Würdet ihr eure Kinder auch politisch erziehen?

10 Antworten

Nein, politische oder auch religiöse Erziehung sind nichts weiter als eine Form der Indoktrination. Sollte ich jemals Kinder haben, dann wäre es mir wichtig, dass sie ihre Ansichten und Ideen selbst schaffen. Das ist die Freiheit des Menschen - in diese sollte man nicht eingreifen.

Dennoch kann man natürlich nicht leugnen, dass Eltern Vorbilder sind und ihre Werte auch an die Kinder weitergeben. Und klar spricht man in der Familie auch über Politik. Trotzdem sollte man nicht glauben, man könne sich einen Idealmenschen nach eigenen Vorstellungen zusammenstellen. Jeder, der mal 13, 14, 15 war, der weiß, dass man ab einem bestimmten Punkt auch gegen die Eltern rebelliert und beginnt selbstständig zu denken. Nichts ist fataler als das eigene Kind in gutem Glauben zu erziehen, nur damit sie danach ausreißen und sich gegen einen auflehnen, weil man ihnen eine Welt aufdrückt, in die sie vielleicht gar nicht reinpassen. Da halte ich es für vernünftiger seinem Kind lediglich bestimmte Werte mitzugeben und in Diskussionen verschiedene Sichtweisen zu predigen. Und klar kann man auch streiten und den anderen rhetorisch konfrontieren. Dennoch muss man immer eine bestimmte Distanz zu seinen Kindern wahren, um ihnen die Freiheit zu geben, die ihnen zusteht.

Naja, erziehen kann man Haltungen nicht. Die Kinder übernehmen Haltungen von Eltern, die sie als Vorbild sehen. Was gerade in Deutschland nicht immer gut ist.

Nein, das macht meine Mutter ja auch nicht. Natürlich unterhalten wir uns über Politik, aber als ich damals noch eine richtige Zecke war hat sie ja auch nichts gemacht, bei dem Plakat von der Linksjugend war aber trotzdem Ende Gelände (nein, nicht die Klimafutzis).

Mir hatten meine Eltern nicht einmal verraten, was sie wählen.

Ich würde das vermutlich schon machen und erklären warum.


Krader303702 
Beitragsersteller
 17.05.2025, 18:07

Aber nimmst du ihnen nicht damit die Freiheit eigene Entscheidungen zu treffen und Erfahrungen zu sammeln

R4c1ngCube  17.05.2025, 18:20
@Krader303702

Zumindest, nehme ich dadurch Einfluss auf die Entscheidungen.

Sie können sich ja trotzdem selbst informieren, ich erkläre ihnen lediglich meine Meinung, die ich natürlich für richtig halte.

Ich kenne eine Familie in der sehr viel politischer Diskurs passiert (fairer Weise sind die "Kinder" da schon erwachsen). Es wird offen diskutiert und so sollte das idealer Weise sein, finde ich.

Nantürlich ohne persönliche Angriffe. Sachlich ausdiskutieren, was wohl hier die bestmögliche Position ist

Wenn man das nicht macht, ist es natürlich schön, dass man sich bei den Eltern bedingungslos willkommen fühlt. Auf der anderen Seite hilft es aber vielleicht auch, sich weniger willkommen zu fühlen mit einer Meinung die kritisch oder unbelegt ist.

Vielleicht ist ein Mittelmaß am besten. Diskutieren, aber nicht verurteilen, wenn die Meinung bestehen bleibt

Direkt möchte ich das nicht machen. Aber indirekt fließen meine politischen Ansichten ja ein bisschen in die Erziehung mit ein.

Und solange mein Kind nicht extremistisch oder AfD-Wähler wird, ist alles okay.


Krader303702 
Beitragsersteller
 17.05.2025, 18:22

Und wenn doch?

reeever  17.05.2025, 18:23
@Krader303702

Dann ist mein Kind ja so alt, dass es mir das erklären kann und man hoffentlich sachlich und auf Augenhöhe diskutieren kann.