Wurdet ihr von euren Eltern politsch "erzogen"?

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Erzogen ist hier der falsche Begriff. Nachdem meine Eltern jedoch beide politisch sehr interessiert sind und zuhause über politische Themen geredet wurde, in der Früh die aufgeschlagene Zeitung auf dem Tisch lag, abends Nachrichten geschaut wurden, usw. wurden wir zwangsläufig von klein auf damit konfrontiert und ich habe mich als Kind sehr früh für diese Themen interessiert und nachgefragt.

Eine meiner Schwestern ist auch beruflich in einem politischen Bereich tätig, eine andere Schwester hingegen geht nicht einmal wählen. Also: Da spielen schon auch die eigene Lebensrealität, eigene Interessen und Erfahrungen eine wesentliche Rolle, der Einfluss der Eltern ist nur ein Teil des Ganzen.

Generell wurde uns nichts aufgezwungen, aber natürlich haben unsere Eltern gewisse Wertvorstellungen, die wir als Kinder natürlich mitbekommen haben. Unsere Ansichten sind sich auch ziemlich ähnlich, wobei es natürlich auch mal Differenzen gibt, meist sind es jedoch eher die Lösungswege, die uns unterscheiden, die Ziele sind meist dieselben, vielleicht nur nicht in derselben Form. Meine politischen Ansichten wurden gewiss als Kind von denen meiner Eltern geprägt, aber mit der Zeit, voranschreitender Bildung und eigenen Erfahrungen und Bezugspunkten wurde dieser Einfluss immer geringer und meine Ansichten bauen auf einem eigenen Fundament auf ;)

Erzogen? Ich würde sagen: nein. Geprägt? Ja, sicher.

Ungerechtigkeit war ein wichtiges Thema. Und Rechtsstaatlichkeit.

Dass ich also aufmerksam gemacht wurde, was für ein Mensch Helmut Kohl war, blieb nicht aus, und dass Kriminalität, Gesetzesbeugung und Korruption in meiner Familie nicht als Bagatelle angesehen wurden, tat das Seine.

Ich würde niemals rechts wählen.

Ich wurde politisch beeinflußt. Meine Eltern sind immer wählen gegangen. Sie waren stramm sozialdemokratisch, wobei ihre Begründung dafür war: "Die SPD ist für die kleinen Leute!"

Ich habe mich dann politisch ganz anders entwickelt. Dafür war mein Studium eine wichtige Einflussquelle und die gewonnene Überzeugung, dass das Individuum möglichst viele Freiheiten und der Staat sich möglichst aus den persönlichen Entscheidungen heraushalten soll. Ergänzt wurde das durch die Überzeugung, dass jeder seine Glückes Schmied ist, man aber eben auch die Konsequenzen der eigenen Entscheidungen tragen sollte.

So bin ich jetzt überzeugte Liberale.

Politik war in unserem Haus nie ein Thema. Ich wurde lediglich dazu erzogen meine eigene Meinung zu bilden und Menschen zu respektieren.

Nein, nicht wirklich. Meine Eltern sind wählen gegangen. Von daher hatte ich den Eindruck, dass es wichtig ist an der Wahl teilzunehmen. Mein Vater hat schon deutlich gemacht, welche politischen Ansichten er bevorzugt, aber von politischer Erziehung kann man da nicht reden.