In welchem Land / Gebiet / Stadt findet man am besten Relikte aus dem 2 Weltkrieg?

4 Antworten

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Vielen Dank für die schnelle Antwort! Ist es bei dieser Linie erlaubt mit dem Metall-Detektor zu suchen? 

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@LuisWahl

Das solltest du recherchieren. Such einen Ort heraus, den du besuchen willst. Im Anschluss fragst du die örtliche Touristeninfo, ob das Suchen mit Metall-Detektor erlaubt ist. In der Regel sollte es eine eMail-Adressen für allgemeine Anfragen geben.

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@LuisWahl

Vielen Dank für die schnelle Antwort! Ist es bei dieser Linie erlaubt mit dem Metall-Detektor zu suchen?

Im einem großen Teil der Maginotlinie macht es nicht wirklich viel Sinn zu sondeln, da in den allermeisten Abschnitten keine Kampfhandlungen stattgefunden haben.

Viel interessanter sind die Befestigungsanlagen selbst, von denen viele noch über Teile der Technik verfügen die damals eingebaut wurde.

Auch sind überwiegend um die Verteidigungsanlagen noch die Infanteriehindernisse aus Stacheldraht und einbetonierten Stahlspießen vorhanden, aber z.T. kaum zu sehen und daher noch gefährlich.

Etliche größere Anlagen unterstehen auch z.T. immer noch dem französischen Militär und es wird kontrolliert.

Trotzdem ist die Maginotlinie aber enorm interessant und es gibt so viel zu entdecken, daß man zum sondeln eigentlich gar keine Zeit hat.

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Aus dem 1.WK wirst du in Deutschland nix finden, da hier keine Kampfhandlungen stattgefunden haben.

Zum 2.WK gibt es tatsächlich reichlich Stellen an denen man fündig werden kann, allerdings auch reichlich Gelegenheit immer noch auf ziemlich gefährliche Hinterlassenschaften aus dem Krieg zu treffen.

Desweiteren sind die Orte extremer Kämpfe in Deutschland ja auch immer Orte, wo z.T. etliche tausend Soldaten ihr Leben verloren haben  und wo man bis heute immer noch sterbliche Überreste dieser Gefallenen findet.

Obwohl mich das Thema selbst auch interessiert, würde ich  daher persönlich niemals auf die Idee kommen, z.B. auf den Seelower Höhen  oder im Hürthgenwald  im Boden herumzuwühlen.

Erfolgversprechend und weniger problematisch sind dagegen aber die vielen Orte einzelner...kleinerer Kampfhandlungen....., aber die muß man halt oftmals selbst finden.

Das geht zum einen über Informationen aus dem Net zu Kampfhandlungen um bestimmte Orte herum, über Informationen örtlicher Historiker und / oder schlicht über historische Luftbilder oder sogar Google-Maps Ansichten, auf denen Stellungen oder Schützengräben bis heute oft deutlich zu erkennen sind.

Das absolute Paradies für derartige Interessen liegt in Lettland. Als ich vor einigen Jahren Freunde in Lettland besuchte, hat mir ein Freund, dessen Hobby das Sondeln ist, eine Menge darüber erzählt und vorgeführt.

Zum Ende des 2. WK fand ums Kurland eine heftige Schlacht stand. Trotz mehrfacher massiver Angriffe der Roten Armee mit eigenen Verlusten von über 500.000 Mann gelang es dieser nicht, das Kurland zu erobern. In der Kurlandarmee dienten sehr viele deutschstämmige Letten. Die wollten unbedingt Zeit gewinnen, damit ihre Landsleute über die Ostsee nach Schweden fliehen konnten. Der Vater meines Freundes diente selber in der Kurlandarmee. Noch heute sind viele Letten enorm stolz darauf, dass die Kurlandarmee neben der Ubootflottille die einzige am Tag der Kapitulation noch voll kampffähige Truppe, also quasi „unbesiegt“ war.

Er hat dort ein Waldgrundstück geerbt, auf dem nur noch die Fundamente seines Elternhauses zu sehen waren. Über dieses Grundstück ist die Front während der Kurlandschlacht insgesamt 7 mal hin und hergegangen. Dementsprechend findet man dort sowohl Sachen von den Russen als auch von den Deutschen. Das große Problem liegt darin, dass das ganze Gelände mit Granatsplittern übersät ist. Da kann man irgendwo den Spaten in den Boden stecken und hat 1 - 10 Granatsplitter auf der Schaufel. Die Schwierigkeit liegt darin, die Spule so zu wählen, dass Granatsplitter ignoriert, aber alles aus Bunt- oder Leichtmetall oder Eisen ab Stahlhelmgröße angezeigt wird. Solches Gelände gibts in Lettland noch reichlich.

Er hat mich dann mal mitgenommen. Gleich am Anfang des Waldes steckte eine nicht explodierte Katjuscha in einem Baum und war mittlertweile halbe eingewachsen. Da sollte ich einen großen Bogen drum machen, weil Katjuschas extrem gefährlich seien, da sie jederzeit losgehen können. Da seien schon einige Sondler in die Luft geflogen. Dann sind wir etwa 100m mit Sonde gegangen und bei einer kleinen Kuhle schlug das Gerrät an. Das war wohl ein russisches Schützenloch und beim Graben haben wir mehrere geladene und voll funktionsfähige Kalaschnikow-Magazine gefunden. Außerdem gruben wie etwa 10 funktionsfähige Handgranaten aus. Da hat er mir auch gezeigt, wie man mit denen umgehen muss. Der hat in seinem Wald ein ganzes Sammellager mit Handgranaten. Desweiteren fanden wir eine Kiste mit Munition. Magazine und Munition haben wir mitgenommen.

Da in der Gegend findet man alles. Alle 4 Wochen findet in Riga ein öffentlicher Markt für Sondenfunde und Relikte aus dem 2. WK statt, zu dem Sammler aus aller Welt, besonders auch aus den USA kommen. Da gibt es alles, was da so gefunden wird. Ich wollte es nicht glauben, aber habe es selber gesehen. Da werden tatsächlich MGs und Kalaschnikows, voll funktionsfähig und mit Munition frei gehandelt. Auf dem Markt gibt es nichts, was es nicht gibt und alles mit Hakenkreuz ist besonders begehrt. Mein Freund geht dort ausg regelmäßig sein Zeug verkaufen. Für die Magazine incl. Munition rechnete er mit etwa 50,- pro Stück.

Nürnberg Moskau Seelower Höhen usw...