Jugendliche – die besten Beiträge

Wurde ich wieder gemobbt?

Ich wurde von meiner Nachbarin gefragt, ob ich ihrem Sohn(16) Nachhilfestunden in Mathe geben kann.

Ich dachte mir, dass ich ein bisschen Geld dazuverdienen kann und eine schöne Zeit mit dem Jungen verbringen werde, weil er eigentlich immer sehr höflich und freundlich zu mir war.

Also haben wir uns verabredet, dass wir uns jeden Samstag treffen werden.

Am Samstag ist er dann 30 Minuten zu spät mit drei Freunden angekommen. Alle vier waren unglaublich laut, haben mich nicht begrüßt, sind an mir vorbei ins Haus gegangen, haben etwas in der Art "Hausdurchsuchung" geschrien und dabei laut gelacht.

Der Sohn meiner Nachbarin hat sich dann an den Tisch gesetzt, während die anderen an meinem Kühlschrak dran waren! Sie haben sich einfach etwas rausgenommen und alles kommentiert.

Er war sehr respektlos mir gegenüber aber hat wenigstens noch auf mich reagiert. Während ich also versucht habe ihm etwas zu erklären, haben seine Freunde plötzlich meinen Sessel getreten.

Die Freunde wollten auch, dass ich ihnen Nachhilfe gebe. Keiner hatte einen Stift dabei also habe ich ihnen Kugelschreiber gegeben (einer war alt und hat kaum noch geschrieben) Der Junge wurde sehr aggressiv, der meinte was das für ein scheiß Kugelschreiber sei und hat ihn geworfen und in den Müll geschmissen.

Mir war zum heulen zumute. Ich hatte irgendwie keinen Mut um den Kugelschreiber in Schutz zu nehmen (aufheben)

Die haben mich dort eine Stunde lang veralbert und gemobbt glaube ich. Mit Sätzen die mein Gewicht, meine Kleidung und die Gegenstände im Haus betrafen.

Die ganze Zeit haben die auch so komisch geredet, haben sehr viele Jugendwörter benutz. Ich habe fast nichts verstanden, für mich klang das wie eine andere Sprache...

Wurde ich gemobbt? Wurden meine Gegenstände nicht respektiert?

Ich habe keine Lust mehr etwas mit diesem Jungen zu machen, aber ich weiß nicht wie ich es seiner Mutter sagen soll. Ich habe Angst, dass sie die Sache klein machen wird mit Sätzen wie ,,Ach das war doch kein Mobbing", ,,Jugendliche sind so" oder mir einfach nicht glauben wird...

Nachhilfe, Jugendliche, Streit

Meinung des Tages: Versorgungslücke in der Kinderpsychotherapie – Systemfehler oder Einzelfälle?

(Bild mit KI erstellt)

Fachleute sprechen von "Versorgungslücke": Bis zu 6 Monate dauert es teils für psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche, bis sie einen geeigneten Therapieplatz bekommen..

Mehr psychische Belastungen in den letzten Jahren

In den letzten Jahren leiden immer mehr Kinder und Jugendliche unter psychischen Erkrankungen. Die Gründe dafür sind vielfältig - aber besonders die Auswirkungen der Corona-Pandemie wirken deutlich nach. Weitere Gründe sind aber auch schulischer Druck, Konflikte in der Familie und Belastung durch soziale Medien.

Zu wenig Angebot an Therapie

Der Bedarf steigt, das Angebot bleibt zu gering - so sehen es zumindest kritische Stimmen. Im Schnitt warten Minderjährige 6 Monate auf einen leitliniengerechten Therapieplatz. Die zugrunde liegende Studie, aus der die entsprechenden Informationen stammen, wurde von Kristin Rodney-Wolf verfasst. Sie sagt: Wenn eine Behandlung psychischer Probleme bei Kindern und Jugendlichen nicht rechtzeitig eintritt, so kann das (gesundheitliche) Konsequenzen für deren späteres Leben haben. Der Mangel an Therapieplätzen macht sich insbesondere im ambulanten Bereich deutlich - oftmals bleibt als letzte Lösung nur eine stationäre Behandlung.

Problemfaktor Bedarfsplanung?

Etwa die kassenärztliche Vereinigung in Schleswig-Holstein argumentiert, dass dort der Bedarf an Jugend- und Kinderpsychiatern zu mehr als 100 Prozent gedeckt sei. Dass dennoch viele Kinder und Jugendliche warten müssen, wirft die Frage auf, wie das übereinstimmen kann. Die Lösung ist einfach: Das Problem liegt bei der Bedarfsplanung. Diese legt fest, wie viele Therapeuten es in diesem Bereich geben muss, um den Bedarf zu decken - für Kristin Rodney-Wolf ist diese aber schlichtweg nicht adäquat und mehr eine willkürliche Festlegung.
Wie hoch das Verhältnis von Therapeuten zu Einwohnern sein soll, wurde 1990 festgelegt - der entsprechende Soll-Zustand wurde seitdem nachjustiert. Die KVSH argumentiert, dass mittels Sonderbedarf auch Versorgungslücken geschlossen wurden - es würde auch nur eine geringe Anfrage von Eltern geben, wenn es um Therapieplätze ginge. Für Kristin Rodney-Wolf hingegen steht fest: Die Bedarfsberechnung im Bereich ambulante Hilfe ist im Bereich von Kindern und Jugendlichen nicht mehr zeitgemäß - unter Fachleuten gilt sie als unzureichend.

In Deutschland ist die Anzahl von Kassensitzen von Ärzten und Psychotherapeuten, die über die gesetzliche Krankenkasse abrechnen können, begrenzt.

Unsere Fragen an Euch:

  • Seht Ihr ebenfalls ein Problem in der Bedarfsplanung und müsste die Anzahl von Kassensitzen erhöht werden, bzw. die Begrenzung ganz aufgehoben werden?
  • Wer trägt die Hauptverantwortung für die psychische Gesundheit von Kindern: Eltern, Schule, Politik oder Gesellschaft?
  • Wäre es sinnvoll, digitale Angebote (z. B. Online-Therapien) als gleichwertige Alternative zu etablieren?

Wir freuen uns auf Eure Antworten!Viele Grüße
Euer gutefrage Team

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