Psychische Belastung durch Überstunden als Azubi?

Liebe Community,

ich befinde mich momentan in einer schwierigen Situation und hoffe auf Rat. Als Auszubildende in meinem Unternehmen hab ich über 100 Überstunden angesammelt, die größtenteils aus Spätschichten hintereinander resultieren. Oder ich meine freien Tage nie bekommen habe. Arbeite 6 Tage die Woche 40h, obwohl 37,5h vorgesehen sind als Azubi. Meine Arbeitszeiten sind so gestaltet, dass ich oft nur einmal pro Woche eine Frühschicht habe, wenn überhaupt. Sogar wenn ich für eine Mittelschicht eingeteilt bin, werde ich oft einfach wieder auf die Spätschicht gesetzt, ohne Rücksicht auf meine Wünsche oder Bedürfnisse.

Das Problem ist, dass ich mich nicht traue, etwas dagegen zu sagen. Weder gegenüber meinen Ausbildern noch gegenüber meinem Chef. Die Vorstellung, dass ich meine Unzufriedenheit äußere, macht mich nervös und ich fürchte, dass dies zu einer unangenehmen Atmosphäre am Arbeitsplatz führen könnte. Ich hab es sehr gemocht anfangs dort zu arbeiten, aber jetzt wird mir alles zu viel und ich hab viel zu oft „Ja“ gesagt, um dass das jetzt selbstverständlich geworden ist.

Zusätzlich belastet mich meine Angststörung, die sich zwar gebessert hat zu damals, aber immer noch präsent ist. Ich hab Angst, Konflikte anzusprechen oder für meine Rechte einzustehen. Oder generell das Gefühl nie genug zu sein und immer mehr leisten zu müssen. Ich wache teilweise depressiv auf und das erste woran ich denke ist, dass das alles hoffentlich bald vorbei ist. So ein enorm psychischer Druck und ich fühle mich ohnmächtig, obwohl ich doch eigentlich was dagegen tun könnte.. belastet mich dann wieder einmal mehr, weil ich nicht so sein will!

Es ist auch schwierig, nebenbei für die Schule zu lernen, da ich aufgrund der vielen Überstunden und der unregelmäßigen Arbeitszeiten ständig müde bin. Ich verschlafe wenn ich Schule hab oftmals. Die Kombination aus Schule und Arbeit stellt eine enorme Herausforderung da, die mich zunehmend überfordert. Auch da ist der Leistungsdruck präsent. Und auch da, hab ich das Gefühl nicht genug zu sein. Meine Noten sind total schlecht. So schlecht, dass ich denke, die Ausbildung nicht zu schaffen. Die Ausbildung ist bald zu Ende.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter, ich werde maßlos ausgenutzt, weil man es mit mir machen kann und das machen die bewusst. Ich hoffe, dass jemand hier vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder mir einen Rat geben kann, wie ich mit dieser Situation umgehen soll.

Neben den ganzen Ü-Stunden, Leistungsdruck, nicht gut genug-Gefühl, Angst, haben sich auch noch vor kurzem meine Eltern getrennt und wir mussten ausziehen. Alles sehr schwierig in der Konstellation. Emotionen können auch nicht ganz rausgelassen werden durch einfach alles was gerade passiert. Kommt dann meistens Abends oder morgens alles hoch und ich muss erstmal wegen all dem Stress wirklich Tränen rauslassen.

Als Angstpatient ist das Leben nicht wirklich schön oder kann das mal in Ruhe genießen. Gedanken über Gedanken und die Sehnsucht, Bedürfnisse äußern zu können, ohne sich schlecht zu fühlen.

Selbst wenn ihr kein Rat habt, ich fand das ganz wichtig, das mal "ausgesprochen" geschrieben zu haben..

Überstunden, Ausbilder, Azubi, Burnout, Chef, Ausbilderin, depressive episode
Ausbildung als 3D Artist überhaupt möglich in Deutschland?

Hallo,

In Deutschland scheint der Bildungsmarkt in Bezug auf spezialisierte Ausbildungen für 3D Artists oder VFX Artists eher begrenzt zu sein. Während es eine Vielzahl an Ausbildungsprogrammen gibt, wie „Mediengestalter Bild und Ton“, „Mediengestalter Digital und Print“ und „Mediengestalter für Design“, fällt mir auf, dass spezifische Angebote für 3D Animation oder Visual Effects für Filme seltener sind. Es existieren zwar spezialisierte Schulen, die gezielt in den Bereichen 3D und VFX ausbilden, jedoch sind die Kosten für solche Programme oft exorbitant, mit Studiengebühren, die von 4.000€ bis zu 10.000€ reichen. Zudem stellen viele dieser Schulen hohe Anforderungen an die Bildungsvoraussetzungen, wie das Vorweisen eines Abiturs.

Ich selbst, aktuell 21 Jahre alt und bald 22, habe einen mittleren Bildungsabschluss und habe zweimal versucht, das Fachabitur zu erlangen, um bessere Chancen zu haben, jedoch ohne Erfolg. Das lag nicht an mangelnder Anstrengung; beim ersten Mal verpasste ich den Abschluss nur knapp um einen Punkt, und beim zweiten Anlauf an einer anderen Schule überstand ich nicht einmal die Probezeit. Dieser Misserfolg spiegelt jedoch nicht meine Leidenschaft und mein Engagement für 3D Animation und VFX wider. Seit meinem 16. bis 17. Lebensjahr habe ich mich intensiv autodidaktisch (komplett selbstständig) in diesen Bereichen fortgebildet, unter anderem durch zahlreiche YouTube-Tutorials und kostenlosen Online-Kursen. Und auch einfach durch ausprobieren in einigen 3D Programmen.

Mein Ziel ist es, in einer großen Firma zu arbeiten, die hochwertige 3D-Projekte für die Filmindustrie umsetzt. Jedoch sind die Positionen in solchen Studios oder Firmen sehr begehrt und aktuell gibt es keine offenen Stellen.

Vor diesem Hintergrund stehe ich vor der Frage, wie ich meine Karriere weiter vorantreiben soll. Aktuell arbeite ich an einem eigenen Projekt, das ich in mein Portfolio bzw. Demoreel aufnehmen möchte. Allerdings frage ich mich, ob es sinnvoll ist, weiterhin ausschließlich auf eigene Projekte zu setzen. Sollte ich stattdessen eine formelle Ausbildung anstreben oder mich weiterhin selbstständig weiterbilden, um die notwendigen Fähigkeiten und Erfahrungen zu sammeln, die für eine Anstellung in größeren Produktionsfirmen oder 3D-Studios erforderlich sind?

Für konstruktive Vorschläge und Einschätzungen wäre ich sehr dankbar. :)

Internet, Arbeit, Beruf, Lernen, Zukunft, Bewerbung, Job, Mädchen, 3D, selbstständig, Ausbildung, Arbeitsrecht, Arbeitgeber, Schüler, Junge, Ausbilder, Ausbildungsplatz, Ausbildungsvertrag, Fachabitur, Firma, Studio, 3d-artist
Abteilungswechsel nicht möglich (Azubi groß- und Außenhandel)?

Ich befinde mich momentan in einer Abteilung, in dem Ausbildungsbetrieb, wo ich mich nicht wohl fühle. Bei Fragen werde ich öfters "angepampt" und wurde für Sachen "die ich falsch mache" zugestochen, selbst wenn diese nicht von mir begangen wurden oder nicht meine Schuld waren. Meine Ausbilderin hatte ich schon angesprochen wegen einem abteilungswechsel (besonders weil ich aus körperlicher Gesundheit bestimmte Tätigkeiten, in dieser Abteilung, nicht mehr machen kann), wurde aber abgelehnt mit der Begründung dass diese Abteilung sehr wichtig für die Ausbildung sei (ich mache eine Ausbildung im Büro, befinde mich aber momentan in einer Art Abhol express Lager). Ich solle einfach keine schweren Sachen tragen und um Hilfe Fragen, bei zuständigen Mitarbeiter. Diese nehmen allerdings meinen körperlichen Zustand nicht ernst, geben doofe Kommentare ab , zB. Dass ich so tue, es komisch sei dass ich ja plötzlich wieder normal laufen kann und weitere Sachen. Zudem werden jegliche Aufgaben, seitdem ein anderer Azubi mit eingeteilt wurde, nicht mehr an mich weiter gegeben, weswegen ich nur noch da hock und dumm durch die Gegend starren darf. Und mit dem anderen Azubi wird normal umgegangen. Ich weiß gerade nicht wirklich was ich tun kann, da ich einfach aus dieser Abteilung raus möchte und mir das nicht bis August noch länger antun möchte.

Job, Arbeitgeber, Ausbilder, Azubi, IHK
Wie Weiterbildungsangebot absagen?

Mein Arbeitgeber hat mich vor kurzem gefragt, ob ich Interesse am Erwerb eines ADA-Scheins habe, da demnächst im Betrieb auch ausgebildet werden soll. Es gibt eine weitere Person mit ADA-Schein. Ich möchte den Schein nicht haben und überlege gerade, wie ich das taktvoll begründen kann. Fachlich bin ich zwar gut, aber die pädagogische Komponente ist einfach nicht so mein Ding. Das so ein Schein sicherlich gut aussieht und für spätere Bewerbungen mal relevant sein kann, steht außer Frage. Aber den Schein will ich nicht. Gleichzeitig will ich schon signalisieren, dass es hier nicht passt, aber ich für fachliche Weiterbildungen durchaus offen bin. Ein anderes Problem ist auch, dass ich eigentlich keine Ressourcen für die Betreuung von Auszubildenden habe, da ich bereits jetzt zig Überstunden mache und die Arbeit schon an die Substanz und eigentlich fast immer darüber hinausgeht. Der Aufgabenbereich und die Leistungsvorgaben würde genau gleich bleiben, eine Entlastung würde nicht stattfinden und es würde erwartet werden, dass ich die Auszubildenden quasi nebenbei betreue und noch mehr Überstunden machen. Eine angemessene Gehaltserhöhung würde es auch nicht geben, sodass ich mir mit dem ADA-Schein nur noch mehr Arbeit ans Bein binde ohne ein finanziellen Vorteil dadurch zu haben und ich dann noch mehr Termin- und Leistungsdruck habe. Ich habe da nicht so gute Erfahrungswerte mit Zusatzaufgaben und Beförderungen beim aktuellen Arbeitgeber.

Arbeit, Prüfung, Ausbilder, Weiterbildung

Meistgelesene Fragen zum Thema Ausbilder