Wissen die meisten noch genug über den Holocaust?

11 Antworten

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Das Thema ist in meinen Augen bis heute nicht ausreichend aufgearbeitet. Es wird zwar ständig von den Gaskammern berichtet, aber nicht genau, wie es eigentlich dazu kam, denn was war ursprünglich so gar nicht geplant gewesen. Auch ist den meisten nicht klar, dass die meisten Opfer nicht aus Deutschland, sondern aus Galizien kamen. Die wissen nicht mal, was Galizien eigentlich war.

Völlig unklar auch bis heute, wie die Bevölkerung z.B. in Galizien das bewertete. Ferner ist kaum bekannt, dass grosse Teile der Asche der Vergasten von Ausschwitz, dort an an Kohlrabi-Bauern aus der Nähe als Dünger verkauft wurde.

Nein, es werden vermutlich in den nächsten 15 - 20 Jahren noch viel weniger sein als heute, weil es dann auch die Zeitzeugen nicht mehr gibt, die das in den Familien noch erzählen oder erzählt haben.

Machen wir mal eine kleine Zeitepoche:

Wer 1939 ca. 5 Jahre alt war, wurde 1934 geboren, und war 1975 41 Jahre alt und konnte seinen Kindern noch vom Hitler-Krieg erzählen. Im Jahr 2000 war der 41jährige Mensch dann 66. Dieser 66jährige Mensch ist heute im Jahr 2023 nun 89. Jetzt denk aber mal an die ganzen Zeitzeugen aus den Jahren 1933 - 1938, die damals im Alter von 10 - 20 waren.

Die alte Dame, die als Jüdin bei der letzten Gedenkfeier im Bundestag redete und über 90 Jahre alt ist, wird in den nächsten 2 - 3 Jahren auch nicht mehr berichten können.

Hinzu kommt, dass für viele dieser Holocaust zu weit weg ist und sich denken, dass sie damit nichts mehr zu tun haben, weil es weit vor ihrer Zeit ist. Andere unterstellen bei den Erinnerungen an die Holocaust-Zeiten, dass uns Deutschen wieder ein schlechtes Gewissen gemacht werden soll, damit wir uns schuldig fühlen und Geld an Israel bezahlen.

Frage doch heute mal einen 18 - 20jährigen,

  • seit wann es die Bundesrepublik Deutschland mit seiner Verfassung gibt?
  • Wer der 1. Bundeskanzler war? oder gar
  • Wer war Dr. Konrad Adenauer?
  • Wer war Willy Brandt?
  • Wer war Dr. Helmut Kohl?

Für die heutigen 18 - 20 Jährigen fängt die Politik erst bei Frau Dr. Angela Merkel an. Für die ist selbst Gerhard Schröder schon ein Urreptil.

Denk mal bitte daran, dass es in den 70er bis 90er Jahren auch noch Lehrer/innen gab, die die Hitler-Zeit erlebt haben und die Bilder viel besser vermitteln konnten.

Sind wir doch mal ehrlich. Als Russland im Februar 2022 die Ukraine angriff, wurde doch stündlich und täglich darüber berichtet. Heute findest du den Krieg nur noch mit einer Minute pro Nachrichtensendung erwähnt.

In Zeiten, in den immer mehr die Demokratie nicht mehr für so wichtig ansehen und sich mal wieder einen "richtigen Führer" wünschen, willst du ständig an den Holocaust erinnern. Sorry, da ist für viele junge Leute wichtiger, wann das neue iPhone auf den Markt kommt und Nike ihre neue Sneaker präsentiert.

Dazu kommt, dass viele momentan täglich ums Überleben kämpfen und gucken, dass ihr Geld bis zum Monatsende reicht. Die Mehrheit ist mit dem Hier und Heute befasst, wenn man es mal ganz nüchtern betrachtet.

Erinnerst du dich noch an die Iranerin, die ermordet wurde, weil sie ihr Kopftuch nicht richtig trug? Das war für die grünen und linken Politiker wichtig, aber der Gesellschaft in Deutschland oder in anderen Ländern war die junge Frau doch eigentlich egal, weil man sich halt sagt: "Das ist in diesen streng muslimischen Ländern nun einmal so. Das sind den ihre Sitten und das wird auch immer so bleiben. Was kann ich da ausrichten?"

Schon sind wir wieder bei unseren eigenen Sorgen: Bezahlbare Mieten, Umlagennachzahlung, die neue Heizung (Wärmepumpe ja/nein?), brauche ich einen Nebenjob, um zu überleben? Von was zahle ich die Nachmittagsbetreuung in der Kita? Werde ich mein Restaurant noch in Zukunft haben oder schließen? Werde ich meinen Arbeitsplatz verlieren? Werde ich mir mein Haus noch leisten können? usw.

Darum interessiert die Familie mit zwei oder drei Kindern auch keine LGBTQ-Bewegung und transsexuelle Menschen oder das Gendern, weil sie davon nicht "abbeißen" am Monatsende. Diese Themen sind momentan für die Gesellschaft unnötige Luxusthemen von Minderheiten.

Somit wird der Holocaust in 10 - 15 Jahren halt nur noch mit 3 - 4 Geschichtsstunden in Klasse 7 oder 8 erwähnt und am Gedenktag von den Politikern im Bundestag, die dann nur noch Zeitzeugen zitieren werden, um es mal ganz ehrlich zu sagen.

Aber selbst der heute 30jährige kann und will sich heute mit diesem Teil der deutschen Geschichte nicht mehr befassen, weil es für ihn zu weit weg ist. Neue Themen wie Klimawandel, Dürrezeiten, Feuer, Überschwemmungen, Kriege, Hungersnot, Seuchen, Völkerwanderungen/Flucht werden den Holocaust nach und nach NOCH MEHR verdrängen.

Vermutlich habe ich jetzt mal das geschrieben, was viele sich nur denken, oder?

tanztrainer1  21.09.2023, 13:11

Von welcher Gedenkveranstaltung im Bundestag sprichst Du?

Bei der letzten Veranstaltung am 27. Januar 2023 sprach Rozette Kats, und sie war zu dem Zeitpunkt 80 Jahre alt und nicht über 90.

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Wir können uns nicht in die Bildung anderer Staaten einmischen. In Deutschland wird einem auf jeden Fall in der Schule genug darüber beigebracht.

Die Amis glauben auch dass Hilary Clinton im Keller eines Pizzaladens Kinder versteckt und die an Promis verkauft die deren Blut trinken. Und wenn ein Donald Trump der beste Mann ist den sie zu bieten haben dann weiß ich nicht mal ob die da noch lesen können.

Generell ersetzten die Leute Fakten durch gefühlte Wahrheit.

Es steht schlecht um den Wissensstand über den Holocaust: Laut einer neuen Studie der Jewish Claims Conference in den Niederlanden sind Unwissen und Lügen über die Shoah weit verbreitet.

Das hast du toll aus irgendeinem Artikel kopiert... ohne ihn offenbar wirklich zu lesen, denn da geht es um eine Studie hinsichtlich der Niederlande... auch die weiteren Länder die du aufzählst haben vor allem eines gemeinsam: Sie sind nicht Deutschland.

Was hat das mit den Deutschen zu tun oder warum sollte die Bundesregierung hier irgendwo in der Pflicht (aber auch berechtigt!) sein daran etwas zu ändern?

Die deutsche Bundesregierung kann sich nicht einfach in die Bildungspolitik anderer Länder einmischen, wie stellst du dir das vor?

Also:

Die Fragen unten haben wenig mit dem zu tun was obendrüber steht und ich denke in Deutschland wissen genügend Leute was der Holocaust war. Wenn Leute es NICHT wissen, dann ist das keine Verfehlung unseres Schulsystems, in dem das rauf und runter thematisiert wird, sondern liegt an den Leuten selbst.

Kritisch sehe ich nebenbei, dass du zwar die Studie verlinkt hast, die nichts mit den Fragen unten zu tun hast, die wirklich RELEVANTEN Aussagen aber nicht belegst.

Wie heißt es doch so schön: Man kann den Esel zum Wasser führen, trinken muss er selbst. Wenn Jugendliche der Ansicht sind 'wenig' zu wissen und das Interesse da ist, dann sollen sie sich darüber informieren.

Es steht schlecht um den Wissensstand über den Holocaust: Laut einer neuen  Studie der Jewish Claims Conference in den Niederlanden sind Unwissen und Lügen über die Shoah weit verbreitet

Die Studie nehme ich jetzt aufgrund des Veröffentlichers nicht sonderlich ernst, da eine "Jewish Claims Conference" zwangsläufig befangen sein muss.

Das Problem sehe ich nicht im Unwissen über den Holocaust, sondern in der allgemeinen Verdummung der Gesellschaft. Niemand weiß mehr über irgendwas Bescheid. Da ist der Holocaust nur ein Thema von vielen.