Wieso sind "alte" Leute immernoch emotional unreif unreflektiert?

4 Antworten

Psychologisieren ist noch nicht so alt. Noch vor etwas über 30 Jahren war der Gang zum Psychologen keine Selbstverständlichkeit, psychische Erkrankungen wurden in der Bevölkerung als etwas negative persönliche Eigenschaft gesehen, die erkrankten Leute nicht selten geschnitten. Zusätzlich hatten ältere Leute früher oft höhere Arbeitsbelastung (oder haben sich mit Arbeit belastet), was Nachdenken erschwert, entweder gewollt, oder auch als Auswirkung. Dann arbeitet man natürlich kaum an seinem diesbezüglichen Bewusstsein. Das Alter, und das fehlende Training, die Beachtung die Eigenschaften, macht es dann irgend wann immer anstrengender sich zu ändern.

Zusätzlich kommt immer noch dazu, wenn die Umgebung nicht schon früher interveniert, ja auch scheinbar gar kein Bedarf besteht, sich zu ändern. Solche (fehlenden) Einwirkungen sind oft auch statusbedingt, dem Chef einer Firma oder auch nur einer Familie, schafft es nicht jeder, klare Ansagen zu machen.

Ab einen größeren Alter kann kindliches Verhalten auch am geistigen Abbau liegen. Da fehlt dann immer mehr die Selbstkontrolle und tiefere/emotionalere Verhaltensweisen treten (wieder) hervor.

Die meisten Menschen, in unserer Gesellschaft, sind traumatisiert; wie auch unsere Eltern. Wir sind Opfer von Opfer.

Selbst wenn sich ein Mensch dessen bewusst ist, hat er, in den meisten Fällen, Angst davor diese Themen anzunehmen und zu verarbeiten. Warum? Weil Heilung immer mit Schmerzen verbunden ist.

Es ist nicht unsere Verantwortung unsere Eltern zu heilen, aber es ist unsere Verantwortung und selbst zu heilen. Nur so können wir Entwicklungstraumata und Generationentraumata zu brechen, anstatt sie auch an unsere Kinder weiterzugeben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – NLP Practitioner

Das frage ich mich auch! Der Vater meines Freundes ist auch so ein Typ! Zwei Frauen davongelaufen, drei Kinder die alle keinen Kontakt zu ihm haben wollen. Er ist nur bösartig und gemein. Man hat das Gefühl, es macht ihm Freude wenn er anderen das Leben zur Hölle macht.

Aber einmal zwei Minuten über sich selbst nachdenken ist nicht drin.

Selbstreflektion ist etwas das nicht jeder kann und wenn, dann ist es offenbar nicht altersabhängig.

treppensteiger  12.04.2024, 21:55

Für manche Männer, vor allem die, die mit/trotz ihrer Art Frauen für ne Beziehung finden, ist Selbstreflektion einfach höchst unmännlich und ein Zeichen von Schwäche. Also dieses Stück Selbstzweifel, der ja da irgendwo mit drin stecken muss, damit man ernsthaft über sich selbst nachdenken, bzw. das eigene Verhalten in Frage stellen kann.

0
Gretchen911  12.04.2024, 22:09
@treppensteiger

So hab ich das noch gar nicht gesehen. Ich denk eigentlich schon selbst über mich nach. Ich will auch eine gute Mutter sein. Ich denk mir, wenn ich einmal von dieser Welt gehe und keinen interessiert es, hab ich was falsch gemacht.

Aber offenbar ist es diesen Menschen egal. Mein Freund hat mir auch Geschichten erzählt, dass er seine jüngere Schwester regelmäßig geschlagen hat und dass er sich einmal ein Schiessgewehr ausgeborgt und auf Tiere geschossen hat, was er unheimlich lustig fand.

1
treppensteiger  12.04.2024, 22:21
@Gretchen911

Ich hab mal einen solchen Mann zum weinen gebracht, weil er mir gegenüber zugeben musste, etwas gestohlen zu haben. War nichts Großes, ich hab ihm das auch nicht übel genommen, aber das er das zugeben muss hat ihn offensichtlich völlig fertig gemacht. Interessante Erfahrung, damals so mit etwa 27 Jahren, er ~45 Jahre.

Ich hab auch mal mit dem Luftgewehr auf ne Maus geschossen, allerdings auch vorher schon >18 mit der Falle gefangen (Mäuseplage in vorher leerstehendem Gebäude im Waldgelände) . Das Schießen war auch eher spannend, die Maus nachher aus der Nähe zu sehen natürlich nicht so toll. Da fand ich es schon bewegender, dass sich mal so ne Maus mit dem Schwanz in einer Falle verfing, und dann kopfüber an einer Kante, den Hängetod sterben musste, bevor ich sie entdeckt hab.

0

Es macht nicht irgendwann "puff" und man ist erwachsen.

Es gibt den alten Spruch "So erwachsen wie in der Pupertät ist man nie wieder". Und da ist etwas dran, pupertierende haben oft eine phase inder sie sich versuchen wie den Stereotypen des Erwachsenen zu verhalten. Aber so ist halt niemand.

Inkognito-Nutzer   12.04.2024, 21:38

So eine Phase hatte ich auch. Ich habe angefangen Argumente zu finden, warum es Sinnvoll ist seine Kinder zu schlagen.

0
Kaen011  12.04.2024, 21:39
@Inkognito-Fragesteller

Keine Ahnung was das damit zu tun hat aber okey. Wenn du zuhause Probleme hast wende dich an das zuständige Jugendamt.

0