Guten Abend,
habe über Bekannte erfahren, dass eine frühere Mitschülerin von mir - die müsste wie ich 31 sein - seit geraumer Zeit schwer erkrankt sei und derzeit wieder einmal in einer Klinik liege.
Unser Verhältnis war insofern sehr gespannt, dass sie oft gegen mich gehetzt hat und mit einer Freundin zusammen nicht viel unversucht gelassen hat, mich dumm dastehen zu lassen - wegen meiner Herkunft (habe einen Migrationshintergrund) und weil ich in der Schule bessere Noten hatte. Sie hat auch gern versucht, mir Dinge in die Schuhe zu schieben, die ich nicht getan habe.
Es ging so weiter. Als wir über 20 waren und ich zeitweilig SIngle war, fragte sie mich öffentlich ob ich schwul sei und fragte, ob ich einen 450-Euro-Job hätte, weil sie mich so oft mit dem Auto fahren sehe (war damals Außendienstler und natürlich viel unterwegs). Das alles auf eine richtig eklige, freche Art.
Wann immer wir uns sahen, hat sie mich bis ich mit meiner Frau weggezogen bin blöd angemacht und teilweise auch beleidigt.
Ich habe jetzt ein komisches Gefühl. Einerseits weiß ich, dass man Kranke und Schwache bedauern und ihnen beistehen sollte (wir haben keinen Kontakt, von daher erübrigt sich das Letztere in diesem Fall) aber andererseits ... bitte nicht falsch verstehen ... denke ich mir ... jeder kriegt was er verdient obwohl ich genau weiß, es ist falsch und es ist böse das zu denken. Ich kann kein Mitgefühl für so jemanden empfinden.
Muss ich mich deswegen schlecht fühlen oder...? Ich kann mit dem Gefühl nicht umgehen und will nicht nachtreten, aber hier kann ich kein "Mitleid" fühlen oder so... Vielleicht könnt ihr mir einen Rat geben.
Danke!