Mutter zwingt mich Kopftuch zu tragen?


18.01.2024, 13:25

Weil mein Geburtstag rückt immer näher ran

Das Ergebnis basiert auf 50 Abstimmungen

Es gibt andere Möglichkeit 76%
Trag es einfach 🧕🏼 24%
Giwalato  18.01.2024, 13:26

Was ist mit Deinem Vater?

9 Antworten

Also ich als Muslima, die selbst ein Kopftuch trägt, kann dir nur sagen dass du dich von keinem dazu zwingen kannst. Ja, deine mutter ist zum Islam konvertiert, und trägt ein Kopftuch. Aber das heißt nicht, dass sie dich dazu bringen/ zwingen kann, das gleiche zu tun. Solange du nicht selbst an den Islam glaubst und ein Kopftuch tragen willst, kannst du dankend ablehnen. Du hast ja keinen Grund im Herzen, ein Kopftuch zu tragen, und auch nicht den Willen dazu, nehme ich an. Lass dich nicht von anderen zwingen ❤️ und Zwang ist im Islam sowieso falsch, aber leider wird Zwang im Islam von vielen islamisten so normalisiert, dass man denkt dass Muslime genauso sind :(

naja, ich wünsche dir noch alles gute und ganz viel Erfolg 🫶❤️

Es gibt andere Möglichkeit

Du musst dir darüber klar werden, was das Kopftuch für dich bedeutet.

Ist es ein x-beliebiges Kleidungsstück?

Oder ist es ein Bekenntnis zum Islam?

Dein Bekenntnis zum Islam?

Darauf wird es nämlich hinauslaufen. Für deine Mutter ist es ein öffentliches Glaubensbekenntnis. Es zeigt ihre Bereitschaft, sich neben den Glaubensinhalten des Islam auch äußerlichen Vorschriften zu unterwerfen. Und da musst du dich ganz klar entscheiden, ob du das wirklich willst. Das Kopftuch wird nicht die einzige Vorschrift bleiben, es ist nur der Anfang! Womöglich wird deine Mutter oder irgendjemand aus ihrem Freundeskreis irgendwann auch über die Freundschaften und Kontakte, die du pflegst, entscheiden und den Ehepartner für dich bestimmen wollen.

Werde dir also darüber klar, was dein Glaube ist, was er nicht ist oder ob du überhaupt einen religiösen Glauben haben möchtest.Das darfst du mit 14 Jahren frei entscheiden!

Du schriebst, dass du aus einer ehemalig katholischen Familie kommst. Ich entwerfe mal ein Szenario, das ich für wahrscheinlich halte, was aber natürlich nicht stimmen muss. Ich vermute, dass der katholische Glaube in deiner Familie, wie man so sagt, "verdunstet" ist. Man hat den Glauben nicht mehr praktiziert, nicht mehr gebetet, ist nicht mehr oder nur noch selten zum Gottesdienst gegangen, Glaubensinhalte und biblische Geschichten wurden nicht mehr von einer Generation an die andere weitergegeben. Hinzu kamen vielleicht die Nachrichten über Skandale in der Kirche, die den ganzen katholischen Laden suspekt werden ließen.

Fazit: Es war keine echte Religiösität mehr da. Vielleicht noch das vage Gefühl, dass es irgendeine höhere Macht gibt, aber nicht viel mehr. Stelle dir das vor wie einen Krug, der leer ist.

Und in dieser Situation tritt die Arbeitskollegin auf. Sie hat etwas: einen fest gefügten Glauben. Sie weiß, was Glauben ist. Sie weiß nicht nur, an was sie glaubt. Sie weiß auch, wie man es macht, ganz praktisch: wie man betet, wie man sich kleidet, wie man sich gibt. - Ihr Krug ist voll, ja übervoll. Wenn sie dann auch noch eine selbstbewusste Persönlichkeit ist, die gleichzeitig Herzenswärme ausstrahlt, ist es kein Problem für sie, den leeren Krug deiner Mutter zu füllen, denn da war ja nichts drin. Ja, sie, die Arbeitskollegin, hat in der Moschee und im Internet wahrscheinlich auch Argumentationszüge erlernt, mit dem sie die bruchstückhaften Reste katholischer Tradition einfach wegfegen kann.

Du hast nichts über deinen Vater geschrieben. Ist die Partnerschaft deiner Mutter mit ihm schief gegangen? Das musst du hier jetzt natürlich nicht ausbreiten. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass deine Mutter in dem Chaos kaputter Familienverhältnisse nun Sicherheit in den klaren Regeln des Islam und Geborgenheit in der neuen islamischen Gemeinschaft sucht. Vielleicht sehnt sie sich nach jemandem, der ihr sagt wo die Reise lang geht. Soweit mein Erklärungsversuch. Vielelicht findest du ja heraus, warum sie sich für den Übertritt zum Islam entschieden hat. Damit meine ich nicht Glaubenslehren, sondern Dinge, die sie tief im Herzen bewegen.

So, und nun kommst du!

Wer bist du?

Wer oder wie möchtest du sein?

Was sind deine Begabungen, deine Talente, deine Leidenschaften?

Was sind deine Lebensideale?

Glaubst du an an Gott oder überhaupt an irgendetwas, in welcher Form auch immer?

Darüber musst du dir klar werden, bevor du in irgendetwas hineinschlitterst, was du vielleicht in letzter Konsequenz nicht abschätzen kannst.

Konkret zum Kopftuch: https://www.gutefrage.net/frage/findet-ihr-das-hijab-gut#answer-412698770

Falls das Beten zum Thema wird, meine Praxis als Christin: https://www.gutefrage.net/frage/christentum-41#answer-522177683

Zum Thema Bibel und Koran, ebenfalls aus meiner Sicht als Christin: https://www.gutefrage.net/frage/findet-man-irgendwo-noch-das-urspruengliche-evangelium-und-die-torah-die-von-allah-herabgesandt-wurden-und-nicht-verfaelscht-sind#answer-270522727

Zum Thema Jesus, falls das zum Thema werden sollte: https://www.gutefrage.net/frage/wer-kann-mir-erklaeren-weshalb-gott-seinen-sohn-jesus-fuer-die-suenden-der-menschen-opfern-sollte#answer-231842076

Zu guter letzt: Wenn du dich unter Druck gesetzt fühlst und nicht mehr weiter weißt, dann wennde dich an eine Beratungsstelle einer caritativen Einrichtung (Caritas, Diakonie) oder an das Jugendamt. Scheue dich nicht, das zu tun! Rechtzeitig!

Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft, deinen Weg zu gehen! <3

Aleqasina  19.01.2024, 12:47

Bitte lies dir meinen Text noch einmal durch, ich habe nämlich ein paar Details ergänzt.

Welchen Weg du auch immer gehst, - höre auf dein Herz! :-)

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Es gibt andere Möglichkeit

Es tut mir sehr leid, dass Dein Vater nicht mehr korrigierend eingreifen kann. Deine Mutter darf gerne konvertieren, aber sie hat kein Recht, von Dir zu verlangen, dass Du es ihr gleich tust.

Vielleicht hast Du eine Patin oder Großeltern, die Dich in Deinem Recht auf religiöse Selbstbestimmung unterstützen. Oder Du wendest Dich an Klass- oder Vertrauenslehrer(in).

Alles Gute für Dich,

Giwalato

Du darfst ab deinem 12. Lebensjahr nicht mehr zum Konvertieren gezwungen werden (§ 5 2 KErzG), darüber hinaus darfst du ab deinem 14. Lebensjahr über deine Religion vollkommen frei bestimmen (§ 5 1 KErzG).

Im Zweifel kannst du dich jederzeit auch an das Jugendamt wenden, wenn es in deiner Familie zu Konflikten kommt und du dir selbst nicht zu helfen weißt.

LG

JTKirk2000  18.01.2024, 13:45

Okay, das mit dem Konvertieren wusste ich nicht, aber schon allein das mit der Religionsmündigkeit wird ja ab ihrem Geburtstag relevant.

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Es gibt andere Möglichkeit

KT ist FRauenunterdrückung, Rückständigkeit und Misogynie pur!

Zudem ist es das Symbol für den rückwärtsgewandten, militanten politischen Islam!

Du schuledst es DIR und allen Deinen Geschlechtsgenossinnen, es NICHT zu tragen, egal was Deine Mutter tut!

Mehr noch: Du schuldest es sogar Deiner Mutter, die diesem ISLAMISTISCHEN UNMENSCHEN hörig geworden ist!

Es ist ein Zeichen für sie, dass es noch Hoffnung auf Menschlichkeit und Selbstbestimmung gibt, wenn Du standhaft bleibst!