Da ich gelesen habe dass du noch studierst, habe ich dir vorher erst mal noch mal eine kleine Liste gemacht die man abhaken sollte, bevor der Hund ins Haus kommt, sowas wie ein kurzer Selbsttest, ob man für einen Hund bereit ist, den hatte ich schon mal für eine Antwort genutzt, gerade für den Ersthundehalter absolut wichtig da man viele Punkte vorher regeln muss:
1. Wie ist die Wohnsituation?
- Wie groß ist meine Wohnung, mein Haus?
- Sind alle Personen im Haushalt mit dem Einzug eines Hundes einverstanden?
- Gibt es darunter gegebenenfalls Allergiker?
- Kannst du einem Vierbeiner einen ruhigen Rückzugsort ermöglichen?
- Hast du einen Garten oder oder musst du eventuell mehrere Stockwerke bis zu deiner Wohnung bewältigen? (Falls Treppen und kein Fahrstuhl vorhanden ist, ist es problemlos möglich große Hunderassen über 20Kilo die Treppen rauf und runter zu tragen? Generell sollten Hunde keine oder nur wenige Stufen laufen, da diese die Gelenke belasten und Hunde die aus Alters- oder Krankheitsgründen oder z.B. OP nicht treppfen steigen dürfen/können)
- Besitzt du bereits andere Haustiere, zum Beispiel eine Katze, Vögel oder einen Artgenossen?
Wohnst du zur Miete, lass dir unbedingt eine schriftliche Einverständniserklärung deines Vermieters ausstellen, dass die Haltung eines Hundes erlaubt ist. (Dies ist wichtig wenn man z.B. ein Tier aus dem Tierschutz oder Tierheim holt, da ist so eine Schriftliche Erlaubnis vorzulegen.)
2. Die Kosten und finanziellen Mittel.
Natürlich müssen alle Kosten gedekt werden können.
Erstaustattung (Napf, Leine, Halsband, Geschirr etc. https://www.helvetia.com/de/web/de/ratgeber/tiere/hunde/haltung/erstausstattung-hund.html)
Laufende Kosten: Dazu gehören Futter, Snacks, Wurmkur, Impfungen, Hundesteuer und Haftpflichtversicherung und medizinische Kosten im Falle einer Verletzung und Krankheit, so wie Medikamente oder dauerhafte Medikamente. Ein Besuch beim Tierarzt wird unumgänglich – sei es bei einer Erkältung oder gar chronischen oder schweren Erkrankungen, die viele Tierarztbesuche oder gar Operationen erfordern. (Hier kann eine OP-Versicherung für Hunde Sinnvoll sein.) Ein Notfall am Samstag kann mal schnell im mittlerem dreistelligem oder gar Vierstelligen Bereich rutschen, daher sollte man in der Lage sein um die 1.000 für Notfälle bereit zu haben, auch Folgebehandlungen, Medikamente usw. werden schnell teuer.
3. Zeit
Wie sieht es mit der Zeit aus?
Einer der wichtigsten Punkte ist die Zeit die ein Hund in Anspruch nimmt, es sind wie kleine Kinder.
Spazieren gehen am Tag, min. 3x 0,5 - 1h pro Rundgang. Je nach Alter müssen sie öffter raus z.B. Junghunde oder Senioren die es sich nicht lange Verkneifen können. Je nach Rasse sollte ein Hund 3-4h+ am Tag raus. Ein Junghund oder gar Welpe muss alle 2h raus, sogar nachts, nach dem aufstehen, nach dem Essen, wenn was spannendes passiert, Hunde die noch wachsen haben noch keine starke Blasenkontrolle und können schnell mal Einnässen, ebenso Senioren.
Dazu kommen noch die Zeiten die ein Hund benötigt z.B. für geistige Auslastung und Training. (Komandotraining, Mantrailing, Nasen- und Intelligenzspiele etc.) für den Hundeanfänger ist die Beratung seitens eines Hundetrainers empfehlenswert.
Ein Hund der noch nicht alleine bleiben kann, braucht Monate bis er dies gelernt hat, und noch länger und wenn er es kann sollte ein Hund nie länger als max. 4-5 h alleine bleiben, aber auch nur wenn er es bereits gelernt hat, man fängt ca. erst mit 6 Monaten an dies langsam zu trainieren. Es sind Rudeltiere die möchten nicht alleine sein und müssen zudem auch pinkeln. Zu lange einhalten kann Nierenschäde begünstigen.
4. Planung für die Zukunft.
So ein Hund lebt, je nach Rasse gut 1-2 Jahrzehnte, daher ist wichtig alle Faktoren der zukunft mit ein zu beziehen. Die Kinder wollen Studieren oder eine Ausbildung machen und leben nicht ewig zuhause, wollen Ausziehen, Freunde treffen etc. In deinem Fall studierst ja du selbst.
Es kommen auch mal schlechte Zeiten in denen man für den Vierbeiner sorgen muss, es sind feste Familienmitglieder. Da du noch Studierst und du nicht weißt wie die Zukunft nach danach wirklich aussieht, auch wegen Einkommen usw. würde ich dir empfehlen erst einen Hund an zuschaffen wenn du Berufstätig bist, denn je nach Job kann man nach der Arbeit auch echt fertig sein und dann muss man noch gefühlt Vollzeit für den Hund sorgen, dass kann mitunter gerade für den Ersthundehalter sehr anstrengend oder gar zu viel werden, daher ist es empfehlenswert einen Hund dann an zuschaffen wenn du einen festen geregelten Ablauf hast, gerade wenn man studiert. Meine Uni z.B. ist mitten in meinem zweitem Semester Insolvent gegangen, kein Student wusste vorher bescheid und plötzlich war man ohne Studienplatz, habe inzwischen einen Ersatz gefunden, dass hat aber auch erst mal Zeit gedauert und die Gebühren sind höher als vorher.
5. Erziehung.
Kann man dem Hund eine gute Erziehung, Sozialisierung und Auslastung bieten?
Egal ob nun Welpe, Junghund, Erwachsen oder Senior. Ein Hund braucht immer Erziehng und klare Strukturen im Leben. Neben den Grundkommandos und der Stubenreinheit ist die Sozialisierung besonders wichtig. Regelmäßiger Kontakt zu Artgenossen ist wichtig, damit der Hund gegenüber Artgenossen keine Probleme entwickelt im ideallfall täglich. Ein Hund in der Pupertät wird zudem immer wieder seine Grenzen austesten, die Erziehung in dieser Zeit ist alles andere als Einfach und erfordert extrem viel Geduld. Wichtig ist dass die Erziehung konsequent, aber Härtefrei ist, daher ist es wichtig das Verhalten eines Hundes genaustens zu kennen und sich mit der Körpersprache auseinander aus zusetzen, so wie Eigenheiten der Rassen, denn einige Rassen haben Eigenschaften die andere nicht haben und entsprechend andere Vorlieben und Abneigungen, mit welchen man sich vor dem Hundekauf auskennen sollte. Ein Schäferhund ist nicht mit einem Labrador zu vergleichen.
6.Konsequenz und Geduld.
Hat man die Mentale Kapazität für einen Hund?
Hunde sind Individuell in Charakter und Verhalten und haben wie wir Menschen auch eben unsere unterschiedlichen Verhaltensweisen, haben die kleinen oder auch größeren Macken und wird z.B. nicht immer den Kommandos folgen, auch wenn er sie eigentlich schon kann, es gibt Rassen die einfach irgendwann keine Lust haben und gerade Sture Rassen muss man so hinnehmen. Wenn ein Dackel kein Bock hat, kann man da nicht viel machen, da diese Hunde für ihre Eigenständigkeit gezüchtet worden sind. Es ist eine Geduldsprobe. Essen vom Teller stibizt. Mülleimer umgeworfen, sowas kann immer mal passieren.
Hunde merken schnell wenn was nicht stimmt. Unwohlsein, Nervosität, Unsicherheit, Angst usw. kann ein Hund wahrnehmen und der Hund wird sich entsprechend verhalten, was aber sehr übel ausgehen kann. Als Hundehalter muss man dem Hund sicherheit und Schutz vermitteln können, damit der Hund nicht den Eindruck bekommt seinen Halter und/oder sich selbst schützen zu müssen, gerade bei solchen Hunden wie Rottweiler leider kein unbekanntes Problem. Als Besitzer ist man laufend gefordert, die Nerven zu behalten und den Hund mit liebevoller Konsequenz und Strenge zu Erziehen und Halten.
7. Fachkentnisse und Umgang.
Ein Hund der eine Schulterhöhe von über 40cm und/oder mehr als 20kg wiegt, müssen Halter je nach Bundesland einen Sachkundenachweise erbringen. (https://www.vergleichen-und-sparen.de/hundeversicherung/sachkundenachweis/)
Aber auch Hunde, bei denen kein gesetzlicher Nachweis notwendig ist, können es ganz schön in sich haben – nicht umsonst gibt es den Begriff "Wadenbeißer" oder "Kläffer" Kleine Hunde sind nicht automatisch weniger Anspruchsvoll als große, auch ein Chihuahua ist ein Vollwertiger Hund der min. 3h am Tag raus will, und selbst danach kann der einen noch auslachen.
8.Anpassung an das Leben mit den Hund.
Ist man bereit das Leben die nächsten 1-2 Jahrzehnte an die Bedürfnisse des Hundes an zupassen und ggbf. auf Dinge zu verzichten?
Ein Hund ist oft eine Bereicherung im Leben, schränkt aber eben auch die Freizeitgestaltung, die Urlaubsplanung usw. stark ein.
Es gibt viel Hundefreundliche Hotels und Pensionen, aber vorher muss man abklären ob Hunde erlaubt sind.
Flugreisen. Kleine Hunde können je nach Gewicht und Größe im Handgepäck transportiert werden. Große Hunde dagegen müssen in Boxen im Frachtraum mitfliegen, dies ist sehr stressig für die Tiere und z.B. für Kranke oder alte Tiere nicht empfehlenswert, genau so für Tiere die noch nicht alleine sein können. Daher solltest du lieber abwägen, ob es sinnvoller ist auf eine Flugreise zu verzichten oder deinen Liebling für die Zeit des Urlaubs in gute Hände zu übergeben.
Auch Hobbies sind betrofffen. Geht man vielen Hobbies nach, geht viel aus muss man dies natürlich entsprechend mit dem Hund in Einklang bringen, der Hund will am liebsten überall mit hin, daher muss man möglicherweise Aktivitäten und Verabredungen so strukturieren dass der Hund Zeitlich passt, man kann Abends dann eben nicht mal noch lange mit Freunden was trinken gehen, oder auf Partys oder dergleichen bleiben, wenn der Hund nicht mit kann.
9.Sauberkeit.
Kommt man mit Unordnung, Dreck und Gerüchen zurecht?
Hunde lieben es (je nach Individuum) sich im Schlamm, Laub oder sogar schlimmeren zu wälzen was auch mal Stinkt. Und egal ob Wind oder Wetter, will ein Hund raus, je nach Hund gibt es natürlich welche die strömenden Regen nicht mögen, anderen ist es egal und wollen raus und müssen es auch. Besonders bei Schlammig nassen Wetter sind dreckige Hundepfoten und Boden eine Tagesordnung. Hundehaare sind gefühlt überall zu finden, vor allem im Fellwechsel.
Welpen und Junghunde, so sie Tiere die sich langweilen, können zudem dazu neigen Möbel an zunagen oder andere Dinge zu zerkauen. Viele Hunde schleppen auch mal Dinge von A nach B wenns Lose rumliegt. Socken und Hausschuhe sind z.B. sehr beliebt.
Morgens nach dem Aufstehen kann auch mal ne Pipipfütze vorhanden sein, auch Nachts muss ein Hund mal raus, oder wenn er noch nicht Stubenrein ist oder eben schon so alt dass er es einfach nicht halten kann. Auch unverdaute Knochenstückchen oder Futter werden mit Vorliebe auf dem Teppich wieder hervorgeholt. Rüden sowie protestierende Hunde könnten zudem deine Wände oder Polstermöbel markieren, dass riecht auch nicht schön. Einige Hunde riechen von Natur aus auch einfach etwas mehr nach Hund. Einige riechen gut, andere riechen einfach klischeehaft nach Hund. Ein Hund bringt viel Veränderung, dass muss man vorher abwegen.
10. Alter und Rasse.
Welcher Hund passt?
Egal ob nun Welpe, Junghund oder Senior. Jeder Hund hat unterschiedliche Bedürfnisse über die man sich im Vorfeld erkundigen muss und nachkommen können muss. Denn die Entscheidung für einen Hund in einem bestimmten Alter beeinflusst beispielsweise, wie viel Zeit du für deinen Vierbeiner nehmen musst.
Ebenfalls ist die Rasse entscheidend.
Für den Ersthundehalter sollte man sich auf Anfängerfreundliche Rassen beschränken diese empfehlungen gibt es nicht Grundlos und sollten wirklich zu herzen genommen werden.
Einen Rassehund sollte man nur aus einem FCI/VDH anerkanntem Verein holen, in der Regel sind es Welpen und Junghunde unter einem Jahr, da gerade bei Rassen eine Seriöse Zucht an erster Stelle steht, denn diese hat starke Auswirkungen auf die Gesundheit und damit folgekosten für den Halter, Welpen bzw. Junghunde können aber für den Ersthundehalter mitunter sehr herausfordernd sein. Alternativ sind natürlich Tierschutz und Tierheim gut.
Wichtig ist dass du dir die Empfehlungen, welche Hunde sich als Ersthund eignen und welche Nicht, wirklich zu Herzen nimmt und einen Hund NIEMALS nach der Optik aussucht, oder weil du eine bestimmte Rasse einfach magst. Mach es an den Bedürfnissen fest die die Hunde haben.
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Jetzt zu deinen Fragen:
- Was habt ihr für (einen) Hund/e (also Rasse, gerne auch alter und Eigenschaften)
Wir haben eine Kleinspitz Hündin (jetzt ca. 9 Monate alt) aus dem Tierschutz, welche aktuell noch starke Trennungsängste hat und schon winselt wenn nur eine Person das Haus verlässt, natürlich ist immer jemand da, da sie nicht alleine bleiben kann. Sie liebt Menschen und andere Hunde, große Hunde sind ihr aber nicht ganz geheuer, weswegen sie da etwas rumbellt, nach kurzer Zeit geht es aber wieder wenn sie merkt es passiert nichts. Sie ist noch recht frech und verschleppt gerne Socken und Schuhe, Nachts macht sie noch ab und an mal in die Wohnung wenn wir sie nicht hören, wenn sie muss dann muss sie eben, sie hat einfach noch nicht die biologische Blasenkapazität, da sie noch nicht ganz ausgewachsen ist.
- Wo habt ihr ihn her
Wir haben sie aus dem Hamburger Tierschutzverein
- Wie lange und oft geht ihr spazieren
Wir gehen 5-6 mal am Tag raus, die Runden gehen je nach dem zwischen 0,2-1h es kommt immer darauf an ob wir die anderen Nachbarshunde treffen mit denen sie spielen kann oder nicht, auch ist es Wetter abhängig und wie sie drauf ist und wie oft wir Unterwegs noch Trainieren, sie hat aber ordentlich Pfeffer im Hintern, aber wir lassen die Runden immer bequem ausklinken und haben für Unterwegs Wasser für sie dabei, da sie noch sehr jung ist, findet sie alles noch sehr interessant, aber wir trainieren auch draußen fleißig z.B. das Warten an der Straße, damit sie da nicht einfach rüber geht, sondern wartet bis wir es ihr erlauben.
- Wie lastet ihr euren Hund sonst noch so aus
Sie ist ein Kleinspitz und extrem intelligent, körperlich lastet sie sich vor allem beim Spielen mit anderen Hunden aus, hier in der Gegend gibt es aktuell viele junge Hunde mit denen sie gut spielen kann, wir machen aber auch viel Kopfarbeit, aufgrund ihrer Intelligenz darf das nicht zu kurz kommen, die langweilen sich sehr schnell, dazu gehört Kommandotraining, Nasenarbeit, Intelligentspiele usw.
- Wie lange wart ihr in der Hubdeschule, oder wart ihr überhaupt da?
In der Hundeschule waren wir nicht, wir haben eine Hundetrainerin zu uns geholt die uns sehr weiter geholfen hat und bei bedarf immer zu uns kommen kann wenn wir hilfe brauchen.
- Was für Leinen nutzt ihr, und nutzt ihr ein Halsband, oder ein Geschirr (oder beides)?
Wir haben ein Geschirr und ein Halsband, so wie 10 und 15 Meter Schleppleine und eine normale Leine.
- Was füttert ihr
GranataPet Junior und zwischendurch mal frisches Fleisch, Innereien, getrocknete Kaninchen Ohren usw.
- Wie und wie oft trefft Uhr euch lit anderen Hunden
Zu unserer Wohnanlage gehören diverse Wiesen auf dem die Hunde spielen können und wir treffen eigentlich jeden Tag min. 1 Hund den sie kennt und mit dem sie Spielen kann (aktuell ist sie läufig, weswegen sie nicht mit Rüden spielt)
- Wieviel zahlt ihr ungefähr in Monat
Wir zahlen ca. 100 Euro was Futter angeht. Hundesteuer sind 90 im Jahr
- Kommt er mit auf Arbeit/in die Uni etc.?
Im Normalfall ist immer jemand zuhause, aber im Fall der Fälle kann ich sie mit zur Arbeit nehmen, aber sie langweilt sich eben sehr schnell, daher habe ich auch ihre Kauhölzer, was zu Knabbern usw. dabei, da Langeweile ein ziemliches Problem ist wenn man den Hund auf der Arbeit hat, gerade Junge Hunde.