Geht es auch ohne "lecker"?
Guten Morgen,
als Wiener ist man ja gerne mal skeptisch gegenüber verschiedenen Wörtern von den deutschen Nachbarn (die wir ja eh mögen, weil wir uns ähnlicher sind, als wir oft wahrhaben wollen), obwohl sich sogar das "Tschüss" an manchen Stellen schon eingetreten hat.
Es geht mir gar nicht so sehr um die Herkunft des Wortes, sondern darum, dass ein Wort für alles mögliche, was schmeckt verwendet wird. Da gibt es doch mehr schöne Wörter, wenn etwas schmeckt, die besser beschreiben. Mehr Nuancen, die das Leben bereichern, man muss sie nur wahrnehmen wollen.
Willst Du heute mal (wieder?) Deine Geschmacksknospen und Gehirnzellen sensibilisiseren und versuchen, Dein zuletzt genossenes Essen mit anderen Wörtern zu beschreiben?
Einfach so als Übung. :-)
Ich fang mal an:
auf die Frage "wie war Dein Frühstück?" würde ich antworten:
mein Frühstück war ein heißer, leicht schokoladig, fruchtig schmeckender Kaffee mit einer zarten Milchschaumhaube (manchmal gönne ich mir den Aufwand, gut, ist eh eine spezielle Maschine, die das für mich macht).
Dazu gabs ein resches Semmerl (gut so klein wars nicht, aber manchmal verniedliche ich was um es noch sympathischer wirken zu lassen) das innen angenehm weich war aber nicht so sehr aufgebläht, dass es nur wie Mehlwasser schmeckt. Darauf war dann Fassbutter gestrichen, die schmeckt runder als die Standardbutter aus dem Supermarkt.
So ein Buttersemmerl wird schön süß mit einer perfekten Marillenmarmelade. Einer mit 70% Fruchtanteil, die auch intensiv nach Marillen schmeckt, diese fruchtige Süße mit einer sehr blassen Erinnnerung an etwas herbem. Ich muss mal probieren, überreife marillen nur etwas zu zerdrücken und aufs Semmerl zu legen.
"Lecker"
(kann das gar nicht alles ausdrücken)
Sodale, ich hoffe, diese Beschreibung ist ein passables Beispiel für Eure kulinarischen Erzählungen.
Das ist eine Einladung, keine Forderung.
Ich mache das ja auch nicht jeden Tag so aufwändig und wollte Euch nur ein Beispiel geben, wie ein simples Wiener Frühstück beschrieben werden kann.
Verzeiht, ich hab das "Gute Morgen" am Anfang vergessen (ich trrage es nach).
Ich bin nicht so geübt mit gugumo-Fragen, wie ich gesehen habe, ist es bei manchen anderen noch unfreundlicher, was aber kein Grund sein sollte, es auch so zu machen.
30 Antworten
Zu lecker sage auch ich tschüss.
Doch ich bin überzeugt, dass auch das Nordhochdeutsche Vokabel für diese Dinge hat. Auch wenn ich ein Aprikosen-Konfitüre-Brötchen unsympathisch fände, bleibt es doch meine persönliche Vorliebe. Die zudem einen Kapuziner zum Wach-Werden serviert haben will, wenn schon, denn schon.
stehen ja schon oben
"fruchtig" ist durchaus nicht Wienerisch.
Da solltest Du schon zu "leinwand" greifen, doch das ist schon wieder unmgangssprachlich.
"leiwaund" ist aber etwas anderes als fruchtig.
Ich hoffte, mehr als aprikosenkonfitüre zu lesen ;-)
es war nicht für fruchtig, sondern für "typisch wienerisch" . Und es schreibt sich nach Hugo Wiener (?) angebilch "leinwand", also der Wortstamm = "so wie gemalt".
Hast Du schon mal Wiener Schnitzel mit "Tunke" probiert? (Natürlich nur in Österreich, in Deutschland können sie Wiener Schnitzel ebenso wenig zubereiten wie wir Grüne Soße) Es ist überraschend nett. Denn im Grunde sind die Wiener Schnitzel wirklich etwas trocken. Die "Tunke" darf natürlich nicht als Schwimmbad fungieren, sondern nur als Dip.
wenn ich "fruchtig" meine, dann passt "leiwand" als Wort halt nicht. Ich muss nicht nur wienerische Wörter verwenden, mir gehts ja um die Vielfalt der Begriffe und dass die auch passen.
Stimmt "leiwand" kommt von der Leinwand, ich höre es immer "leiwaund" Bezüglich Schreibweise orientiere ich mich mehr an dem sehr an der Aussprache orientierten H.C.Artmann, weil der Klang des Wortes damit meines Erachtens besser nachvollziehbar ist (ich bin aber auch kein Sprachforscher und muss mich da nicht an formelle Kriterien halten).
Wenn ein Wiener Schnitzel zu trocken ist, brauch ichs nicht. Tunke ist für mich ein Hinweis, dass das Schnitzel nicht optimal zubereitet ist. Ich brauch aber auch nicht die Zitronenscheibe, die meistens dabei ist, dafür ess ich manchmal das Petersilienzweigerl, Petersilie soll ja verdauungsfördernd sein.
Ein Schälchen Preiselbeermarmelade ist manchmal dabei, das löffel ich dann extra.
Jeder wie er mag.
Bei Naturschnitzel hab ich aber ganz gerne ein schönes Safterl dazu oder auch eine Sauce.
Ja, grüne Soß kann sehr gut sein, hatte ich mal in Frankfurt genossen, da konnte man jedes der verwendeten Kräuter rausschmecken (ich konnte sie nur nicht alle benennen). Das war ein Genuß (ich würde sie in Wien vielleicht probieren - gibt es ja sehr selten, mir aber nicht dieses Erlebnis erwarten) und das hatte ich dann auch so gesagt und würde das Lokal beim nächsten Aufenthalt in Frankfurt wieder aufsuchen (das ist mir gut in Erinnerung geblieben, eben wegen diesem intensiven Geschmacksgefühl, da störte mich auch nicht die Baustelle am ganzen Platz).
Waren wir in demselben Restaurant?! Auch ich habe die Grüne Sauce in Frankfurt genossen und ich glaube, es war irgendwo in der Nähe des Römer. Allerdings gibt und gab es in Frankfurt wohl überall Baustellen.
Preiselbeerenmarmelade ist mir zu süss zu Fleisch, selbst zu Wild. Die geht gerade noch ins Rotkraut. Auch zur Semmel ist mir Marmelade ein Zuckerschreck, der den Geschmack verdirbt.
Seit ich begonnen habe, den Zucker zu reduzieren, entdecke ich die Geschmacksnuancen, die er so oft niederknüppelt: Tee, Kaffee, Schokolade, alles schmeckt durchaus ohne Zuckerschock besser.
Was ich übrigens seit Jahren nicht mehr bekam: ein Kipferl. So ein RICHTIGES, duftendes Kipferl vom Bäcker, wie ich es als Kind kannte. Kipferl schmecken heute all gleich und alle nach nix statt nach Kipferl.
Das war in Höchst, ich habs Dir rausgesucht: https://alte-zollwache.de/essen_trinken.php (kann aber gut sein, dass es nicht die beste grüne Sauce ist, ich war damals begeistert und würde wieder hin).
Ein gutes Kipferl ist schon eine Rarität, das schätze ich auch. In Wien gibts einerseits auch einige Kettenbäcker, durchaus regional, aber eben Aufbackerei.
Dazu gibts jetzt aber wieder ein paar kleine (und größere) Bäckereien, die sich um bessere Qualität bemühen, dort hatte ich neben Brot mal eine wieder sehr schöne Buchtel genossen. Schon flaumig aber nicht zu luftig, ich mags aber auch, wenn die Hefeteige ein bisserl fester sind.
Zucker reduzieren hab ich erstmal bei den Getränken geschafft (vor 20 jahrne noch hab ich 3 Löffel in den Kaffee getan, jetzt könnte ich es mir nicht mehr vorstellen, gesüßte Limonaden aber auch schon lange nicht mehr und möglichst keine Fertigprodukte, die ja auch ganz schön gezuckert sind, auch bei Konserven passe ich auf) - aber Mehlspeisen ... da hole ich alles wieder rein an süß und Zucker.
Das kann gut sein, dass ich genau dort auch war in Frankfurt! Bekannt vorkommen tut es mir. Es ist schon einige Zeit her bei mir. Doch groß ist ja die Stadt nicht und viele Plätze hat sie auch nicht.
Vielleicht können die Hessen alle Grüne Sauce machen. Wie auch in Österreich jeder bessere Wirt ein blondes Wiener Schnitzel hinbekommt und iim Ausland fast keiner.
Bei welchem Bäcker bist Du denn in Wien? Dieser vielbeworbene, in der glaublich Naglergasse - , die Begeisterung kann ich nicht teilen. Die Brote dort fand ich relativ hart und für die Werbeversprechen nicht exquisit genug. Auch von diesem Josefsbrot-Zeug, - hatte ich mir mehr erwartet.
Mit dem Zucker war es bei mir auch so: Ich reduzierte beim Kaffe langsam auf Null, Limonaden schmeckten dann mit der Zeit immer mehr nach Chemie-Cocktail. Doch auch Mehlspeisen gehen nicht mehr alle: Malakoff-Torte, Tiramisu, Punsch-Krapferl, mehr als eine Gabel bringe ich davon kaum runter. Das Fett scheint mir immer mehr zu werden im Mund.
Vielleicht ist es doch so, dass die Vorliebe für gesunde Nahrung angeboren ist und nur von der Lebensmittelindistrie zugezuckert und eingefettet.
Der in der Naglergasse ist das Joseph Brot, der hat mittlerweile auch filialen. Bei einer auf der Mariahilfer (ggü vom ehem. Leinerhaus) hatte ich mal diese gute Buchtel.
Ist halt mittlerweile schon ziemlicher Hype (man siehts ja auch in verschiedenen Restaurants öfter). Mir ist die Kruste manchmal schon zu hart. Aber noch ok.
Schön ist auch das Öfferl-Brot. Ist auch schon recht bekannt, aber noch nicht so prägnant (um nicht penetrant zu sagen) wie das Joseph.
Joseph bäckt meines Wissens ja irgendwo in Niederösterreich, bei Öfferl weiß ichs nicht so genau.
Gern kauf ich Brot aber auch bei Lunzers (Unverpacktladen), die haben zwar auch viel Jospeh aber auch anderes. http://mass-greisslerei.at/sortiment
Und super Kokoskuppeln.
danke für die Info.
Hast Du noch Details zum Buchtelladen? Ist das am Anfang der Neubaugasse linke Seite?
Der Joseph bäckt im Waldviertel.
Die Buchteln warn vom Joseph auf der Mariahilferstraße, aber wenn Du Neubaugasse sagst, fällt mir gerade ein in der Stiftgasse, da wo die Lindengasse anfängt (also gegenüber vom Haupteingang zur Stiftskaserne) gibts am Eck einen sehr empfehlenswerten Bäcker und Konditor. https://www.falter.at/lokal/2350/konditorei-blocher#
Dann weiß ich noch einen sehr guten Bäcker im 2. Bezirk am Anfang der Oberen Augartenstraße bei der U-Bahnstation Taborstraße: https://www.omasbackstube.at/ - gleich daneben gibts noch eine nette italienische Feinkost, abends haben/hatten(?) sie Apero, das ist mir aber meist zu schickimicki.
danke!
Das gibt es noch ein Buch, doch ich finde es nicht auf Amazon
"Wirklich gutes Brot", wenn ich nicht irre. Es wird jedenfalls verkauft im Museumsshop Niedersulz. Enthält Brotbackhinweise und -rezepte. Ein ganzes Buch voll.
meinst Du das: https://www.loewenzahn.at/produkt/2538/richtig-gutes-brot/ ?
Jawoll!!
Wobei die Autorin teilweise keine "Rezepte schreiben kann", weil sie es ein Leben lang nach Gefühle macht. Nachdem ich viele aus dem Buch probiert habe und es immer anders wurde, - arbeite ich jetzt auch nach Gefühl. Im Buch steht auch drin, wie man das Gefühl entwickelt. In dem Sinne: Wen das schief geht, kannst Du jenes anders machen.
Hier bei der Gugumo sagen wir immer erstmal "Guten Morgen!" 😀 Heute dann auch 'Grüß Gott', 'Servus' und sicher auch 'Grüezi', aus paritätischen Gründen.♡
Frühstück ist bei mir so eine Sache: da gibt's gegen Mittag, am Ende der Intervallfastenpause, etwas frisches Obst: gerade sind Aprikosen/Marillen. Dann war heute eine Haferpampe dran, sonst manchmal Knäckebrot mit Käse, Tomaten, Butter & Schlotten, auch mal mit Avocado & indischem Salatgewürzpulver.
Literarische Ergüsse sind da gefühlt genausowenig in Sicht wie das L-Wort! 🙂🙃
◇◇◇
Eine Ode an meinen Kaffee hätte ich bestenfalls zu bieten: es ist mit sprudelnd kochendem Quellwasser gebrühter Kaffee mit Satz und einem kleinen Schäumchen obendrauf - so, wie ich es den Polen vor nahezu 30 Jahren abgeguckt habe. Seither bereite ich ihn so zu und genieße seine Bekömmlichkeit, selbst nach der 4. oder 6. Tasse und selbst am Abend!
♧♤♧
Eine Angewohnheit zum späten Frühstück habe ich: ein Dessert. Das besteht heute aus einem Glas Hagebuttencreme mit Schlag (gestern frisch zubereitet, ganz einfach zu machen!)
♡♡♤
So richtig poetisch wird's nachher bei einer großen Portion Salat! Aber dann sind wir ja leider nicht mehr zusammen! 😀
Allen noch einen schönen Tag!
Guten Morgen nachträglich. tut mir leid, ich bin da nicht so geübt bez. gugumo. :-)
"haferpampe" ist ja schon ein sehr ausdrucksvolles Wort. Da brauchts keine weiteren literarischen Ergüsse :-D
Polnische Kaffeezubereitung klingt spannend, da muss ich mich mal schlau machen, ob das meine Varianten bereichert.
Einen genussvollen Tag wünsche ich Dir und viel Freude an dem Salat samt Poesie :-)
Danke für deinen netten Kommentar! Ja, diese Haferpampe und ihr Aussehen wären für eine literarische Folter wunderbar geeignet: z. B. jemanden ein Gedicht darüber schreiben zu lassen. 😉
Den polnischen 'Schümli' habe ich hier schon mal verewigt - ich suche ihn noch für dich raus! Viele Grüße und weiterhin Freude an sprachlichen Schönheiten!
Das ist der wohl opulenteste Kaffeedialog, den ich je hier geführt habe ! Liebe Grüße - und wohl bekomms ! ♤♡♧
Danke Dir für den Link, muss ich auch mal so probieren.
Liebe Grüße und noch einen genussvollen Tag.
Ich eese heute Grünkohl, Kartoffeln, Kassler, Senf, Wackelpeter und Mehl.
wohl bekomms. Das Mehl extra als Dessert zum wackligen Nachtisch oder kommt das in den Grünkohl?
Wenn das nicht mal kreativ ist! Ne heiße Brühe hinterher - und den restlichen Abend rührst du um.. ! ;-)
Ich grüße dich, liebe Anne, vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Bei dir fühle ich mich doch etwas wohler, sprachlich gesehen. Österreicher, nun wir sprechen dieselbe Sprache aber auch nicht, weil sie doch durch ihre verschiedenen Ausdrücke für mich zuweilen wie eine Fremdsprache wirken kann. Für mich, als ursächsischer Vogtländer, ist es dabei etwas leichter, weil ich mit dem Bayrischen keine großen Probleme habe, wenn es sich nicht gerade um einen außergewöhnlichen Dialekt handelt und dadurch einiges ableiten kann.
Doch spreche ich mich immer für die Erhaltung und Förderung der Dialekte aus, die es heute in unserer global und medialen Welt nicht leicht haben.
Einen schönen Tag für dich und herzliche Grüße von Lazarius.
Hallo lieber W., danke für deine wärmenden Worte (hier ist es nämlich ganz schön frisch geworden!) 😀
Ich verstehe dich, was die Dialekte angeht. Hier gehts aber, sofern ich den FS richtig verstanden habe, eher um die Vielfalt der Ausdrücke, die man anstatt 'lecker' zur Charakterisierung von Speisen und Geschmack einsetzen kann. Nur ist diese Vielfalt an Adjektiven nicht jedermanns Sache.
Die Vielfalt unseres Wortschatzes wird durch den Trend zur Sprachökonomie dezimiert, denn oft umfasst ein ausländisches Wort gleich ein Paket an Bedeutungen, wo wir erstmal lang herumartikulieren müssten, bis wir das eine richtige Wort betroffen haben. Klar - das geht auf Kosten des Vermächtnisses, das unsere Dichter & Denker uns hinterlassen haben.
Ich höre aber gelegentlich mal in englischen Videos deutsche Begriffe heraus, die sich einfach rübergerettet haben und eben woanders überleben. Die haben's gut!
Danke für deine Gedanken und einen schönen Tag noch! ❤liche Grüße!
Guten Morgen,
das Wort "lecker" verwende ich nie. Wenn ich ein Essen beschreibe, dann mit anderen Wörtern wie "guad".
Tschüss verwende ich hingegen sehr häufig als Verabschiedung.
Auch wenn es hierzulande nicht so üblich ist.
Deutsche nennen ja alles nur "formidabel", "vorzüglich" und "exzellent".
Bei uns in Österreich werden keine solchen komplexen Vokabel verwendet.
Ich wünsche euch einen schönen Donnerstag.
Deswegen sagrn die deutschen auch Aprikosenkuvertüre statt Marillnmarmelad 😅
Bitte einmal Brötchen mit Aprikosenkonfitüre, Schlagsahne und Magerquark.
Bezüglich komplexer Vokabel in Österreich ist mir das letztens untergekommen: https://ze.tt/diese-woerter-musst-du-kennen-wenn-du-in-oesterreich-ernst-genommen-werden-willst/
(wer mehr in der Art lesen will -> https://www.ostarrichi.org/ )
Deutsche nennen ja alles nur "formidabel", "vorzüglich" und "exzellent".
Interessant, ist mir bei meinen Aufenthalten in Deutschland noch nicht so vorgekommen.
Zum Verabschieden sage ich Unterschiedliches, je nach Situation.
- "Wiedaschaun": Geschäft, Lokal, Standardgruß mit unterschiedlichem Tonfall, je nach Zufriedenheit
- "Seas": oder "Seavas" als Gruß für Freunde)
- "Pfiateich": zu Freunden, wenns schön gemeinsam war)
- "Tschüss": dann meist streng und harsch ausgesprochen, wenn ich unzufrieden war - ich denk mir dann eher sowas wie "schleichdi" - das ist aber dann auch erkennbar und klingt ganz anders, als das freundliche Tschüss (das mir manchmal zu lieblich wirkt, kommt auf die Person an).
Also bei den erwähnten wörtern im artikel kenn ich ca 1/4 nicht und ich leb hier schon immer
Und heurigen heißt es nur in wien sonst übersll buschnschank
Mir waren die Wörter alle bekannt. Bin in Wien geboren und aufgewachsen, bin aber auch schon in den 50ern und habe mich sehr für den Wiener Dialekt interessiert. Da kann ich die zwei Bücher empfehlen:
Wehle: Sprechen Sie Wienerisch?
H.C.Artmann: Med ana schwoazzn Tintn
Heuriger/Buschenschank: das ist die Abgrenzung anders -> https://de.wikipedia.org/wiki/Heuriger#Abgrenzung
Ja ich will kein wienerisch sprechen.
Österreich is nicht Wien.
Und ich und theaterfan kommen auch nicht aus wien also warum sollten wier wienerisch spechen dann zeigt uns jeder den vogel
Das weiß ich wohl, dass Österreich viel mehr ist als Wien. Ich dachte, es geht hier jetzt um wienerisch, aber stimmt, der Artikel aus ze.tt war irreführend.
Ist ja in Deutschland auch vergleichbar - von Italien, Frankreich und Großbritannien kenn ich auch noch Unterschiede, sonst kann ich es nur annehmen.
Zwischen Deutschen und Deutschen klaffen Unterschiede noch wesentlich größer als zwischen Burgenländer und Vorarlberger.
Eine Frage nach dem Frühstück ist keine Klausurprüfung oder Aufgabe für einen Restauranttester. Warum antwortest du da in Romanen? "Lecker" oder "gut" reicht völlig zur Bestätigung der hohen Qualität. Zur Not noch ein "ausgiebig".
Nicht, dass mir die Worte fehlen, alle Details meines Frühstücks zu umschreiben, aber wozu? Hauptsache, es war lecker (was übrigens soviel wie gut bedeutet, wie es auch unsere Nachbarn in NL nutzen).
ein Wort für alles? Da gibt die Sprache doch mehr her. Es muss keine Abhandlung sein (das oben ist ja auch nur ein Maximalbeispiel).
Lecker oder Scheisse? Dazwischen gibts nichts? Nur 0 oder 1?
"Ging so" oder "ganz gut" wären ja auch noch etwas abwertende Antworten, die aber die Gegenfrage provozieren, warum das so war. Und wer will schon über sein Frühstück umfassend Auskunft geben? Ich jedenfalls nicht.
Ist etwa so wie man auf "Wie gehts?" meist mit "Gut." antwortet, obwohl es oft nicht der Wahrheit entspricht.
Wenn ich keine Lust habe, detailliert Auskunft zu geben, mach ich das auch nicht (in einem anderen Kommentar habe ich das detaillierter beschrieben). Das war ein Beispiel, was alles statt einem simplen "lecker" (gut) möglich wäre und eine Einladung, es zu versuchen.
Auf "wie gehts?" antworte ich auch unterschiedlich. Kommt aber auf die fragende Person und auf die Situation an; ob ich selbst in Gesprächslaune bin; ob ich Lust habe, einen Akzent zu setzen; ich gerade etwas erwähnenswertes erlebt habe. "Gut, ich habe mich gerade gefreut, dass der Busfahrer die Tür nochmal aufgemacht hat". Das kratzt viele vermutlich nicht, bei manchen bleibt vielleicht hängen "hin und wieder hat man Glück". Wenige freuen sich vielleicht auch ein bisschen mit.
Dazu fällt mir gerade dieser Ausschnitt von einem Vortrag von Paul Watzlawick ein:
https://www.youtube.com/watch?v=LYsv_jsj1qA&feature=youtu.be&t=91
Da wo ich herkomme, gab es das Wort lecker auch nicht. Dort wahr was gut, sehr gut oder sogar wohlschmeckend. Eventuell noch schmackhaft oder köstlich.
Danke, dann her mit diesen Vokabeln :-) ich würde diese Wörter gerne kennenlernen um meinen Sprachschatz zu bereichern.