Wie würdet ihr die Aussage über Religion bewerten?

9 Antworten

So wie jede Medaille haben auch Religionen immer zwei Seiten.

Man kann Religionen mißbrauchen, indem man Menschen manipuliert uns sie sogar aufeinander hetzen - das beweisen sie vielen Religionskriege. Es ist viel leichter, Menschen „im Namen Gottes“ in den Krieg zu schicken als für den Machtgewinn und die Bereicherung der Kriegstreiber.

Religionen sind aber andererseits auch dazu geeignet, Gemeinschaften zu gründen, in denen die Menschen sich geborgen und aufgehoben fühlen, wo sie Trost und Halt finden, sie scheinen Antworten auf alle Fragen zu haben.

Einerseits versprechen Religionen das Paradies, andererseits drohen sie mit ewiger Verdammnis und Höllenqualen, wenn man die vielen Ge- und Verbote nicht einhält und dadurch angebliche „Sünden“ begeht.

Dieses „Zuckerbrot und Peitsche“ Prinzip haben schon die Römer gekannt und genutzt.

Kontra K

Wer soll das sein? Unwichtig. 🤷‍♂️

"Ich finde, dass Religion dazu benutzt wird, um Menschen zu manipulieren und zu kontrollieren. Aber wenn man einen Glauben hat, der einem hilft und stärkt, dann ist das in Ordnung."

Das sagen nur dumme Leute, die nicht erkennen, dass es bei jeder Weltanschauung Missionare gibt, die genau das versuchen.
Üblicherweise ist deren eigene Weltanschauung zu 100 % richtig und alle anderen blöd.

Stimmt beides. Ist auch seit Jahrhunderten bekannt.

Grüß Dich leesi948

Immer wieder muss ich mit dem falschem Verständnis von Religion aufräumen. Hier muss deutlich dagegengehalten werden. Leider muss deutlich festgestellt werden, das die allermeisten gar nicht wissen was Religion überhaupt ist und es mit Glauben verwechseln und viele deswegen Religion ablehnen. Der Glaube kann Religion schaden oder auch nicht. Es kommt auf das Begreifen und dessen Verstehen seiner Inhalte an, denn der Glaube ist Teil von Religion.

Was ist Religion überhaupt?

Es gibt eine sehr schöne Definition die ich sehr gut finde. Und zwar ist das die von Gustav Mensching einem verstorbenen Religionswissenschaftler. Sie erklärt wohl am ehesten den Begriff und gilt am klassischsten.

Religion ist erlebnishafte Begegnung mit dem Heiligen und antwortendes Handeln des vom Heiligen bestimmten Menschen“.

Von einem Gott ist nicht die Rede.

Da wäre aber noch zu klären, was heilig bedeutet:

Wikipedia:

Heilig bezeichnet etwas Besonderes, Verehrungswürdiges und stammt wortge-schichtlich von Heil ab, was sich abgeschwächt noch in heil („ganz“) wiederfindet. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist heilig ein im Zusammenhang mit Religion gebrauchter Begriff mit der zugedachten Bedeutung „einer Sphäre des Göttlichen, Vollkommenen oder Absoluten angehörig“.

Auch hier spielt ein Gott keine Rolle

Heiligkeit muss aber keineswegs auf einen alleinigen Gott oder irgendwelche Götter, Engel oder Dämonen oder allein auf Tiere bezogen sein.

Es darf auch das Leben selbst sein, mit all seiner Vielfalt, mit seinen erhabenen und ergreifenden Seiten, aber auch mit seine Härten, Grausamkeiten und Widersprüchlichkeiten. Das Leben an sich kann als besonders verehrungswürdig erlebt und angesehen werden. Woran soll man sich sonst orientieren? Dazwischen führt unser Weg, um uns orientieren zu können.

Zwischen diesen Seinsweisen, Konstruktivität (Aufbauendes) und Destruktivität, (Zerstörerisches) führt nämlich unser Weg, um Orientierung zu finden und um zu dem Menschen zu werden, den man sich wünscht und sein will. Beide Seiten sind absolut notwendig, damit Schöpfung stattfinden kann. Und sie findet ständig statt und ist nicht abgeschlossen.

Mit einem Gott hat das aber nichts zu tun!

Der Inhalt des Glaubens bedient den angeborenen Drang des Menschen nach Selbstverwirklichung und aus dem Glauben heraus handeln zu wollen (jeder Mensch glaubt etwas) und das nennt man Spiritualität (früher Frömmigkeit genannt). Beides zusammen ist dann Deine Religion. Damit wird Religion ganz anders interpretiert. Damit ist klar, das ein Glaube der einem Vorschriften macht, das geistig-seelische Erleben normiert, einengt und erzwingt, sich an Vorschriften, an Heiligen Schriften, an Priestern und an Dogmen zu orientieren, dann auch das eigene Leben auf diese Weise negativ massiv beeinflusst und sogar Religion bzw Religiosität beschädigen kann.

Ist aber der Glaube an der Vielfalt des Lebens orientiert, dann wird dieser Glaube zu einem Glauben, der aus der eigenen Tiefe des Menschen kommt und nicht aufgezwungen ist. Man ist ja selbst auch Leben und der Glaube an sich selbst (ohne Überheblichkeit und Arroganz) ist ein bedeutender Baustein für das Selbstbewusstsein.. Die Freiheit der eigenen Seele und des Geistes macht den Menschen aus, der ja selbst Natur und ein Teil dieser Vielfalt des Lebens ist. Wenn das internalisiert (verinnerlicht) wird, dann wird Religion zu etwas Befreiendem und eint uns mit dem Leben und dem All. Wir Menschen, wie alle Organismen sind letztlich Kinder des Universums, geboren aus unvorstellbar riesigen Supernovaexplosionen im All. Das lässt sich wissenschaftlich nachweisen.

Es ist entscheidend, ob der eigene Glaube wirklichkeitskompatibel ist, also von der Vernunft überprüft wird. Und der Vernünftige ist jeder selbst, jedenfalls sollte es jeder sein. Wenn man das nicht ist, wird auch langfristig die Spiritualität scheitern. Viele verdrängen dass und glauben weiterhin an Dinge, die nicht aus der Realität, aus der Wissenschaft und aus dem eigenen Erleben ableiten lassen. Sowas nennt man dann Entfremdung, von der Welt und natürlich dann auch von sich selbst.

Kurzformel:

Religion = Glaube + Spiritualität

Was ich schrieb ist ein ganz anderer religiöser Ansatz als es in den Offenbarungsreligionen gelehrt wird wie beim Islam, beim Christentum oder beim Judentum oder auch beim Polytheismus (Vielgötterei).

Entscheidend ist:

Die Überwindung des Dogmas und der Indoktrinierung ist der Beginn der Befreiung hin zu einer der Freiheit verpflichteten Internalisierung.

Frei und ohne Zwang sei der Glaube.

Was heißt das genau?

Es zeigt sich aus der Erklärung der folgenden drei Begriffe:

Dogma

https://de.wikipedia.org/wiki/Dogma

Indoktrination

https://de.wikipedia.org/wiki/Indoktrination

Internalisierung

https://de.wikipedia.org/wiki/Internalisierung_(Sozialwissenschaften)

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Wissenschaftliches Buchstudium und eigene Erfahrung
dass Religion dazu benutzt wird, um Menschen zu manipulieren und zu kontrollieren.

Diese Unterstellung kommt immer und immer wieder.

Ich kann in "meiner" Kirche, evangelisch-reformiert, nichts in dieser Art feststellen. Weder wird man in seinem religiösen Leben kontrolliert noch manipuliert.

Tannibi  02.04.2023, 19:11

Am besten sind die Manipulationen, die man nicht bemerkt.

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Bodesurry  02.04.2023, 19:19
@Tannibi

...mit einem nebligen Kommentar kann man eine ganze Menge bewiesen.

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