Findet ihr es richtig, dass Deutschland nach dem I. u. II. Weltkrieg so viel Gebiete abgeben musste?

Finde ich falsch 52%
Finde ich richtig 48%

23 Stimmen

7 Antworten

Die Frage macht im Kern keinen Sinn. Richtig oder falsch, gerecht oder ungerecht sind Kategorien in einer friedlichen Zivilgesellschaft.

Wer einen Krieg beginnt will genau diese Kategorien beseitigen und durch das Recht des Stärkeren ersetzen, das notfalls mit Gewalt durchgesetzt wird. Wenn dieser Versuch nach hinten losgeht und sich gegen ihn selber wendet, ist der Angreifer selber schuld. Insofern ist der Verlust an Gebieten weder richtig noch falsch, sondern einfach nur logisch und folgerichtig.

Andere Gesellschaften und Länder mussten den vergeblichen Versuch, das Recht des Stärkeren mit Krieg durchzusetzen, auch schon mit der völligen Vernichtung und Auslöschung bezahlen. Das ist uns ja gottseidank erspart geblieben, auch wenn der Führer das gewünscht hätte.


User343434 
Beitragsersteller
 18.08.2024, 18:59

Sehr gute Antwort.

Nu.

Deutschland war am Ausbruch eines Kriegs direkt beteiligt und hat einen zweiten verursacht, da passiert sowas.

So kommt es wenn man fremde Länder einfach aus Macht - und Habgier angreift.

Aber die Russen halten sich ja bis heute an den Molotov-Ribbentrop +Pakt, auch Hitler-Stalin-Pakt genannt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Extensive Lebenserfahrung

User343434 
Beitragsersteller
 18.08.2024, 19:05

Stimmt. Ich glaube, dass das vorher gar nicht bewusst ist. Interessant ist auch die Frage, warum England u. Frankreich im nach dem Überfall der Sowjetunion auf Polen dieser nicht ebenso den Krieg erklärt haben. Ich habe wirklich keine plausible Antwort darauf recherchieren können.

Steffenfragt493  27.09.2024, 06:25
@User343434

Hi! Der Grund war hierfür zu einem das die Alliierten argumentierten ihre Garantie hätte nur im Bezug auf Deutschland gegolten, nicht im Bezug auf die Sowjetunion.

Viel wichtiger war wohl jedoch das Frankreich und Großbritannien klar war das schon Deutschland zu besiegen eine große Herausforderung wird, dann noch im Krieg mit der Sowjetunion zu sein hätte mehr als nur das Risiko beinhaltet den 2. Weltkrieg zu verlieren. Da man so Stalin und Hitler praktisch in eine Allianz gezwungen hätte.

Und es bestand immer noch die Hoffnung das Hitler und Stalin sich früher oder später wieder bekriegen würden. Dann wäre Stalin ein wichtiger Verbündeter. Aber ein Bündnis mit jemandem zu schießen mit dem du im Krieg bist... Ist äußerst schwierig.

Was wäre den die Alternative gewesen?

Gleich den dritten Weltkrieg anfangen.

Durch den Verzicht haben wir seit 79 Jahren Frieden und Wohlstand.


Bruno2308  18.08.2024, 19:03

Es spricht nichts dafür, dass es ohne diese Abtretungen nicht so gewesen wäre.

Bruno2308  18.08.2024, 19:39
@StRiW

Wenn die Grenzen unberührt geblieben wären, wäre Polen, Polen geblieben. Nach den Bestimmungen der UNO wären diese Landnahmen heute völkerrechtswidrig, oder irre ich damit? Ich möchte damit dem Vorgehen der Siegermächte nicht hinterher jammern. Ich respektiere sie. Israel wurde aber nach den vielen gewonnenen Verteidigungskriegen Derartiges nicht gestattet.

Eisenschlumpf  19.08.2024, 20:39
@Bruno2308
Wenn die Grenzen unberührt geblieben wären, wäre Polen, Polen geblieben.

Wenn Du mit den Grenzen auch die Ostgrenzen von Polen meinst, ja. Die Westverschiebung hat ihren Teil zur heutigen Lage beigetragen, allerdings nicht als erstes Ereignis an den polnischen Grenzen.

Nach den Bestimmungen der UNO wären diese Landnahmen heute völkerrechtswidrig, oder irre ich damit?

Soweit ich verstanden habe, ist es erlaubt, dass Gebiete behalten werden dürfen, die verteidigende Armeen vom Angreifer erobert haben. Üblicherweise setzt das voraus, dass der Angreifer zusagt, also aufgibt oder auf andere Art bezwungen wird. Vielleicht weiß jemand besser Bescheid.

Staaten und ihre Grenzen sind zeitweilige, künstliche und beliebige Gebilde. Schau dir doch die Grenzen "Deutschlands" seit dem Mittelalter an. Ein noch besseres Beispiel ist Polen - das war zeitweise überhaupt nicht mehr da. Nach "richtig" oder "falsch" wird in der Politik nicht gefragt. Wer das glaubt, ist lebensfremd.