Digitale Resilienz: Wie der Staat seine Werte online schützen kann?
Staaten wie die Volksrepublik China oder die Russische Föderation, aber auch westliche Länder wie Israel oder die Türkei setzen gezielt digitale Einflussnetzwerke und Bot-Systeme ein – oft orchestriert oder flankiert durch nachrichtendienstliche Strukturen. Ziel ist es, Debatten zu steuern, Meinungen zu formen und gesellschaftliche Stimmungen im Sinne staatlicher Interessen zu beeinflussen.
Angesichts dieser Realität stellt sich die Frage: Sollte auch die Bundesregierung aktiver in diesen digitalen Deutungskampf eingreifen? Nicht nur mit klassischen Pressemitteilungen oder offiziellen Kampagnen, sondern durch gezielte Narrative, strategisch platzierte Beiträge oder scheinbar unabhängige Kommentare in sozialen Netzwerken, Kommentarspalten und digitalen Medienumfeldern.
Eine solche Praxis könnte beispielsweise darin bestehen, faktenbasierte Narrative gezielt zu platzieren, konstruktive Kommentare zu fördern oder Inhalte dort zu verbreiten, wo Meinungsbildung heute tatsächlich stattfindet: in sozialen Netzwerken, Kommentarspalten und digitalen Diskursräumen. Dabei geht es nicht um Manipulation, sondern um die aktive Vermittlung demokratischer Grundhaltungen und staatlicher Positionen, um ihnen auch im digitalen Raum Sichtbarkeit und Gewicht zu verleihen.
Das erklärte Ziel wäre keine plumpe Manipulation, sondern die faktenbasierte, konstruktiv inszenierte Vermittlung demokratischer Werte und Positionen der Regierung– als Schutzschild gegen Desinformationskampagnen, externe Einflussversuche und untergrabend wirkende Dynamiken im Inland. In einer zunehmend komplexen und polarisierten Informationslandschaft ist es für den Staat unverzichtbar, seine Kommunikationshoheit zumindest teilweise zurückzugewinnen, um gesellschaftliche Orientierung zu bieten und demokratische Stabilität zu sichern. Wenn der Staat in der digitalen Arena präsent ist, zeigt er nicht nur Haltung, sondern übernimmt bewusst Verantwortung für den Erhalt einer informierten Öffentlichkeit.
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sondern durch gezielte Narrative
Das wäre Propaganda. Allerdings passiert genau das schon - und sie geben es auch selbst zu. D.h. wir leben schon im Faschismus (Vorstufe zur Diktatur), nach der Definition von Mussolini ("Führer des Faschismus").
oder scheinbar unabhängige Kommentare in sozialen Netzwerken
wie bei der Stasi, inoffizielle Mitarbeiter (IM) oder auch Agent Provovateure verbeiten Propaganda, um das Volk gegeneinander aufzuhetzen, und einen Teil später zu verhaften.
Kommentarspalten und digitalen Medienumfeldern.
In einer echten Demokratie braucht der Staat sich nicht einmischen, weil das Schlimmste was passieren kann ist, dass bei der nächsten Wahl eine andere Partei regiert, die andere Gesetze macht.
Nur in einer (heimlichen) Diktatur muss der Staat Angst haben und Propaganda verbreiten, weil vielleicht eine Partei an die Macht kommt, die staatliches Unrecht aufdeckt, verfolgt und Gesetze erlässt, die dem Volk mehr demokratische Teilhabe und mehr Gerechtigkeit ermöglichen.
Es spielt keine Rolle. Das Internet ist weitestgehend ein freier Raum. Grundsätzlich kann jeder alles behaupten und jeder jede Behauptung glauben. Die Manipulation überwiegt den digitalen Raum vollständig. Das Internet ist dermaßen durchseucht, dass das bloße Vertrauen in die Glaubwürdigkeit einer Information gefährlich ist. Kontrolle ist wertvoller als jemals zuvor. Eine valide Kontrolle kann jedoch nur außerhalb des digitalen Raums stattfinden, was nahezu unmöglich ist. Diesen Umstand machen sich die Manipulatoren zu Nutze.
Jeder Versuch, das Internet in seiner jetzigen Form noch nutzbringend umzuwandeln ist vergeblich. Solange der Raum annonym und unreguliert bleibt, hat das Internet als Austauschplattform für Informationen, die über ein Smalltalkniveau hinaus gehen, einen ausschließlichen wertmindernden Effekt. Eine jede Information, die über das Internet geteilt wird, verliert ihren Wert vollständig.
Zu 99% besteht das Internet aus Werbung und Vermarktung (bzw. Kohle machen), aus Ideologie oder, ganz gefährlich, aus beidem. Für die echte objektive/physikalisch korrekte Wahrheit, die echte Wahrheit die ein imaginärerer Beobachter wahrgenommen hat, das Echo der Tat, dass durch den physikalischen Raum bis zur Grenze des Universum wandert, bleiben noch 1% übrig.