Wieso ist Kopftuch tragen als moslimische Frau nicht sexistisch?

5 Antworten

Ich will mich hier mit niemandem streiten, ich will es nur verstehen.

Bin gespannt, ob du das verstehst. Es ist für beide nicht erlaubt, ihre Reize zu zeigen. Warum viele Frauen keinen Hijab tragen, während Männer sich bedecken, und warum Frauen Hijab tragen, während Männer gerne ihren Sixpack zeigen, kannst du nur verstehen, wenn du verstehst, dass viele Menschen oft ihren eigenen Kopf haben.

Oder auch, warum Frauen Hijab tragen währen andere Frauen keinen tragen. Oder warum Männer dich bedecken, während andere Freizügig sich zeigen.

Oder warum es bedeckte Frauen und Männer gibt, während andere sich nicht bedecken.

Weil das angeblich Allahs Wille ist, den wir Menschen nicht ergründen können. Gott kann doch nicht sexistisch sein.

Meine persönliche Meinung ist, dass das ein Armutszeugnis für muslimische Männer ist. Im Grunde geht es doch darum, dass der Mann von der Frau nicht in Versuchung geführt werden soll, weil in ihrem Weltbild wohl sehr viele Männer potentielle Vergewaltiger sind, die nicht an sich halten können, wenn sie unbedeckte Haut oder Haare bei einer Frau sehen. Ich finde das armselig.

iqKleinerDrache  24.06.2023, 14:54

nein: ursprünglich war es ja so dass die Frauen schon recht jung irgendwelchen Männern aufgrund von Geldverhältnissen von den Eltern versprochen waren (also schon ab 12). Sie brauchten also auf andere gar nicht attraktiv wirken. Das wäre evtl. sogar auch ohne die Vergewaltigerthese schädlich, wenn die jungen Mädchen sich dann selbst (für die Eltern ungeignete) Typen aussuchen

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Abgesehen davon, dass es - kaum bekannt - auch Bekleidungsvorschriften für Männer gibt (z.B. keine Beine zeigen), ist das wie immer in Glaubensdingen: Man glaubt daran oder lässt es.

Ich bin keine Muslima.

Aus meiner Sicht ist beides sexistisch: Kopftuch tragen müssen und Kopftuchverbot.

Der Hintergrund ist, ähnlich wie auch in anderen Religionen mit patriarchalischen Hintergrund, natürlich sexistisch. Frauen waren so eine Art Eigentum ihrer Männer und die haben wahrscheinlich zu sehr von sich auf andere geschlossen: Wenn sie sich von den schönen Haaren der Nachbarin angeturnt fühlten, taten andere Männer das auch.

Nu muß man zur Verteidigung des Islams sagen: sie haben das nicht erfunden. Das gabs schon vorher. Also dass „anständige“ Frauen ihre Haare verhüllten. War also auch ein kultureller Brauch, der da einfloss.

Auf heute übertragen: eine muslimische Frau, die von sich aus ihr Haar verhüllen möchte, macht das aus ihrem Verständnis heraus ja nicht, weil sie irgendwelchen vormuslimischen patriarchalischen Stammespraktiken folgen möchte, sondern weil sie davon überzeugt ist, dass Gott das von ihr möchte.

Und das ist ihr gutes Recht. Da hat ihr keiner reinzureden. Sie hat das Recht ihre Religion so zu leben, wie sie sie versteht und wie sie das möchte.

Heisst andersrum: es hat ihr auch keiner vorzuschreiben, wie sie ihre Religion praktizieren möchte. Und da hakt es oft: egal, ob fanatische Muslime ihnen vorschreiben wollen ein Kopftuch zu tragen oder andere Leute es ihnen am liebsten verbieten würden:

Beides ist sexistisch. Beides versucht die Selbstbestimmung von Frauen zu unterwandern. Beides diskriminiert Frauen und beides ist nicht richtig.

Mussten denke ich Männer auch früher so Kappen tragen. Hat Atatürk abgeschafft. Und wie das in anderen moslemischen Ländern war weiß ich nicht.

Ich denke das Kopftuch hat Atatürk nicht gewollt konnte aber auch schwer dagegen ankommen. Zu starke Tradition. Aber das Tragen dieser Religionskappen stand sogar unter Strafe.

HugoHustensaft  24.06.2023, 14:58

Der Fez wurde von Atatürk verboten - aber weil der ihm als rückständig galt, das war Tradition und keine Glaubensvorschrift.

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