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Das Hausarztmodell

Das Hausarztmodell

 

Derzeit wird in Deutschland wieder das Hausarztmodell diskutiert. Wir hatten das vor zwei Jahrzehnten schon mal, was dazu führte dass die Arztbesuche nach oben schnellten und man deshalb die Löhne der Hausärzte erhöhte.

 

Ein Beispiel aus dem real life, welche Folgen das hat.

 

Meine Mutter klagte vor über zwei Jahrzehnten über ständische Schmerzen nach dem Essen. Ihr Hausarzt verordnete Medikamente gegen Magengeschwüre, obwohl er diese in seiner Praxis nicht sicher diagnostizieren konnte. Er weigerte sich, Mutter zu einem Facharzt zu überweisen, obwohl sie sagte, die Medikamente helfen nicht.

 

Eines Tages sagte sie zu ihm, dass sie nach 25 Jahren den Hausarzt wechseln würde, wenn er sie nicht an einen Facharzt überweise.

 

Dort wurde dann Magenkrebs festgestellt. Weil zu spät überwiesen, musste der Magen entfernt werden. Bei der OP wurde die Wunde nicht richtig verdichtet, sodass Verdauungssäure die Lunge angriff und sie drei Tage später ins Koma fiel.

 

Ich nahm mir 6 Wochen Urlaub ohne Lohn, fuhr nach Bayern, wo meine Eltern lebten und begleitete meinen Vater dreimal am Tag zur Intensivstation, um an Mutters Bett zu sitzen.

 

Mit der Zeit kannte ich alle Angehörige, die länger als 2 Tage Patienten auf der Intensivstation hatten. Die meisten waren Krebspatienten. Alle sagten dasselbe: „Der Hausarzt hatte sich geweigert, zum Facharzt zu überweisen.“

 

Meine Erfahrung ist die, dass alle gesundheitlichen Beschwerden, die der Patient nicht selbst diagnostizieren kann (Husten, Schnupfen, Verletzungen usw.), beim Hausarzt eine Fehldiagnosequote von über 50% haben. Das liegt meistens an den für die wissenschaftliche Medizin sehr typischen 2 Minutenanamnesen, also an der Oberflächlichkeit vieler Hausärzte. 

Fehler, Diagnose, Hausarzt

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