.

Reddington98 
Beitragsersteller
 22.05.2025, 17:00

Ich kann das trotzdem nur schwer akzeptieren...

Hoerli79  22.05.2025, 17:06
@Reddington98

Es ist eine Drohung ,sowie du kommst ins Heim wenn du nicht folgst. kommst aber trotzdem nicht ins Heim.

Apfeltasche1790  28.05.2025, 13:25
@Reddington98

Bete einfach drüber das ist halt es gibt sachen bei denen ist das schwerer aber bete und mach dir keine sorgen

Was bringt dir so eine Frage? Für Christen ist das Neue Testament entscheidend, die Evangelien... da findest Du nichts davon.. Christus hat gezeigt, wie man sich verhalten soll, als eine Frau gesteinigt werden sollte... also was bringt dann dieser Blick in das Alte Testament... das in einer völlig anderen Zeit entstanden ist...

Ja, die kommen von Gott

Angesichts der Geschichte der Menschheit ,was alles passiert und durchgelassen wurde, ist das leider so anzunehmen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Wissen ,wollen und wagen warimmer die Richtschnur des Weisen
Ja, die kommen von Gott

Ich vertraue G-tt. Alles was von G-tt kommt ist gut für uns. Und wenn ER verlangt, solche Menschen so zu betrafen, dann vertraue ich IHM auch.

Steiningen dürfen jedoch nur an erwachsene Personen durchgeführt werden. Nicht an Minderjährige!

KINDER müssen nicht unbedingt minderjährig sein.

Ich bin orthodoxer Jude und lebe in Haifa.

Ja, die kommen von Gott

Die Bibel berichtet gar nicht davon, dass Kinder deshalb gesteinigt wurden.

Der Hintergrund des Gesetz des Mose ist aber ein anderer: das Volk Israel sollte abgesondert von den anderen Völkern besonders heilig leben. Das Gesetz des Mose wollten die Israeliten unbedingt haben, denn sie stimmten am Berg Sinai begeistert zu, auch als Mose ihnen die Folgen bei Gehorsam (= Segen) und Ungehorsam (= Fluch) erläuterte.

Aber: Christen stehen nicht unter dem Gesetz des Mose, das allein dem Volk Israel gegeben wurde und dem das Volk am Berg Sinai auch ausdrücklich zustimmte.

Die 5 Bücher Mose enthalten insgesamt 613 Gebote und Verbote, die dem Volk Israel von Mose gegeben wurden. Wer eines dieser Gesetze bricht, bricht das gesamte Gesetz:

  • "Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden" (Jakobus 2,10).

Jesus hat das Gesetz erfüllt:

  • "Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen!" (Matthäus 5,17).

Was erfüllt worden ist, müssen andere nicht mehr einhalten. Es ist erfüllt!

Jesus ist das Ende bzw. Endziel des Gesetzes des Mose:

  • "Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt" (Römer 10,4). 

Deshalb stehen Christen nicht mehr unter diesem "Lehrmeister":

  • "So ist also das Gesetz unser Lehrmeister geworden auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Lehrmeister" (Galater 3,24-25).

Darum ist es kein Widerspruch, wenn Paulus schreibt, dass der Sabbat nicht gehalten werden muss:

  • "So lasst euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate" (Kolosser 2,16).
  • "Dieser hält einen Tag höher als den anderen, jener hält alle Tage gleich; jeder sei seiner Meinung gewiss!" (Römer 14,5).

Oder Lukas schreibt, dass Christen alle möglichen Tiere essen dürfen, die nach dem Gesetz des Mose verboten waren. In Apostelgeschichte 10,9-15 steht:

  • "Am folgenden Tag aber, während jene reisten und sich der Stadt näherten, stieg Petrus um die sechste Stunde auf das Dach, um zu beten. Er wurde aber hungrig und verlangte zu essen. Während sie ihm aber zubereiteten, kam eine Verzückung über ihn. Und er sieht den Himmel geöffnet und ein Gefäß, gleich einem großen, leinenen Tuch, herabkommen, an vier Zipfeln auf die Erde herabgelassen; darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels. Und eine Stimme erging an ihn: Steh auf, Petrus, schlachte und iss! Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! Denn niemals habe ich irgendetwas Gemeines oder Unreines gegessen. Und wieder erging eine Stimme zum zweiten Mal an ihn: Was Gott gereinigt hat, mach du nicht gemein!"

Beim Aposteltreffen in Jerusalem wurde darüber diskutiert, welche Gesetze aus dem Gesetz des Mose für Christen aus den Nationen gelten sollen. Jakobus, der Halbbruder von Jesus, Autor des Jakobsbriefes und Leiter der Urgemeinde in Jerusalem fasste zusammen:

  • "Darum urteile ich, dass man denjenigen aus den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten auflegen soll, sondern ihnen nur schreiben soll, sich von der Verunreinigung durch die Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blut zu enthalten" (Apostelgeschichte 15,19-20).

Dabei ist auch zu bedenken, dass das Gesetz des Mose nicht schon vor Mose galt. Also weder Henoch noch Noah, Hiob, Abraham, Jakob oder Josef haben sich an das Gesetz des Mose gehalten.