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Meinung des Tages: Ungleiche Vermögensverteilung in Deutschland - sollte der Staat hier stärker eingreifen?

(Bild mit KI erstellt)

Ungleiche Verteilung von Vermögen in Deutschland

In Deutschland besitzen die reichsten 10% der Haushalte mehr als die Hälfte, teils über 60%, des gesamten Nettovermögens. Im Gegensatz dazu entfallen auf die vermögensärmere Hälfte der Bevölkerung lediglich 2-3% des Vermögens. Diese starke Ungleichverteilung hat sich seit Jahren kaum verändert.

Im internationalen Vergleich zählt Deutschland – neben Österreich – zu den Ländern mit der höchsten Vermögensungleichheit im Euroraum.

Inflation wirkt ungleich auf Haushalte ein

Zwischen 2021 und 2023 sind die Nettovermögen inflationsbereinigt um etwa 11% gesunken. Besonders stark betroffen war die untere Vermögenshälfte, deren Vermögen real um mehr als 20% zurück ging.

Die Preissteigerungen infolge des Ukraine-Kriegs trafen vor allem Haushalte mit niedrigem Einkommen, da diese überwiegend in risikoarmen Anlageformen wie Sparguthaben investieren. Wohlhabendere Haushalte hingegen konnten Wertverluste besser abfedern, da sie stärker in Aktien, Fonds und Betriebsvermögen investiert sind.

Stabile Vermögensstruktur trotz wirtschaftlicher Umbrüche

Trotz gestiegener Zinsen, sinkender Immobilienpreise und Inflation bleiben die grundlegenden Vermögensstrukturen in Deutschland relativ stabil. Der Medianwert des Nettovermögens fiel inflationsbereinigt von 90.500 Euro (2021) auf 76.000 Euro (2023), während das Durchschnittsvermögen bei rund 324.800 Euro lag.

Die Verschuldung der Haushalte nahm leicht ab, was unter anderem auf pandemiebedingtes Sparverhalten zurückgeführt wird.

Unsere Fragen an Euch:

  • Sollte der Staat stärker eingreifen, um Vermögen (z.B. durch Steuern) gerechter umzuverteilen?
  • Findet Ihr es gerecht, dass die reichsten 10 % über die Hälfte des Vermögens besitzen?
  • Wie wirkt sich Vermögensungleichheit eurer Meinung nach auf unsere Gesellschaft aus?
  • Welche Spar- oder Vermögensaufbaumaßnahmen ergreift Ihr privat?

Wir freuen uns auf Eure Beiträge.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

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Ja, der Staat sollte hier eingreifen, da... 47%
Nein, ich wäre gegen einen Eingriff des Staates, weil... 46%
Andere Meinung und zwar... 7%
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Um wieviel Prozent müssten Steuern im Schnitt steigen um denselben Effekt wie die Sondervermögen zu haben?

Die Sondervermögen laufen über einen bestimmten Zeitraum, x Jahre, also müsste man das doch auch über entsprechende Steuererhöhungen realisieren können.

Ich will nicht sagen, dass ich dafür bin, aber eine solche Rechnung wäre doch mal ganz interessant.

Natürlich würde es da die üblichen Gerechtigkeitsdiskussionen geben, bitte dies hier mal außer Acht lassen, mich würde nur der prozentuale Anteil der Erhöhung im Schnitt interessieren, nicht die Details.

Mir scheint allerdings, unser Regierungssystem hat eine "gern übersehene" aber gravierende Schwäche: Es ist nicht nachhaltig, in Sachen Wohlstand, Sicherheit, Staatsaufgaben (=Infrastruktur, Bildung, Wohnungen, ...) aus wahltaktischen Gründen werden die gegenwärtigen Problematiken nicht genügend angegangen oder eben per Schulden in die Zukunft verlagert.

Warum ist das so? Parteien, die entsprechende Steuererhöhungen beschließen würden, werden von uns Wählern knallhart abgewählt. Und Wähler haben meistens insbesondere ihr eigenes Wohl im Auge, alles, was das beeinträchtigen könnte, wird abgewählt.

Wir "verbraten" in Jahrmillionen entstandene fossile Energieträger in 100 Jahren, wir leben in vielfacher Weise auf Kosten ärmerer Länder, die wir ausnutzen (ich sage nur mal Lithium usw. für unseren Wohlstand), machen Schulden, um unser gegenwärtiges Wohl nicht zu beeinträchtigen, ... Wir kumulieren Vieles auf unser gegenwärtiges Wohlergehen, wollen nicht erkennen, wie sich das auf zukünftige Generationen auswirkt, es sei denn, die Folgen schlagen "unerwartet" jetzt schon zu.

So funktioniert die "Krone der Schöpfung"?

Wie seht ihr das, was sehe ich aus eurer Sicht da falsch?

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