Zuchtstop im Kaufvertrag?

3 Antworten

Wenn es Vertraglich festgelegt wird, ist es es auch Gültig, wenn du den Vertrag unterschreibst und damit zustimmst. Zuchtverbot ist Zuchtverbot und da auch Vertraglich festgelegt, das wird auch so festgehalten, würdest du trotzdem züchten, wirst du Vertragsbrüchig und kann rechtliche Konsequenzen haben.
Bei Zuchtverwendung ohne Zustimmung des Verkäufers wird z.B. eine Vertragsstrafe in Rechnung gestellt, aufgrund des Vertragsbruches. (Das ist aber nur ein Beispiel)
Ist bereits im Junghundalter bestimmte Merkmale zu erkennen, die nicht zum Rassestandart gehören oder unerwünschte Merkmale ist ein Zuchtverbot ebenfalls keine Seltenheit, sowas steht z.B. bei unserer BKH auch im Vertrag drinnen, dass es ein Zuchtverbot gibt (hatten wir eh nie vor) weil unsere Katze z.B. unterdurchschnittlich klein ist, eine Zucht wäre hier auch sehr gefährlich.
Anerkannte VDH Züchter haben sowas z.B. sehr oft im Vertrag für Privatpersonen, wenn du nicht gerade selbst im Verein bist und bewusst nach einer guten Zuchthündin suchst.
So eine Zuchttauglichkeitsprüfung ist extrem umfangreich, berücksichtige dass du ohne Verein der dem FCI/VDH angehört keine offiziellen Rassepapiere bekommen würdest und wenn bereits die Junghunde schon Eigenschaften aufweisen, die nicht optimal sind, ist ein Zuchtverbot auch Sinnvoll, denn auch bei Hunden im Wachstum kann man bestimmte Merkmale erkennen, die in dem Alter nicht auftreten sollten.

In den Vereinen bekommst du in Sachen Zucht, Aufzucht usw. auch Seminare sowohl Pflichtseminare, als auch "Freiwillig, aber dringend empfohlen" usw.
Sobald du in einem Verein beigetreten bist, dich ausgiebig mit Zucht usw. beschäftigt hast, inkl. Rassen usw. genug Seminare besucht hast, wirst du dort auch Kontakte finden zu Züchtern und auch entsprechend eine geeignete Hündin, dank der Kontakte finden.
Berücksichtige nur dass das ein sehr teures Hobby ist, dass an viele Auflagen gebunden ist und du keinen bis kaum Profit machst, i.d.R. gibt man sogar oft mehr aus, brauchst also Ordentlich Rücklagen und vor allem Zeit.

Es ließt sich gerade so als seist du noch in keinem Verein, Zuchtverbot ist in solchen Fällen tatsächlich keine Seltenheit, damit "Hobbyzucht" vermieden wird, auch wenn die Hunde eine Zuchttauglichkeitsprüfung bestehen würden.
Allerdings klingt es auch so als hast du dich zumindest schon mit dem Thema beschäftigt was Zuchttauglichkeit usw. angeht.


Ohne Verein ist man an keine Regelungen für die Zucht gebunden, so will man natürlich auch Verhindern dass Hunde als Zuchtmaschinen missbraucht werden oder unerfahrene Zucht die Gesundheit der Tiere bedrohen können.
Hat man keine Ahnung von Aufzucht, Zucht, Genetik usw. kann das echt übel ausgehen für das Tier und den Nachwuchs.


Zukosys 
Beitragsersteller
 03.05.2025, 02:23

Danke für die umfangreiche Antwort! :)

Ich bin noch kein Mitglied in einem Verein. Wollte das gleichzeitig mit dem Kauf des Hundes machen. Allerdings wird es ja anscheinend nicht dazu kommen...

Mir kommt es auch irgendwie so vor als sei Konkurrenz ein großes Thema innerhalb der Züchter...

Kann ja verstehen, dass man die "Vermehrer" damit unterbinden möchte.

DayBreaker231  03.05.2025, 02:45
@Zukosys

Bei der Konkurrenz bin ich mir nicht sicher, ich kenne wenige Züchter die sich aber untereinander aus austauschen helfen usw. aber das sind Katzenzüchter, vielleicht ist da dynamik auch etwas anders, zumal Zucht beim VDH wirklich mit vielen Auflagen verbunden ist, die können ja nicht beliebig oft Welpen bekommen, es braucht pausen dazwischen usw. die Nachfrage ist hoch, die Regelungen streng, daher gibt es mitunter wartelisten von über 2 Jahren bis man einen Welpen bekommt.
Tritt erst mal einem Verein bei, Besuche Seminare usw. dass dauert auch bis die ganze Thematik sitzt und Dalmatiner sind jetzt nicht gerade einfache Hunde was ihre Ansprüche und Wesen angeht, sehr sensibel und haben einige mögliche Erbkrankheiten und Rassetypische Erkrankungen, da ist eine gesunde Zucht wirklich extrem wichtig, entsprechend sollten auch die Elterntiere wirklich Top sein, dass ist aber gar nicht so leicht um zusetzen.
Lass dir bei dem Thema wirklich Zeit, tritt dem VDH bei (oder einem Verein der dem VDH angehört habe hier mal direkt Verlinkt welche das wären) und beschäftige dich damit.
Bist du im Verein, besuchst Seminare usw. hast du dort auch direkt ansprechpartner wie Zuchtwart usw.

Sagt dir diese Hündin zu und du wolltest eh einen Hund haben, und dir ist der Umfang eines Dalmatiners bewusst und dessen Bedürfnisse, spricht nichts gegen einen kauf, aber eben nicht zum Züchten, sondern einfach als dein Hund. So lernst du auch das Wesen des Hundes kennen und ihre Individuellen Ansprüche, wenn du vorher noch keinen Dalmatiner hattest (Solltest du aber noch keine Hundeerfahrung haben, ist ein Dalmatiner als Ersthund nicht sooo empfehlenswert einfach weil sie sehr sensibel sind, da sind kleine Fehler ziemlich problematisch.)
Bis du wirklich im Thema Zucht drinnen bist und wirklich soweit bist, vergeht wirklich viel Zeit, dass unterschätzt man und du musst ja auch die Zeit haben. Was wäre z.B. wenn die Hündin mit ihrem Wurf überfordert ist und du must sie von Hand aufziehen. Arbeitest du Vollzeit und lebst alleine wird das schwierig, dafür gibt es auch Seminare in Aufzucht.
Besuche Ausstellungen usw. da lernst du auch einiges.

Beccs2590  03.05.2025, 11:42
@Zukosys

Im offiziellen Verein hat ein normal guter Züchter keine Konkurrenz da Welpen oft schon reserviert sind bevor sie auf der Welt sind. Die wo das schon einige Jahre machen empfehlen einem dann eher ein Kollegen weil ihr dann nächst geplanter Wurf wieder lange zweit dauert. Aber wenn man in keinem Verein ist, ist es sicher auch was anderes denn planen und reden können viele, bedeutet leider auch noch lange nicht das diese das umsetzen ( nicht gegen dich )

ich hab ne Aussi Hündin wo etwas später verkauft wurde btw die Züchterin wollte diese selbst für ihre Zucht behalten. Allerdings hatte sie diese wegen Zucht untauglich dann doch verkauft und da ging es beim merle um zu viel weißanteil bei den Ohren. So leie mäßig was nicht nachvollziehbares weil sie ein wunderschöner Welpe war. Aber wenn man über Jahre züchtet bringt das Erfahrung und Wissen mit sich

Im Verein kann man auch ohne Hund zu haben sein auch Seminare etc. Man bekommt dabei nicht nur Kontakte einen passenden Hund für die Zucht zu finden sondern hätte einige wichtige Zeitaufwände Sachen erledigt bevor man nen Welpen erzieht diesen Show tauglich macht etc

und neu starten ist ein echtes Zeit Spiel da ist man nicht so schnell drinnen

Die Hündin wird nie eine FCI Zuchtzulassung bekommen, auch wenn du das anstreben würdest.

Seriöserweise macht man dich darauf aufmerksam, dass diese Hündin nie eine FCI / VDH Zuchtzulassung bekommen wird. Weil diese Hündin eben jetzt schon, nicht dem Zuchtreglement entspricht.

Dir bliebe also nur unseriöses Vermehren, das kann man leider auch heute noch nicht vertraglich verbieten. Weil der Hund eben nach dem Verkauf dir gehört.

Ein Züchter kann vertraglich rechtsverbindlich Hunde im Zuchtrecht verkaufen. Will heissen, er darf eine Hündin oder Rüden aus seiner Zucht zum Züchten verwenden, auch wenn der Hund sonst ganz dir gehört.

Das Vermehren aber kann er dir leider rechtsgültig leider nicht verbieten.

Grundsätzlich müsste nach meiner Meinung jegliches Vermehren von Hunden ohne FCI Zuchtzulassung für Vermehrer wie für Käufer solcher Hunde strafbar sein.

Die Hündin ist rasserein mit allen Vorzügen, sie wird nur niemals eine Zuchtzulassung bekommen.

Zwischen Rassereinheit und Zuchttauglichkeit liegt noch ein ein grosser Schritt

Ob ein Hund zuchttauglich ist entscheidet sich so oder so erst im Alter von 12- 18 Monaten. Davor ist nur die Hoffnung, dass es klappt.

Da die Zeichnung dieser Hündin aber jetzt schon einen Zuchtausschluss bedeutet, solltest du sie nicht kaufen, wenn du züchten willst.

Lass' es sein, oder kaufe die Hündin als reines Liebhabertier und nicht zur Zucht. Gerade bei der Zucht geht es weniger darum, welche Bindung du aufgebaut hast.

Du wirst auch keinen guten Deckrüden finden können, da sich herumsprechen wird, dass du dich nicht an Verträge hälst. Züchter kennen sich untereinander und fragen da auch mal nach, bevor sie eine Deckanfrage annehmen. Und weil "Zuchtsperre" auf dem Stammbaum der Hündin steht. Sich gleich am Anfang der Züchterlaufbahn einen schlechten Ruf einzuhandeln ist nicht soo geschickt...

Rede mit der Züchterin, vielleicht kann sie dir einen anderen Züchter empfehlen, der gerade einen Wurf hat. Oder sie gibt dir aus dem nächsten Wurf ein zuchttaugliches Tier.

Um deine eigentliche Frage zu beantworten, die Klausel kann rechtlich haltbar sein, oder eben nicht. Das hängt davon ab, wie die Klausel im Vertrag formuliert wurde. Und letztendlich davon, wie das ein Gericht sieht, wenn dich die Züchterin verklagt.


Goodnight  03.05.2025, 14:55

Bei der Zuchtzulassung wird die Bindung zum Besitzer sehr wohl auch beurteilt.

Ein Halter eines zugelassenen Zuchtrüden darf seinen Rüden gar nicht zu Deckung einer nicht zur Zucht zugelassenen Hündin geben. Das würde für ihn den Zuchtausschluss bedeuten.

Züchter und Deckrüden Halter müssen den Deckakt beim FCI anmelden. Eine Bewilligung für so eine Verpaarung wird es nicht geben.

October2011  03.05.2025, 22:43
@Goodnight

Der Fragesteller kennt die Hündin ja nicht richtig - sie lebt ja noch bei der Züchterin. Zwischen dem Fragesteller und dem Welpen gibt es also keine Bindung, die man bewerten könnte.

Ein Züchter sucht sich in der Regel einen Hund anders aus, als ein Liebhaber.

Und es gibt genügend Schwarzzüchter, die ohne Verein "züchten".

Goodnight  03.05.2025, 22:59
@October2011

Bei der Zuchtzulassungsprüfung wird die Bindung zum Besitzer beurteilt.

Züchter und Vermehrer ist nicht das Gleiche.

October2011  03.05.2025, 23:06
@Goodnight

Diese Bindung kann der Fragesteller auch mit einer anderen Hündin, die zuchttauglich ist, aufbauen.

Zukosys 
Beitragsersteller
 03.05.2025, 01:51

Danke dir für die ausführliche Antwort :)!

Ja, ich fande das halt komisch, dass man das aufgrund der Punkte etc. begründet. Der Hund kann sich in der Zeit noch verändern und ich müsste sowieso davor erstmal eine Zuchtzulassung bekommen, wofür ich den Hund einer Jury vorstellen müsste... wenn es was gesundheitliches wäre, verstehe ich das voll und ganz, aber so?

Ich halte mal die Augen weiter auf. :)

October2011  03.05.2025, 01:58
@Zukosys

Der Grund ist etwas merkwürdig, aber vielleicht hat die Züchterin auch keine Lust, dir richtig zu erklären, worum es ihr geht.

Der von dir ausgesuchte Welpe ist vermutlich nicht die beste Hündin aus dem Wurf, denn die behält sie ja selbst.

October2011  03.05.2025, 02:06
@Zukosys

Warst du schon auf Hundeausstellungen und hast dort mit Züchter geredet?

Falls nein, mach' das mal. Lasse dir von erfahrenen Züchtern erklären, woran man einen guten Dalmatiner erkennt und worauf sie beim Körperbau achten. Traue dich, Zücher anzusprechen.

Zukosys 
Beitragsersteller
 03.05.2025, 02:12
@October2011

Ich empfinde es auch als komisch, dass ausgerechnet diese Hündin – laut Aussage der Züchterin (andere Züchter hatten ihr das gesagt) – die einzige aus dem gesamten Wurf sein soll, die sich für die Zucht eigne. Bis zu diesem Zeitpunkt schien ihr selbst nicht bewusst gewesen zu sein, dass ausschließlich dieser Welpe hierfür infrage komme...

Zukosys 
Beitragsersteller
 03.05.2025, 02:15
@October2011

Auf Hundeausstellungen war ich bis jetzt noch nicht.

Wäre aber auch mal eine Idee 💡 :)

October2011  03.05.2025, 02:26
@Zukosys

Es macht selten Sinn, gleich mehrere Welpen aus einem Wurf in die Zucht zu nehmen. So verengt man letztendlich nur den Genpool unnötig.

Es kann auch sein, dass sie selbst einen Vertrag unterschrieben hat, der die Anzahl der Nachzuchten, die selbst in die Zucht gehen, beschränkt.

Es macht Sinn, dass man Züchterkollegen einlädt, die sich dann deinen Wurf ansehen. Denn manchmal hat ein Unbeteiligter ein besseren Blick auf den Wurf als man selbst. Oder einfach nur einen anderen Blick.

Und letztendlich - vielleicht hatte sie nicht vor, aus diesem Wurf eine Nachzucht zu behalten. Und hat dann dazu ihre Meinung geändert. z.B. weil eine andere Junghündin von ihr nicht aufnimmt oder sich nicht so entwickelt hat, wie sie sich das vorgestellt hat.

Du kannst versuchen, nett und freundlich mit ihr zu telefonieren und so versuchen, die wahren Gründe zu erfahren. Erkläre ihr, dass du als Jungzüchter dazulernen willst und es dir nicht darum geht, sie zu kritisieren.