Die Leute glauben viel, wenn man ihnen viel erzählt, denn man kann nicht alles nachprüfen. Schwierig wird es vor allem bei alten Texten, denn dazu braucht man ein Studium, viel Neugier, harte Arbeit, eine Menge Disziplin …
… und Unterstützung durch die Gesellschaft.
Jetzt stelle man sich vor, ein arabischer Forscher fände heraus, dass der Koran verfälscht worden ist. Sobald er das veröffentlicht steht er auf der Todesliste von Fanatikern, Familie und Freunde würden sich von ihm abwenden, vermutlich würde er seinen Job verlieren, und er würde von den Medien und anderen Arabern geächtet. Journalisten, die darüber berichten, würden verächtlich gemacht, bedroht, vielleicht sogar umgebracht.
Wie wahrscheinlich ist es also, dass darüber berichtet wird?
Es gibt einen arabischen Forscher, der sich Christoph Luxenberg nennt, der genau diese Theorie vertritt. Er hält den Koran für die Übersetzung eines syro-aramäischen Kommentars zur Bibel. Wieso nennt er sich Christoph Luxenberg? Seinen wahren Namen preiszugeben wäre ein geradezu tödlicher Fehler, im wahrsten Sinne des Wortes. Entweder, er müsste sich sein Leben lang irgendwo verstecken, für einen Forscher eine schwierige Sache, oder in permanenter Angst leben bis zu seinem verfrühten Tod durch irgendeinen Fanatiker.
Zur Behauptung, der Koran sei unverfälscht, gibt es keinen Widerspruch, oder jedenfalls nicht für lange Zeit. Es gibt eine offizielle Geschichtsschreibung zum Koran, die muss man akzeptieren oder mit den Konsequenzen leben.
Natürlich wäre dieser massive Druck nicht nötig, wenn der Koran wirklich unverfälscht wäre.
In der islamischen Theologie werden 14 verschiedene Textfassungen anerkannt. D. h., es gibt 14 verschiedene Fassungen des Korans, die sich textlich voneinander unterscheiden. Der heutige, moderne Koran, ist bereits eine Übersetzung vom Altarabischen ins Neuarabische. Im alten Arabisch gab es nämlich keine Vokale, die wurden erst später hinzugefügt. Von den Muslimen weiß das kaum einer, und die meisten wollen es auch nicht wissen. Es handelt sich buchstäblich um "gefährliches Wissen", besser, man macht einen großen Bogen drumherum. Auch Muslime lieben ihr Leben wie wir.